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Flederzeit - Sturz in die Vergangenheit (Historischer Roman): 1 (German Edition)

Flederzeit - Sturz in die Vergangenheit (Historischer Roman): 1 (German Edition)

Titel: Flederzeit - Sturz in die Vergangenheit (Historischer Roman): 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria G. Noel , Runa Winacht
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Hat a bisserl gebrummt.“
    „Eine Hummel?“
    Die Türe wurde weiter aufgedrückt, Matthias presste sich an die Wand. Ein dumpfer Schritt über den Lehmboden, ein zweiter.
    „Nu komm schon“, brummte Chlodwig ganz nah, hustete und spuckte klangvoll aus.
    Matthias erspähte den Ärmel eines dunklen Hemdes, roch eine Alkoholfahne.
    „Ich geh da lieber nicht rein.“ Die zweite Stimme kam noch immer von draußen.
    „Hosenschisser“, fauchte Chlodwig. „Wenn du nich mitwillst, gehört die Beute mir allein.“
    Diesmal in voller Absicht drückte Matthias erneut auf den Einschaltknopf, hielt die Kamera ein Stück nach vorn. Das Objektiv fuhr ein.
    „Da, schon wieder.“ Der Ängstliche wich hörbar noch weiter zurück.
    „Jetzt hab ich es auch gehört“, sagte Chlodwig. „Klang nich wie ne verschlafene Hummel.“
    Matthias wagte keinen Atemzug mehr. Was sollte er nur machen, wenn die beiden sich doch entschließen sollten, hier reinzukommen? Mit der Kamera zuschlagen?
    „Komm da weg. Wer weiß, was diese Zauberin alles im Haus hat.“
    Der ängstlichere der Männer kam Matthias zu Hilfe. Ja, verschwinden sollten sie, alle beide.
    „Die wird nich wiederkommen. Dafür wird Meinhard schon sorgen, sobald wir ihm davon erzählen, dass die Leute vom Junker sie nach Ernberg bringen.“ Chlodwig zögerte. „Willst du dich wirklich nur für den Graf abschinden und die Beute anderen überlassen?“
    Unwillkürlich hatte Matthias genickt.
    „Wir haben keine Schutzamulette dabei“, gab die ängstliche Stimme zu bedenken. „Schließlich sollten wir nur zur Höhle, die Leiche holen.“
    „Das hat sich Meinhard ja wirklich raffiniert ausgedacht.“
    Chlodwigs Ärmel verschwand aus Matthias' Blickfeld, hörte dann, wie der ein paar Schritte zurücktat. „Aber nich mit mir.“
    Was? Matthias, der sich schon gerettet gewähnt hatte, erstarrte erneut. Was hatte dieser Kerl jetzt vor?
    „Ich hab ne Idee, wie wir uns die Sachen aus der Hütte holen können, ohne reinzumüssen.“ Die Stimme klang noch weiter entfernt. „Gib mir ma die Lanze, der Tisch is ja reich gedeckt. Das eine oder andere werd ich mir schon rausfischen.“
    Jetzt reichte es aber! Matthias gab der Tür einen heftigen Stoß. Mit lautem Krach fiel sie zu. Entschlossen presste er den Finger auf den Einschaltknopf der Kamera, machte einen Satz nach vorn. Er würde diesen beiden eine Überraschung bereiten, sollten sie es wagen, nochmals hier hereinzukommen. Mit ausgestreckten Armen hielt er die Kamera weit von sich, hoffend, dass die Batterien so viel Saft haben würden, um schnell ein paarmal hintereinander blitzen zu können.
    Doch von draußen war außer einem dumpfen Ächzen nichts zu hören. Denen hatte er also einen gehörigen Schreck eingejagt. Matthias ließ die Arme wieder sinken, behielt die Tür jedoch im Blick. Einen Moment lang blieb es noch still, dann ertönten eilige Schritte, weg.
    Er stürzte ans Fenster, erkannte in der Dunkelheit nur, wie dunkle Schemen sich auf Pferde schwangen und eiligst davon machten.
    „Matthias, der Mittelalterschreck“, flüsterte er und wartete auf die Erleichterung, diese Kerle losgeworden zu sein.
    Doch die mochte sich nicht einstellen. Stattdessen ging ihm durch den Kopf, was die beiden gesagt hatten. Mila – auf der Burg – und dort in Lebensgefahr? Und die Leiche Tills sollte ebenfalls dahin? Was um Himmels willen war hier los?
    Mit zwei Sätzen war er am Holzkasten in der Kammer und riss ihn auf. Er brauchte Kleidung, mit der er nicht gleich verriet, dass er nicht von hier stammte. Hastig zog er seine Sachen aus und schlüpfte in die braune Hose. Dieser Till musste kleiner gewesen sein als er. Auch der Kittel ging nur so einigermaßen. Wenigstens war er nicht blutbesudelt, wie sein eigenes T-Shirt. Schuhe? Er suchte herum. Hier gab es überhaupt keine. Nun ja, dann also wieder in seine eigenen Turnschuhe.
    Und jetzt den Reitern hinterher. Nur so würde er Mila und Ilya ohne Verzögerung wiederfinden.
    Bereits an der Tür fiel es ihm ein. Er hatte es gebraucht und würde das vielleicht wieder. Schnell lief er zurück, fischte die kleine Spraydose aus der Hosentasche seiner Jeans und stopfte sie in den Bund dieser Hose, in den praktischerweise einige Schlaufen eingenäht waren. Dann klopfte er sachte darauf, lauschte dem leisen Scheppern.  So, wie er es seit Jahren gewöhnt war.

 
    Auf nach Ehrenberg!
     
    D ie Reiter waren in der Dunkelheit weder zu sehen noch zu hören, als Matthias endlich aus der

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