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Fleisch

Fleisch

Titel: Fleisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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erklären, dass es keine Rolle spielte, weil sie den Kaffee sowieso nicht trinken würde.
    „Amanda liebt diesen Feinkost-Kaffee. Ist ja auch klar, schließlich ist er teuer.“ Mrs Griffin lachte, indem sie kurz die Luft ausstieß, als mache sie „ha“.
    Sie tat Maggie leid. Diese Frau war umgeben von schönen, wertvollen Sachen: Designermöbeln, Goldrahmen, nur den besten Stoffen und Hölzern, seltenen Sammlerstücken aus Porzellan und Ton – alles echt und original. Nur ihre Persönlichkeit war künstlich.
    Maggie setzte sich nicht, sondern schlenderte durch den Raum, während Mrs Griffin Leinenservietten faltete und das Gebäck auf die Teller verteilte, ohne ein Stäubchen Puderzucker zu verstreuen. Maggie betrachtete die Fotos auf dem Kaminsims, beinahe ein Dutzend in verschiedenen Größen undFormen. Amanda als Baby. Mrs Griffin mit ihrer Familie, den so prominenten Vicks, die alle fein angezogen waren und lächelten. Ein Hochzeitsfoto von Mr und Mrs Griffin. Weitere Bilder von Amanda in verschiedenen Stadien der Kindheit. Doch dann fiel Maggie ein anderes Foto auf. Drei Männer in Tarnuniform standen vor einem Panzer, dahinter ein karger Hintergrund, der nach Wüste aussah. Der in der Mitte war der junge Mr Griffin. Er hatte die Arme um die anderen beiden gelegt und grinste in die Kamera.
    Sie wollte sich schon dem nächsten Bild zuwenden, als ihr auffiel, dass ihr der Mann links neben Griffin ebenfalls bekannt vorkam. Sie sah ihn sich genauer an. Es war eindeutig: Das war Frank Skylar.

52. KAPITEL
    Nebraska
    Wesley Stotter traute seinen Augen kaum. Er hatte schon über fünfzig Fotos gemacht und befürchtete, dass ihm langsam der Speicherplatz in seiner Kamera ausgehen würde.
    Er hatte eine Brechstange mitgenommen, dann aber erstaunt festgestellt, dass die Hintertür nicht verschlossen war. Ein Zahlenschloss neben der Tür wies auf einen hohen Sicherheitsstandard hin. Stotter vermutete, dass jemand hier war, der das Gebäude verlassen hatte, ohne abzuschließen, aber er hatte niemanden gesehen. Wenn er auf einen Arbeiter stieß, wollte er so tun, als habe er sich verlaufen und suche nach jemandem, der ihm helfen konnte. Wie lautete das Sprichwort? Es ist leichter, Vergebung zu bekommen als eine Erlaubnis.
    Die Außenseite des Gebäudes war so schlicht, so unauffällig, dass Stotter überrascht war, im Innern weiß gestrichene Wände vorzufinden und ein beeindruckendes Labyrinth aus Edelstahltischen, auf denen sich merkwürdige Gerätschaften und Utensilien befanden, die Stotter an einen Operationssaal denken ließen. Zwischen den Tischen standen zylindrische Behälter, manche kleiner, manche größer. Einige reichten bis an die Decke. Sie waren mit einer Flüssigkeit gefüllt, in der etwas schwebte. Sie alle sonderten ein gespenstisches blaues Leuchten ab, das wahrscheinlich aus Leuchtstofflampen im Innern der Tanks stammte.
    In einem Wandschrank mit abschließbaren Glastüren fand Stotter Gerätschaften, wie er sie nie zuvor gesehen hatte. Auf den ersten Blick kam ihm das Zeug vor wie etwas aus einem Star Wars -Film. Vielleicht – und das versetzte Stotter in aufgeregte Begeisterung – handelte es sich dabei um Waffen aus einem abgestürzten UFO. Die eine sah aus wie ein Gewehr mit Zielfernrohr, bestand aber aus einem merkwürdigen Metall und hatte einen komischen Anbau am Lauf. Aus dem Kolben kamso etwas wie ein Stromkabel heraus, nur etwas dicker, und verband das Gewehr mit einer Art Rucksack.
    Neben dem Gewehr hingen mehrere unterschiedliche Schutzbrillen. Stotter beugte sich vor und ging dann in die Hocke, um sie sich näher anzusehen. Eine hatte gewölbte dunkelgrüne Glaslinsen mit je einem stecknadelkopfgroßen roten Punkt in der Mitte. Eine Nachtsichtbrille, vermutete er, und er fragte sich, ob es das war, was er an dem Wesen im Wald gesehen hatte. Oder war es doch nur ein Mensch gewesen?
    Bevor er den nächsten Raum betrat, wollte er noch Nahaufnahmen der Behälter machen. Er stellte seine Kamera so ein, dass er trotz des blauen Lichts gute Bilder bekommen würde. Erst als er die Einstellungen vornahm, bemerkte er, dass seine Hände zitterten. Sein Hemd klebte ihm am Rücken, und auch sein Bart war feucht vor Schweiß.
    Er dachte, er hätte eine Tür gehört, und erstarrte. Auto liegen geblieben. Verlaufen. Er versuchte, sich die Geschichte im Kopf zurechtzulegen, während er sich den Tanks näherte. Faszinierend, was Sie hier so alles haben . So was in der Art würde er sagen. Aber er

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