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Flesh Gothic (German Edition)

Flesh Gothic (German Edition)

Titel: Flesh Gothic (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
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. Seine letzte Handlung in der Villa, bevor er sie für immer verließ.
    »Das ist ein Keuschheitsgürtel«, ertönte hinter ihm eine Stimme. »Er symbolisiert ihre Jungfräulichkeit. Belarius liebt huldigende Symbole.«
    Willis wirbelte herum.
    Seine Augen weiteten sich.
    Es war Vanni, die Frau vom Schlüsseldienst.
    Sie sah schlimmer aus als bei seiner ersten Begegnung mit ihrem Wiedergänger. Dünner, grauer, ausgemergelter, wie eine Leiche in einem Konzentrationslager.
    »Letztes Mal hatte ich keine Angst vor dir und diesmal auch nicht. Du bist eine Vision. Du bist ein totes Bild.«
    Ihre einst üppigen Brüste hingen schlaff herab und die Nippel hatten sich dermaßen verdunkelt, dass sie fast schwarz wirkten.
    »Ein Wiedergänger? Eine körperlose Erscheinung?«
    »Ja.«
    Mit knochigen Hüften und Beinen gleich grauen Stöcken trat sie vor. »Bist du sicher?«
    »Ganz sicher«, erwiderte Willis.
    »Aber du nimmst Erscheinungen von Wiedergängern doch nur wahr, wenn du Gegenstände berührst, oder?«
    »Ja.«
    Ein finsteres Lächeln. »Du hast deine Handschuhe noch an.«
    Erneut weiteten sich Willis’ Augen. Er blickte auf seine Hände hinab.
    Sie hatte recht.
    Finger wie Haken schnellten vor und packten ihn an der Kehle. Willis versuchte zu schreien, aber es gelang ihm nicht – der Druck würgte ihm die Stimme ab. Mit einer jähen Bewegung toter grauer Glieder wurde er zu Boden gezerrt. Fingerspitzen drückten fester zu, als wollten sie ihm den Adamsapfel wie einen Korken aus dem Hals drehen.
    »Das Haus setzt einen Teil seiner gespeicherten Energie frei«, erklärte die Kreatur, die einst Vanni gewesen war. »Es ist fast so weit. Hildreth wird den Spalt wieder öffnen.«
    Willis fuchtelte hilflos mit den Armen und röchelte. Die schlaffen Brüste mit den dunklen Warzen schaukelten vor seiner schwindenden Sicht. Speichel tropfte aus seinem Mund.
    »In der Hölle wird es für dich so viel zu berühren geben ...«
    Mit einem Ruck wurde der Gürtel aus den Schlaufen seiner Hose gezogen und fachkundig um seinen Hals gelegt. Zentimeter für Zentimeter zog er sich zu, bis sein Gesicht rot anlief und er krampfhaft zuckend auf dem Boden starb.
    III
    »Wäre es nicht jetzt an der Zeit, die Polizei zu rufen?«, fragte Cathleen. Sie saß völlig außer Fassung auf dem Clubsessel, auf dem sich zuvor Adriannes Körper befunden hatte, bevor sie vom Dach gesprungen – oder geworfen worden – war.
    »Ich weiß es nicht, ich weiß es nicht«, brabbelte Westmore regelrecht. »Rechtlich gesehen wäre es das Richtige, aber ich glaube, inzwischen wissen wir alle, dass bald noch etwas anderes passieren wird.«
    »Es wäre ein Fehler, die Polizei ausgerechnet jetzt zu rufen«, stellte Nyvysk fest. Mondlicht ließ sein Gesicht blass erscheinen. »Und ich denke, wir sollten auch Vivica nichts davon sagen. Ich weiß, das klingt unlogisch. Aber Westmore hat recht. Adrianne können wir ohnehin nicht zurückholen. Und hier wird etwas passieren. Und wir müssen herausfinden, was genau. Wenn wir jetzt die Polizei rufen, wird sie das Haus abriegeln.«
    Mack schaute über den Rand hinunter. »Wir können ihre Leiche nicht einfach dort unten liegen lassen.«
    »Nein, das können wir nicht. Wir holen sie rein. Wir legen sie in einen der begehbaren Kühlschränke in der Küche. Was Besseres fällt mir jedenfalls gerade nicht ein.«
    Denen ist Hildreths Geheimnis wichtiger als Recht und Gesetz . Westmore musste sich eingestehen: Das ... geht mir selbst auch nicht anders.
    »Ich kannte Adrianne gut«, fuhr Nyvysk fort. »Sie war eine recht überzeugte Christin, aber eine anständige Beerdigung und das ganze Drumherum sind ihr nicht wichtig. Sie glaubt genau wie ich, dass ihr Geist ewig leben wird. Ich bin überzeugt davon, dass sie sich im Himmel befindet. Sie würde wollen, dass wir die Vorgänge in der Villa weiter untersuchen.«
    »Aha, und was, wenn Sie sich irren?«, herrschte Karen ihn an. »Woher wissen Sie, was sie wollen würde? Sie ist tot.«
    »Sie ist nur körperlich tot. Wenn ich dort unten läge, würde ich wollen, dass der Rest der Gruppe mit unserer Mission fortfährt«, sprach Nyvysk weiter.
    »Ich weiß wirklich nicht, warum ich Ihnen zustimme, aber ich tu’s«, meldete sich Westmore zu Wort. »Allerdings sollten wir die Leiche trotzdem ins Haus holen. Mack und ich können das übernehmen.« Er schaute zu Nyvysk, Karen und Cathleen. »Warum suchen Sie drei nicht inzwischen nach Willis?«
    »Gute Idee«, fand Nyvysk.
    »Aber

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