Flesh Gothic (German Edition)
mir anstellen? , blitzte die Frage in ihrer innigsten Beklommenheit auf.
Dann begann Belarius’ höllisches Grinsen an ihr zu zerren. Je angestrengter sie versuchte, sich von ihm zu entfernen, desto schneller wurde sie hinabgezogen. Adrianne war nicht mehr der Spatz, der unantastbar auf einem hohen Baum hockte. Innerhalb kürzester Zeit hatte sie der Willen der Kreatur unmittelbar vor ihr unerfassbares Gesicht befördert und ließ sie dort erstarren, dann ...
Ein Geräusch wie der Wind.
... wurde Adrianne eingesaugt.
Es kam ihr vor, als wäre sie gasförmig; eine Lufttasche, die sich in drei Ströme teilte. Zwei wurden in Belarius’ grubenartige Nasenlöcher gesogen, der Dritte in seinen mit Fängen bewehrten Mund. Blankes Entsetzen hielt sie vom Denken ab. Sie befand sich in Belarius, wurde von seinen Lungen eingeatmet, verteilte sich in seinen Blutkreislauf. Das monströse Herz pumpte sie durch den viele Äonen alten Körper, und irgendwie wusste sie, dass die Reise in seinem Schritt enden würde. Eine unvermittelte, ruckartige Bewegung verriet ihr, was er gerade tat – er vergewaltigte die stämmige Dämonin, die hereingebracht worden war.
Die Bewegungen schienen nicht aufzuhören. Adriannes Geist durchmischte sich mit Belarius’ Lust. Dann ...
Ein kehliges Kichern ließ die Fleischwände des Tempels erbeben. Adrianne wurde mit dem Samen des Sexus Cyning aus seinem Körper ausgestoßen. Sie schoss durch den gewaltigen Penis geradewegs hinein in den Gebärmutterhals der Dämonin ...
Dabei überkam sie eine Vision der Hölle, die noch nie zuvor gesehen worden war.
»Eine wunderbare Vereinigung«, ertönte die kratzige Stimme über ihr. Im Inneren des Körpers spürte Adrianne, wie das Herz der Dämonin stehen blieb. Die Zellen von Belarius’ Sperma schwammen rings um ihren Geist, vermengten sich mit ihm.
Dann strömte Adrianne aus der Vagina der Dämonin und sammelte sich wie eine Lache auf dem Boden – ein mentaler nasser Fleck.
»Piss diese Frevlerin von meinem Boden«, befahl Belarius.
Adrianne war nur noch halb bei Bewusstsein, als der Äther ihrer Seele versuchte, sich wieder zu sammeln. Sie konnte nicht richtig sehen, sie konnte nur empfinden. Jaemessyn näherte sich den gespreizten Beinen der nunmehr toten Dämonin, zielte mit seinen zehn Penisfingern nach unten und spülte den Fleck, der Adrianne verkörperte, aus dem Chirice Flaesc. Jeder Urinstrahl fühlte sich so heftig wie ein Stoß aus einem Feuerwehrschlauch an. Adrianne wurde regelrecht aufgelöst.
Sich in ihrem gegenwärtigen Zustand neu zu formieren, konnte man nur als mentales Gegenstück der Mühen beschreiben, die es kostete, eine Ladung Ziegelsteine einen steilen Hang hinaufzuschleppen. Ihre Erschöpfung drohte, sie zu überwältigen, doch als sie schon aufgeben wollte, begann ihre wiedervereinte Essenz langsam zu schweben.
»Flieg davon, Reisende«, drang aus dem Inneren des Tempels die kratzige Stimme zu ihr heran. Mahlend begannen die Türen sich zu schließen. »Nimm deine nutzlosen Geheimnisse mit in deine Welt. Wir sehen uns schon bald wieder ...«
Wie von Mördern gehetzt, raste Adrianne davon, zurück in die vermeintliche Sicherheit ihres Körpers.
Wie immer hatte Gott sie auch diesmal beschützt ... aber es war knapp gewesen. Vielleicht will er mir eine Lektion erteilen, mutmaßte sie. Doch sie war unversehrt geblieben. Sobald sie erwachte, konnte sie den anderen detailliert berichten, was sie erfahren hatte.
Durch eine kristallklare Nacht und über atemberaubende, vom Mond erhellte Landschaften kehrte sie in ihre Welt zurück. Die Villa kam in Sicht ...
OH MEIN GOTT!, brüllte sie, als sie das Dach des Gebäudes erreichte, auf dem sie ihren Körper verlassen hatte.
Adriannes Körper war nicht mehr da.
Kapitel 15
I
Im fünften Stock hielt Westmore inne, um eine Pause einzulegen. Er trat hinaus auf die Steinveranda einer der Suiten, wo er sich eine Zigarette anzündete und beobachtete, wie der Rauch davongetrieben wurde. Die Sonne war bereits untergegangen. Das Gelände vor der Villa präsentierte sich in gespenstisches Mondlicht getaucht.
Er hatte alle Räume im Haus durchsucht, alle Schränke, Gänge und Dachkammern, die er finden konnte. Von Reginald Hildreth fehlte jede Spur. Ebenso wenig gab es Anzeichen dafür, dass sich sonst jemand heimlich im Gebäude aufhielt.
Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es 23:59 Uhr war. Um zwei soll ich die Seitentür für Clements öffnen. Mittlerweile wusste Westmore
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