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Flederzeit - Sturz in die Vergangenheit (Historischer Roman): 1 (German Edition)

Flederzeit - Sturz in die Vergangenheit (Historischer Roman): 1 (German Edition)

Titel: Flederzeit - Sturz in die Vergangenheit (Historischer Roman): 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria G. Noel , Runa Winacht
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Zukunft.
    „Zur Seite, habe ich gesagt“, wurde Milas Erleichterung sogleich erschüttert.
    Tat Mattis etwa nichts? „Die Waffe“, schrie sie ihm zu. Er durfte die Männer gar nicht erst näherkommen lassen. „Zeig ihnen die Waffe.“
    „Was wollt Ihr von Mila?“
    Mattis’ Stimme klang leider alles andere als überzeugend. Man hörte, wie lächerlich er sich vorkam, den Ankömmlingen eine Kamera als gefährliche Waffe zu verkaufen. Das war ...
    ... schlecht. Das nächste, was Mila hörte, ließ sie dann gänzlich erstarren. Ein dumpfer Schlag, ein fallender Körper. Hatten sie Mattis ...?
    „Pass auf das Hexending auf“, hörte sie eine andere Männerstimme, ängstlich.
    „Junker Johann hat versprochen, dass unsere Amulette uns schützen“, widersprach Simon und öffnete die Tür.
    Doch Mila war schon mit Ilya am Fenster, warf sich gegen die Läden, drängte das Kind förmlich hinaus, quetschte sich selbst hinterher ...
    „Da läuft sie. Schneidet ihr den Weg ab. Du da herum, du drüben!“
    „Und wenn sie auch eine Waffe hat?“
    „TUT ES.“
    Mila riss Ilya auf ihren Arm und rannte. Rannte. Schneller, als sie hätte straucheln oder gar fallen können. Doch sie hörte schon die rasenden Schritte ihres Verfolgers – und im selben Moment noch zusätzlich ein Pferd. Sie kamen. Selbst wenn sie es bis zur Eiche schaffen würde ...
    „Ich hab sie.“
    Das stimmte nicht – doch in der folgenden Sekunde änderte sich das. Ilya schrie hell auf. Mila versuchte, die packenden Hände abzuschütteln, wegzurucken, seitlich zwischen die Felsen des Bachbettes ... Aber der Mann hatte sie fest, umschlang sie unerbittlich mit seinen Armen, schnürte ihr die Luft ab, weil er so drückte. Es war jedoch der, der Angst vor Teufelsdingen hatte ...
    Ilya brüllte aus Leibeskräften und strampelte panisch an ihr, was es Mila schwer machte, ruhig und sicher klingende Worte hervorzubringen. „Wenn du mich nicht gehen lässt, werde ich deine Seele in einen Spiegel bannen“, brachte sie nicht allzu überzeugend hervor. Schwierig dabei nur, dass die Kamera unerreichbar neben Mattis vor ihrer Hütte lag.
    „Ich habe ein Schutzamulett“, erwiderte der junge Mann – in seiner schroffen Stimme klang etwas Bittendes. Also weiter.
    Mila mühte sich verzweifelt, an ihre Rocktasche mit dem Handy zu gelangen, dessen Lichter und Töne ihr vielleicht zu Hilfe kommen könnten. Doch sie bekam ihre Hand nicht frei. „Kein Amulett ist mächtiger als die Dämonen der Zukunft“, beschwor sie ihn – mit leider ziemlich erstickter Stimme.
    Diesmal widersprach er ihr nicht, doch dann war auch der Reiter da. Warum musste das ausgerechnet Simon sein? Der Johann anscheinend mehr vertraute als seinem Aberglauben. „Junker Johann hat deinen Leuchtgeist besiegt mit diesem Amulett“, belehrte er sie in herrischem Tonfall vom Rücken seines Pferdes aus. Besagtes Artefakt hielt er am Lederband vor sein Gesicht in die Luft. „Ich nehme sie aufs Pferd“, erlöste er seinen jungen Kumpanen, dessen Körper sich prompt von Mila entfernte, damit Simon sie von oben fassen konnte.
    „NEIN.“ Mila schrie, sträubte sich, schlug und biss und kratzte. Ilya kreischte so schrill, dass Mila angstvoll an seine Atemnot in der Höhle erinnert wurde.
    Die Männer kümmerte das nicht. Sie zerrten und stießen sie beide in den Sattel – und als das Pferd losgaloppierte, konnte Mila sowieso nichts mehr tun. Sie waren gefangen.
     

     
    Verdammt, verdammt, verdammt! Matthias dröhnte der Kopf, während sich die Berge rings um ihn anmutig drehten, als würden sie zur Feier des Tages ein Tänzchen wagen. Es war dämmrig geworden, leichter Nebel waberte über die Wiesen und hing in Fetzen im Wald. Alles war ruhig. Keine Menschen, keine Pferde weit und breit.
    Es war also vorbei mit seiner Halluzination. Zum Glück.
    Erst im nächsten Moment fiel ihm auf, dass gar nichts vorbei war. Weil er sich eben hier befand und nicht in der Höhle. Immerhin war er dort gestürzt, hätte also auch dort aufwachen müssen. Verdammt, wo war er? Nein, falsche Frage. Wann war er? Diese Lida-Mila hatte doch etwas von Zeitreise und Mittelalter erzählt.
    Aber ... er war nicht sicher, richtiggehend verwirrt. Kein Wunder. Vom Sturz in der Höhle hatte er bestimmt eine leichte Gehirnerschütterung zurückbehalten. Und dann hatte er doch tatsächlich noch einen Schlag abbekommen.Von einem wild aussehenden Kerl in mittelalterlich anmutenden Lederklamotten, der zehn Meter gegen den Wind

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