Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)

Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)

Titel: Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dersch
Vom Netzwerk:
wurde, übernahm die Angst die Oberhand in seinen Gedanken. Andy kam es daher manchmal so vor, als bräuchte der menschliche Verstand Licht, um zu funktionieren. Wie eine Pflanze schöpfte er seine gesamte Kraft aus dem Tageslicht, während die Dunkelheit innerhalb kürzester Zeit dafür sorgte, dass er schwach wurde und verdorrte.
    Andy war schon seit jeher ein Grübler gewesen. Auch an diesem Morgen hätte er mit Sicherheit noch länger liegen bleiben können, um über derartige Zusammenhänge nachzudenken. Doch seine volle Blase hatte dafür kein Verständnis. Denn während seine Gedanken immer weiter abschweiften und auf verworrenen Wegen durch seine Tagträume irrten, hatte seine Blase nur den Weg zur Toilette im Sinn.
    Steh auf, sonst passiert noch ein Unglück...
    Andy rappelte sich auf, streckte sich und verließ dann sein Zimmer . Anschließend ging er schnurstracks in die Richtung, die ihm die Natur in diesem Augenblick vorgab.
    Keine Minute später saß er auch schon auf der Schüssel und ließ den Dingen ihren Lauf.
    Gerade noch rechtzeitig...
    Noch während er sich die Hände wusch, sehnte er sich bereits nach einem ordentlichen Frühstück. Obwohl er noch keine fünf Minuten wach war, knurrte sein Magen bereits wie ein hungriger Wolf. Die nächtliche Aufregung hatte an seinen Kräften gezehrt und Andy fühlte sich in diesem Augenblick, als könnte er eine ganze Wagenladung Pfannkuchen verputzen.
    Vorausgesetzt natürlich, dass es Pfannkuchen gab...
    Immer noch etwas schlaftrunken stieg er d ie Treppe ins Erdgeschoss hinab. Er durchquerte den kurzen Gang und betrat anschließend die Küche.
    Das erste, was ihm dort auffiel, war die Stille. Das Radio auf der Fensterbank war aus und auch ansonsten war nichts zu hören. Nur der Kühlschrank summte gleichmäßig vor sich hin und in der Spüle tropfte der Wasserhahn.
    Ansonsten war es jedoch vollkommen still.
    Komisch...
    Und auch von seiner Mutter fehlte jede Spur.
    „ Mom ?“, rief Andy in den leeren Raum.
    Doch niemand antwortete.
    Schließlich blickte er zur Wanduhr neben dem Kühlschrank:
    Es war 06:17 Uhr.
    Klar , dachte Andy, er war an diesem Morgen früher wachgeworden als sonst. Und das wiederum war der Grund dafür, dass seine Mutter noch nicht in der Küche war und Frühstück machte. Gleichzeitig wusste er aber auch, dass sie eine ausgesprochene Frühaufsteherin war. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte er es nur ein einziges Mal erlebt, dass sie nicht vor ihm wach gewesen war.
    Das war damals gewesen, kurz nachdem...
    ... Daddy sich für immer aus dem Staub gemacht und Mom auf einem Berg von unbezahlten Rechnungen sitzen gelassen hatte.
    Andy verdrängte die Erinnerung an diese schwere Zeit sofort. Anstatt seinem alten Herrn nachzutrauern, blickte er sich weiter in der Küche um.
    Doch mit jedem seiner Blicke wuchs das Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmte. Er konnte zwar nicht auf Anhieb sagen, was es war, doch das unbestimmte Gefühl von Bedrohung verdunkelte mit einem Mal seine Gedanken.
    Bruchstücke seines Alptraumes geisterten plötzlich wieder durch seinen Verstand und vermischten sich mit der Erinnerung an die bangen Minuten, die er lauschend in der Dunkelheit ausgeharrt hatte. Minuten, in denen die Angst dafür gesorgt hatte, dass seine gesamte Welt Schlagseite bekam.
    Andys Herzschlag beschleunig te.
    „Mom?“, rief er ein weiteres Ma l.
    Doch auch diesmal erhielt er keine Antwort.
    Erst in diesem Moment fiel sein Blick auf die Hintertür, die direkt hinaus in den Garten führte. Sie war nicht geschlossen, sondern nur angelehnt. Die morgendliche Brise ließ die Tür kaum merklich zittern und wehte gleichzeitig die aufkommende Hitze des Tages in das Innere des Hauses.
    Mit einem Schlag wich die Anspannung aus Andys Körper und ebenso aus seinen Gedanken. Denn plötzlich glaubte er zu wissen, wo seine Mutter war.
    Sie ist bestimmt draußen im Garten und pflückt Kräuter fürs Frühstück...
    Dieser Gedanke klang plausibel, dachte Andy. Deswegen entschloss er sich kurzerhand dazu, ebenfalls einen Abstecher in den Garten zu machen und seine Mutter zu überraschen.
    Und ihr vielleicht beim Pflücken zu helfen . Vor allem bei den Erdbeeren, die allmählich im Gewächshaus reiften...
    E r setzte sich in Bewegung und lief leichtfüßig quer durch die Küche. Er bog gerade bei der Kochinsel ab, als er plötzlich ein knirschendes Geräusch unter seiner rechten Ferse vernahm.
    Was zum Geier?
    Gleich darauf entflammte auch schon der Schmerz.
    Es

Weitere Kostenlose Bücher