Flesh Gothic (German Edition)
Kumpel!« Mack sprang vor und packte Westmore am Kragen. »Ich glaube, Sie haben Sie umgebracht!«
Nyvysks Größe und Masse ermöglichten es ihm mühelos, die beiden Männer voneinander zu trennen. »Niemand beschuldigt hier irgendwen. Lassen Sie uns einen kühlen Kopf bewahren.«
»Und wo steckt eigentlich dieser perverse Crackdealer Willis?«, fügte Mack hinzu.
»Ich glaube, jemand hat sie vergewaltigt und dann eiskalt in den Tod gestoßen«, wiederholte Westmore.
»Sie wurde schon einmal vergewaltigt«, rief Karen ihnen in Erinnerung. »Und nicht von jemandem . Von denselben Kreaturen, die Cathleen und mich vergewaltigt haben.«
»Das ist durchaus ein Ansatzpunkt«, räumte Nyvysk ein. »Morde durch körperlose Entitäten sind selten, aber es gibt einige dokumentierte Fälle.«
Westmore jedoch ging plötzlich etwas anderes durch den Kopf. Von JEMANDEM oder von ETWAS? Oder vielleicht von Hildreth höchstpersönlich ...
II
Willis hatte Nyvysks Rundruf nicht gehört, weil er ohnmächtig in einem der Salons lag. Wieder hatte seine letzte Zielvision ihm wohl die Zukunft anstelle der Vergangenheit gezeigt.
Ein Raum aus Fleisch. Ein Tempel aus Fleisch.
Eine Mauer. Nein, eine Tür – eine Tür, die sich ebenfalls aus wallendem, warmem Fleisch zusammensetzte.
Die Tür stand ein Stück weit offen.
Plötzlich bewirkte Willis’ Vision, dass sich sein Gehirn anfühlte, als würde es brodeln. Der Druck stieg an, bis sein Schädel zu platzen drohte.
Er spähte durch den Spalt und erblickte hinter der Tür etwas Abscheuliches. Dann erfuhr die Vision eine blitzartige Veränderung, und er sah sich selbst, wie er langsam erwürgt wurde, während Hildreth und mehrere unbeschreibliche Kreaturen dabei zusahen.
Da brach er bewusstlos zusammen.
Als er wieder aufwachte, glaubte er, vielleicht einen leichten Schlaganfall erlitten zu haben. Schmerzen pulsierten durch seinen Kopf. Ich habe genug von diesem Ort, beschloss er, kaum dass er sich aufgerappelt hatte. Ich sollte einfach von hier verschwinden ...
Taumelnd tat er ein paar Schritte.
Ja. Ich verschwinde .
Was nützte ihm Vivicas Geld, wenn er tot war? Er fasste den Entschluss, nach den anderen zu suchen, um ihnen mitzuteilen, dass er es hier nicht mehr aushielt. Würden sie ihn für einen Feigling halten? Das bezweifle ich. Tief in ihrem Inneren wollen sie doch alle weg von hier!
In der Hoffnung, Westmore zu finden, betrat er das Büro, das allerdings verwaist dalag. Am Rand des Raums flimmerte etwas.
Willis hatte keine andere Wahl, als hinzugehen, sobald ihm klar wurde, worum es sich handelte ...
Westmore hatte eine der DVDs auf seinem Laptop abgespielt, allerdings mit stumm geschaltetem Ton. Es war ein Porno, eine weitere Versuchung für Willis.
Seine Schwäche zwang ihn dazu, sich den Film anzusehen.
Das hört bei mir nie auf ... Obwohl ihn ein tiefes Schamgefühl überkam, konnte er seinen Blick nicht losreißen, betrachtete eine Szene nach der anderen, eine wunderschöne nackte Frau nach der anderen.
Als der Abspann lief, griff er wahllos eine weitere DVD vom Schreibtisch und legte sie ins Laufwerk ein.
Willis runzelte die Stirn.
Nichts. Im schnellen Vorlauf zog mehrere Minuten lang ein schwarzer Bildschirm vorüber. Als schließlich etwas zu erkennen war, schaltete er auf normale Wiedergabegeschwindigkeit um und rechnete mit einem weiteren Porno, doch stattdessen ...
Pfui , dachte er. Auf diesen Sadomaso-Kram stehe ich überhaupt nicht .
Eine nackte Frau lag mit ausgestreckten Armen und Beinen auf einem Tisch. Willis konnte ihr Gesicht nicht sehen, aber es schien sich nicht um eine der üblichen Pornodarstellerinnen von Hildreth zu handeln. Keine Implantate, keine verblüffende Sonnenbräune. Die Frau wirkte blutjung.
Jemand führte ein Genitalpiercing der extremen Art durch. Zentimeterweise wurden ihre Schamlippen mit Chromringen verschlossen. Bei jedem weiteren Ring zuckte die Frau zusammen. Als die Tortur überstanden war, sah ihr Geschlecht aus, als habe man es mit einer silbernen Naht versiegelt.
Das ist kein Porno. Was ist das für Scheiße?
Auf dem Bildschirm stützte sich die Frau einen Moment lang auf und bot ihr Gesicht der Kamera preis. Erschüttert, um die Augen gerötet.
Es war die junge Frau, für die sich Westmore so brennend interessierte, das Mädchen vom Gemälde. Wie hieß sie noch gleich?
Ach ja. Debbie Rodenbaugh .
Hatte Westmore diese DVD schon gesehen? Vielleicht nicht. Vielleicht sollte ich ihm besser davon erzählen
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