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Flehende Leidenschaft

Flehende Leidenschaft

Titel: Flehende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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seine Spione alarmieren.« Angstvoll schaute sie zu ihm auf. »Um Himmels willen, du mußt verschwinden, sonst werden sie dich finden und umbringen! Glaubst du, ich will dich verlieren?«
    »Und wie soll ich’s bis zum Sommer ohne dich aushalten?«
    »Bitte, Robbie, du mußt bis zum Herbst warten. Coutts sprach von Oktober oder November.«
    »Nächsten Monat bin ich wieder da.«
    »Nein …«
    Mit einem leidenschaftlichen Kuß erstickte er ihren Schrei. Und als er sie losließ, wiederholte er leise: »Nächsten Monat.«
    Atemlos kapitulierte sie. »Coutts soll mir Bescheid geben, und wir treffen uns auf dem Land, weit entfernt von allen Spionen.«
    »O Gott, hoffentlich verliere ich nicht schon vor Ablauf eines Monats den Verstand«, stöhnte er an ihren Lippen. »Schau bloß keinen anderen Mann an! Versprichst du mir das?«
    »Natürlich.«
    Ein letztes Mal umarmten und küßten sie sich, dann stürmte er aus dem Zimmer, ehe er sich doch noch anders besinnen konnte.
    Sobald Robbie an Bord der Trondheim gegangen war, wurde der Anker gelichtet, die Segel der Fregatte blähten sich, und ein paar Minuten später fuhr sie aufs offene Meer hinaus. Elizabeth stand mit Johnnie im Heck und beobachtete, wie die Lichter von Leith immer kleiner wurden. »Bist du traurig, daß du abreisen mußt?«
    »Nein. Ich möchte dich und das Baby in Sicherheit bringen. Nur darauf kommt es jetzt an.«
    »Schwingt in deiner Stimme ein gewisses Zaudern mit?«
    »Keineswegs. Wir bleiben in Holland, so lange du willst.«
    »Und wenn ich mich für immer in Rotterdam niederlassen möchte?«
    »Auch damit wäre ich einverstanden.« Weil er sie liebte, meinte er es ernst. Robbie konnte die schottischen Ländereien ebenso effektiv verwalten wie er selbst.
    »O Johnnie, du bist so gut zu mir!« Verlangte sie in ihrer Selbstsucht zuviel von ihm?
    Da drehte er sie zu sich herum und betrachtete ihr Gesicht im Mondlicht. »Du bist es, die gut zu mir ist, denn du schenkst mir die Liebe, die ich nie zuvor gekannt habe, ein Kind – und alles Glück, das ich mir nur wünschen kann.«

Epilog
    Zehn Tage nach ihrer Ankunft kam in Den Haag ein kleiner Junge zur Welt – glücklicherweise erst, nachdem sie ein hellgelbes Haus inmitten von Tulpenfeldern bezogen hatten. Zu Ehren seines Großvater väterlicherseits wurde er Thomas Alexander genannt.
    Wie sich bald herausstellte, hatte das dunkelhaarige Baby das Lächeln seines Vaters geerbt und wußte es ebenso wirkungsvoll einzusetzen.
    Einen Monat später segelte Robbie nach Schottland. Der Kronrat zweifelte bereits, ob die Verfemung des Earls von Graden gerechtfertigt war, denn vielen Ratsherren drohte der finanzielle Ruin, da ihre Wechsel bei Ravensbys Bank in Rotterdam nicht eingelöst werden konnten. Nach dem Zusammenbruch der Bank von Schottland befanden sich auch die schottischen Geschäftsleute in einer schwierigen Lage, solange ihre Wechsel auf Eis lagen. Schließlich schickten sie dem Londoner Kronrat einen Brief, indem sie sich für Ravensbys Ehrlichkeit verbürgten und erklärten, er hege weder rebellische noch verräterische Absichten. Einem Gerücht zufolge sollte die Entscheidung im August fallen.
    »Bist du glücklich?« fragte Elizabeth an einem Sommertag, als sie mit ihrer Familie ein Sonnenbad im Garten nahm.
    »Unbeschreiblich«, beteuerte Johnnie, neigte sich zu ihr und küßte sie.
    Auf einem weißen, im Gras ausgebreiteten Leinentuch lagen die Reste eines Picknicks, und Tommy schlief in seinem Körbchen, im Schatten eines Pflaumenbaums.
    »Unter normalen Umständen hätten wir uns vielleicht nie getroffen«, bemerkte Elizabeth.
    »Irgendwie hätte ich dich gefunden.«
    »Oder ich dich. Glaubst du an die Macht des Schicksals?«
    Nein, dachte er, denn er vertrat die Ansicht, jeder Mensch würde sein Schicksal selbst bestimmen. Aber er wußte, was er sagen mußte, um seine Frau zu erfreuen. »Manchmal schon. Du bist mein Leben, die Luft, die ich atme, mein einziges Glück. Möglicherweise ist das ein Werk des Schicksals. So wie mein Vater in Tommy weiterlebt.«
    Seine Worte erfüllten sie mit tiefer Dankbarkeit, und plötzlich faßte sie einen Entschluß. »Wenn der Kronrat zu deinen Gunsten entscheidet – und wenn du dann nach Schottland zurückkehren willst, bin ich einverstanden.«
    »Wirklich?« fragte er leise, und sie nickte.
    »Ich weiß doch, wieviel es dir bedeutet.«
    »Mir zuliebe mußt du kein Opfer bringen.«
    »Oh, es wäre kein Opfer, denn ich möchte, daß unser Sohn in

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