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Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)

Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition)

Titel: Fleisch und Blut 2: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dersch
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konnte, hörte er das Heulen des Motors, der sich von Norden her näherte. Keine Sekunde später donnerte er auch schon an ihm vorbei. Weil es ein ruhiger Tag war, hatte Doug die Radarpistole erst gar nicht ausgepackt. Sie lag immer noch im Kofferraum des Einsatzwagens. Dennoch schätzte er, dass der Wagen mindestens 100 Sachen draufhatte, als er an ihm vorbeirauschte.
    Doug wusste sofort, was das zu bedeuten hatte:
    Action!
    Er schüttete den restlichen Kaffee aus dem Fahrerfenster und ließ den Motor an. Dann gab er Gas. Noch während der Wagen beschleunigte, machte er Blaulicht und Sirene an und Griff dann zum Funkgerät.
    „ Zentrale, hier ist Wagen 23 – bitte kommen“, sprach er ins Funkgerät, ohne den Blick von der Straße zu nehmen.
    „Hier ist die Zentrale“, erklang die Stimme Donna Simmons, „was gibt’s Dougie?“
    „Ich habe hier einen Zwei -Vier-Acht. Habe die Verfolgung in südlicher Richtung aufgenommen. Erbitte Verstärkung. Over.“
    Es verstrichen einige Augenblicke, ohne dass Donna antwortete. Doug wusste, was das zu bedeuten hatte: Sie erkundigte sich wahrscheinlich gerade bei Chief Harris darüber, welchen Streifenwagen sie ihm zur Unterstützung schicken sollte. Es verging ungefähr eine halbe Minute, bis sie sich wieder zu Wort meldete:
    „Dougie, bist du noch da? Over. “
    „Ja“, sagte Doug.
    „Ortiz fährt von Bakersfield in deine Richtung. Er müsste in etwa fünf Minuten bei dir sein.“
    „Danke Donna.“
    „Nichts zu danken, Süßer. Pass auf dich auf. Over and out.“
    Doug hängte das Funkgerät wieder in die Halterung am Armaturenbrett. Dann gab er weiter Gas.
    Die Straße war gerade und das Land war flach. Obwohl sich der Wagen bereits mehr als eine halbe Meile von ihm entfernt hatte, konnte er ihn noch immer gut sehen. Daher sah er auch, dass seit dem Beginn der Verfolgung keine Bremslichter aufgeleuchtet waren. Wer auch immer in diesem Wagen saß, dachte Doug, schien es darauf angelegt zu haben zu entkommen.
    Das war nichts Neues für ihn. Immer wieder nutzten Jugendliche aus dem Umland die kerzengerade Straße, um ihre alten Schrottkisten auf Herz und Nieren zu testen. Es war schon immer so gewesen, dachte er, und es würde wahrscheinlich auch immer so sein.
    Doug wusste natürlich, dass er nicht jeden gottverdammten Teenager davon abhalten konnten, sich selbst und andere Verkehrsteilnehmer zu gefährden. Denn gerade in dieser ländlichen Gegend, wo es außer Maisfeldern und einigen heruntergekommenen Kneipen nichts gab, waren Autos für die meisten Jugendlichen die einzige Zerstreuung. Zumindest seitdem die Spielhalle in der Mainstreet dichtgemacht hatte und einem beschissenen Kosmetikstudio gewichen war.
    Nein , dachte Doug, alle konnte er natürlich nicht erwischen. Doch diesen einen würde er sich zur Brust nehmen. Koste es, was es wolle. Und weil er ohnehin schon so einen beschissenen Tag hatte, würde er es diesmal nicht bei einer Ermahnung bewenden lassen.
    Ganz egal, ob nun ein betrunkener Teenager oder der Präsident der Vereinigten Staaten höchstpersönlich am Steuer sitzt...
    Doug spürte, wie das Adrenalin durch seine Blutbahn rauschte und seine Sinne schärfte. Für einen Augenblick war das Fieber völlig vergessen und er konnte spüren, wie die Aufregung ihm neue Kraft verlieh. Sein Herz hämmerte in der Brust und seine Hände verkrampften sich am Lenkrad. Schließlich ging er aufs Ganze und trat das Gaspedal voll durch.
    Dass er den Wagen einholen würde, stand für ihn auß er Zweifel. Sein Einsatzwagen war ein Ford Crown Interceptor mit einem 4.6 Liter V8 Motor. Das Baby schaffte es auf eine Höchstgeschwindigkeit von über 150 Sachen und Doug wusste, dass es nicht viele Autos in der Gegend gab, die es mit ihm aufnehmen konnten.
    Doch trotz der Zuversicht beschlich ihn plötzlich ein ungutes Gefühl. Obwohl die Verfolgung inzwischen beinahe zwei Minuten andauerte, wurde der Wagen vor ihm nicht langsamer. Vielmehr schien es Doug so, als würde der Fahrer wirklich alles daran setzen zu entkommen.
    Die Teenager aus der Gegend machten sich manchmal einen Spaß daraus, sich eine halbe Meile verfolgen zu lassen. Die State Trooper waren in diesem Zusammenhang meist verständnisvoll, weil sie selbst einmal jung gewesen waren und wussten, wie belebend eine derartige Spritztour hin und wieder sein konnte.
    Doch diese Verfolgung zog sich inzwischen bereits zu lange hin.
    Viel zu lange...
    Doug holte zwar auf, sein Wagen fraß Meter um Meter, dennoch machte

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