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Flederzeit - Sturz in die Vergangenheit (Historischer Roman): 1 (German Edition)

Flederzeit - Sturz in die Vergangenheit (Historischer Roman): 1 (German Edition)

Titel: Flederzeit - Sturz in die Vergangenheit (Historischer Roman): 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria G. Noel , Runa Winacht
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gestunken hatte. Nach Stall, Rauch, ungewaschenem Mann.
    Matthias' Kopf ruckte hoch. Waren der und die anderen Typen wirklich wieder weg? Schwerfällig stand er auf, schob den verrutschten Rucksack wieder gerade und sah sich um. Wo war Mila?
    Das Denken fiel ihm schwer. Er stöhnte und neigte den Kopf, um die schmerzende Stelle zu betasten. Dabei fiel sein Blick auf einen dunklen Punkt unweit vor ihm im Gras. Die Kamera. Er bückte sich, zog sie zu sich. Sie schien heil zu sein. Als Waffe hatte diese Mila sie bezeichnet. Und er Idiot hatte sie tatsächlich wie eine vor sich gehalten und abgedrückt, in der, wie er jetzt wusste, völlig irrigen Annahme, sie würde so ihre abschreckende Wirkung entfalten und jede Annäherung vereiteln. Wie naiv! Er mochte hier bei unzivilisierten Menschen gelandet sein, vom reinen Anblick eines unbekannten Gegenstandes hatten die sich dennoch nicht hindern lassen.
    Ein Foto hatte er jedoch gemacht. Matthias schaltete auf Bildwiedergabe – und schrak zurück. Ein grimmiges, bartstoppeliges Gesicht, das sich von einem Pferd herab ihm zuneigte, ein kurzes Schwert mit dem Griff nach vorn schlagbereit in der Hand. Der Mann hatte mit Sicherheit nicht einmal mitbekommen, dass er fotografiert worden war.
    „Weil ich Tölpel nicht an den Blitz gedacht habe.“
    Ein im Getümmel unhörbares Klicken – und sonst nichts. Klar, dass sich so ein Steinzeitmensch davon nicht im Mindesten beeindrucken ließ.
    Matthias befühlte erneut die beeindruckende Beule an seinem Kopf.
    Steinzeitmensch, so ein Quatsch. Wahrscheinlich war er nur in die – äußerst real anmutenden – Machenschaften einer Gruppe von Freaks geraten. Leute, die sich zusammengetan hatten, um so mal eben ein wenig Mittelalter zu spielen. Die mochten sich unzivilisiert geben, solange sie in Kostümen steckten, würden danach jedoch duschen, ihr Pferd gegen das Auto eintauschen und in Anzug und Krawatte ins Büro marschieren.
    Nur, wie passte das dazu, dass in der Höhle genau das passiert war, was Matthias sich als Handlung für sein Buch ausgedacht hatte? Wie passte Elias da hinein? Wie Lida?
    Batterie sparen , hatte sie gesagt. Das war schon immer Lidas Ding gewesen. Sie war ungeheuer konsequent in dieser Hinsicht. Gehorsam schaltete er die Kamera aus. Dann stutzte er. Was dachte er da eigentlich? Lida war nicht Mila. Weil Ilya einfach nicht Elias sein konnte! Er hatte sich das hier nicht ausgedacht. Erfundene Beulen und Schrammen schmerzten nicht. Nicht so zumindest.
    Jetzt wieder maximal verwirrt, sah er sich genauer um. Von einer Zeitreise hatte Mila gesprochen. Und dass er nicht der erste Besucher aus der Zukunft sei. Auch das war doch sicher nicht seiner Phantasie entsprungen, seine Geschichten spielten stets in der Gegenwart. Sollte Mila also recht haben – und er war doch irgendwie im Mittelalter gelandet?
    „Mila?“ Er ging auf die Hütte zu.
    Die Tür stand offen. Wenn sie drin war, sollte sie ihn gehört haben.
    „Mila!“ Da rannte er bereits hinein. Ein Blick, und er wusste, sie war weg, samt – sein Magen hob sich vor Entsetzen – dem Kind. Was hatten diese Kerle mit den beiden gemacht? Hoffentlich nicht ... Hastig sah er sich um, suchte nach Hinweisen, was geschehen war.
    Offensichtlich war hier in aller Eile gepackt worden, auf dem Tisch türmte sich Kleidung. Das passte zu dem, was Mila angekündigt hatte. Eine Bank lag umgestoßen vor dem gemauerten Herd. Schlecht. Jedoch keine anderen Kampfspuren, kein Blut. Soweit eigentlich gut, oder?
    Matthias rannte hinaus, auf die Wiese. „Lid – Mila?“ Er lauschte. Nichts. Keine Antwort, kein Kindergeschrei oder, schlimmer, Gewimmer. Wo steckten die beiden? Was war geschehen, was, um Himmels willen? Waren sie umgebracht worden? Vergewaltigt? Verschleppt?
    In Matthias' Kopf pochte es heftig. Das zu ignorieren kostete ihn Mühe. Genau das musste er aber. Und nachdenken.
    Was wusste er? Mila hatte sich bedroht gefühlt. Von einem Johann – der vielleicht sogar etwas mit dem Mord in der Höhle zu tun hatte. 'Er will mir Ilya wegnehmen', hatte sie gesagt, 'weil er mich will.'Dann waren drei Männer auf Pferden gekommen, hatten Matthias niedergeschlagen – nicht getötet. Weil dieser Johann sich Mila und Ilya geholt hat. Und zwar lebendig. Matthias nickte überzeugt. Ja, das war schlüssig.
    Hmm. Und was sollte er jetzt tun? Nach Mila suchen? Ging ihn die ganze Sache überhaupt etwas an? Ging ihn diese Welt hier etwas an?
    Wie ein Schlag traf ihn im nächsten Moment

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