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Flederzeit - Sturz in die Vergangenheit (Historischer Roman): 1 (German Edition)

Flederzeit - Sturz in die Vergangenheit (Historischer Roman): 1 (German Edition)

Titel: Flederzeit - Sturz in die Vergangenheit (Historischer Roman): 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria G. Noel , Runa Winacht
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Johann verwandt.
    Oh Himmel! Warum hatte sich Mila ausgerechnet mit dem Abkömmling des mächtigsten Mannes von Tirol einlassen müssen? Und wie blauäugig war er selbst zu Milas Befreiungsaktion gestartet! Ohne Ahnung, mit was er es zu tun bekommen würde, war er einfach losmarschiert.
    „Alles ist schiefgegangen.“ Matthias hieb mit der Faust auf die Wand ein. Allerdings nur einmal. Danach rieb er seine schmerzende Hand. Was jetzt? Was um Himmels willen sollte er nun tun?
    Er tastete sich zur Türe, rüttelte daran. Natürlich war sie wieder ordnungsgemäß versperrt. Und er hatte nichts mehr. Keine Waffe, keine noch so unbedeutende neuzeitliche Überraschung und schon gar keine andere Idee. Nein, jetzt war wirklich alles aus.
     
    Schon zum zweiten Mal wurde es draußen hell, die schlitzförmigen Fensteröffnungen unter der Kerkerdecke zeichneten sich klar gegen die hier drin immer noch vorherrschende Dunkelheit ab. Zu Matthias' Überraschung erwachte reges Leben auf dem Burghof.
    Unruhe, Schritte, immer wieder Stimmen waren zu hören, wurden mehr und mehr. Aufgeregt, erregt wirkte das alles. Schrille Schreie drangen herein, gebellte Befehle. Etwas knirschte laut. In Matthias wuchs die Gewissheit, dass draußen etwas geschah, was nicht alltäglich war. Längst stand er unter einem der Schlitze und verrenkte sich den Kopf. Natürlich vergebens, die waren viel zu weit oben. Einmal meinte er, Füße gesehen zu haben, aber er konnte sich genauso gut auch irren.
    „Hallo? Hilfe!“
    Dass niemand auf seine Rufe reagierte, wunderte ihn inzwischen nicht mehr. Und so gab er es rasch auf. Wer auch immer da draußen war, wusste von dem Gefangenen im Kerker. Oder hatte ohnedies keine Handhabe zu helfen.
    So blieb er einfach dort stehen, lauschte und beobachtete.
     
    Lange schon war es vollständig Tag geworden, im Kerker herrschte immerhin Zwielicht, als hell und schrill Fanfaren geblasen wurden. Stimmgewirr und Füßescharren erstarben. Dafür begannen Trommeln zu schlagen. Instinktiv erfasste Matthias, dass dies ein sehr schlechtes Zeichen war. Welches Unheil auch immer sich da draußen zusammenbraute, genau jetzt begann es.
    Hinter sich hörte er Geräusche an der Tür und voller Entsetzen flog sein Kopf herum. Kamen sie ihn schon holen? Sollte jetzt schon auf dem Burghof seine Hinrichtung stattfinden? So schnell?
    Ein Schlüssel ratschte im Schloss, ein Riegel wurde zurückgeschoben, die Tür quietschte. Gleich würden die Wachen erscheinen ...
    Doch alles blieb still. Die Tür war nur einen Spalt aufgegangen, Licht fiel herein. Geräusche allerdings kamen nur vom Burghof, wo sich hörbar eine Menge Menschen über etwas freute. Sie applaudierten. Matthias, der hier unten ungeschlachte Männer, laute Stiefel, derbe Worte und Hände erwartet hatte, stand wie erstarrt. Kamen sie doch nicht?
    „Hallo?“, rief er, als sich nach einer gefühlten Ewigkeit noch immer nichts getan hatte. „Wer ist da?“
    Keine Reaktion. Was sollte das?
    Es machte keinen Sinn, einfach nur abzuwarten. Die geöffnete Türe, wer auch immer das getan haben mochte, stellte womöglich seine letzte Chance dar, doch noch zu entkommen. Das Treiben da draußen galt ja vielleicht noch gar nicht ihm, lenkte aber mit Sicherheit die Wachen ab. Da war er schon am Eingang und schob ihn auf.
    Der Vorraum war leer. Bis auf die Fackeln an der Wand und den kleinen Gegenstand, der metallisch glänzend vor seinen Füßen lag. Einen Handgriff später hielt Matthias seine Digitalkamera in Händen. Jemand – half ihm? Gangolf? Adelinda? Oder Wilmar, ihr Vater?
    Er verschwendete keine Zeit mehr damit, über diese Frage nachzugrübeln. Nichts wie weg hier! Schnell schaltete er die Kamera ein, die Blitzfunktion ebenfalls – und lief, so leise wie möglich, auf die Wendeltreppe zu, hinauf. Wo schon wieder eine geschlossene Türe auf ihn wartete. Er hob die Kamera, drückte die Klinke. Unversperrt. Knarrend schwang die Tür nach außen auf.
    „DER GEFANGENE.“
    Matthias registrierte zwei bärtige Männer, die von Hockern aufsprangen, dabei einen kleinen Tisch voller Spielkarten umstießen und nach ihren Waffen griffen.
    „Wenn ihr euch rührt, sauge ich euch damit eure Seelen aus.“
    Zum Beweis richtete er die Kamera nach oben und drückte auf den Auslöser. Es blitzte in dem fensterlosen Raum durchaus eindrucksvoll.
    Die beiden Männer schrien auf. „Der Teufel.“ Einer sank auf die Knie und wimmerte: „Gnade, bitte verschont mich, ich habe Frau und fünf

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