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Flesh Gothic (German Edition)

Flesh Gothic (German Edition)

Titel: Flesh Gothic (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
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...«
    »Mittag! Da stehe ich gerade erst auf, Mann.«
    »Ich zahle dir 500 Dollar ...«
    »Du bist so was von durchgeknallt ... aber ja, klar.«
    »Prima. Ich schätze, dann ist es jetzt an der Zeit für uns, nach Hause zu fahren ...«
    Er verstaute das Fernglas unter dem Sitz und lehnte sich zurück.
    »Hallo?«, sagte sie.
    Clements blieb einfach sitzen und zündete sich eine Zigarette an.
    »Du hast gerade gesagt, es sei an der Zeit, von hier zu verschwinden«, bohrte Connie nach. »Was ist denn jetzt?«
    »Wie viel ...« Clements stockte. »Wie viel dafür, dass du mit mir nach Hause kommst?«
    Fast erstaunt drehte sie sich auf dem Sitz herum und legte eine Hand auf sein Bein. »Ich hab mich schon gefragt, wann du endlich zur Vernunft kommst. Bestimmt kennst du einen anderen Freier, der mich schon hatte, oder? Und der hat dir erzählt, dass ich gut bin, richtig?«
    »Nein, ich kenne keine anderen Freier.« Ihre Hand auf seinem Bein verwirrte ihn. »Und ich bin mir nicht mal sicher, ob das der Grund ist, warum ich möchte, dass du mit zu mir nach Hause kommst.«
    Wieder schüttelte sie den Kopf, doch Clements kam ihrer Erwiderung zuvor, schlang den Arm um sie und drückte einen Kuss auf ihre Lippen. Zuerst reagierte sie nicht; nach einem Moment jedoch legte sie die Hand auf seine Brust und stieß ihn zurück.
    Ihr Gesicht wirkte im Mondschein sehr traurig. »Was soll das?«, flüsterte sie. »Niemand küsst uns. Nie.«
    Was hab ich mir bloß dabei gedacht? »Ich mag dich«, stieß er verhalten hervor.
    »Wir sind bloß Fleisch. Uns ficken die Freier oder lassen sich einen blasen – mehr nicht. Niemand mag uns.«
    Clements zog sie dicht zu sich heran; ihre Arme legten sich um seine Schultern und sie küssten sich lange.
    Er wollte augenblicklich in ihr versinken und alles um sich herum vergessen: Hildreth, die Villa, Debbie, die Morde. Es fühlte sich so gut an, Connie zu spüren und sämtliche Probleme aus seinen Gedanken zu verbannen. Über den Rest konnte er sich auch morgen noch den Kopf zerbrechen, wenn er sich in die Hildreth-Villa schlich.
    II
    Westmore fühlte sich unwohl im Haus, während Karen und er das Abendessen kochten. Irgendetwas kam ihm falsch vor – zu viel Stille. »War die ganze Arbeit umsonst?«, fragte er Karen, die gerade damit fertig geworden war, einen improvisierten gemischten Salat anzurichten. »Das Abendessen ist so weit, aber es ist niemand da.«
    »Keine Ahnung. Dieses Haus schlägt den Menschen offenbar aufs Gemüt.« Freudlos zündete sie sich eine Zigarette an und setzte sich gelangweilt auf den breiten Hackblock der Küche. »Und denken Sie dran, wie die anderen ticken.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Die sind alle halb verrückt. Wir haben es hier mit einem Haufen paranoider, völlig verängstigter Menschen mit übersinnlichen Fähigkeiten zu tun.«
    »Ach das«, erwiderte Westmore. »Wenigstens sieht das Abendessen, für das wir uns so abgerackert haben, lecker aus.« Er schnappte sich das Tablett mit gegrillten Hummerschwänzen und schob es in den Ofen, um sie warmzuhalten.
    »Es spricht nichts dagegen, dass wir jetzt essen«, meinte Karen und holte Teller aus dem Schrank. Sogar die glänzten schwarz. »Die anderen können sich von mir aus später um die kalten Reste prügeln.«
    Das klang für Westmore nach einer guten Idee. Er wollte sich gerade selbst einen Teller nehmen, als die Türglocke läutete. Ein klarer, nachhallender Ton.
    Karen und Westmore sahen sich an. »Wer kann das um diese Zeit sein?«, fragte Karen.
    »Vivica?«
    »Die kommt nie hierher ...«
    Es läutete noch einmal.
    »Wer weiß, wo Mack steckt?« Westmore legte seine Kochschürze ab. »Ich schätze, ich sollte aufmachen.«
    Nach wie vor verwirrt von der drückenden Stille in der Villa ging er ins Foyer, entriegelte die Tür und öffnete. Auf der Steinschwelle stand eine kernige, attraktive Brünette im blauen Overall. Mit einer Hand drückte sie ein Klemmbrett an ihren beachtlichen Busen, in der anderen hielt sie eine schwarze Werkzeugtasche.
    »Ich komme wegen des Tresors«, hauchte die Frau mit müder, aber verführerischer Stimme.
    Ihre sexy Kurven und Konturen, die in krassem Gegensatz zur gewöhnlichen Arbeitskleidung und den klobigen Stiefeln standen, lenkten Westmore ab. In der Auffahrt stand ein Van: PINELLAS SCHLÜSSELDIENST. »Ach, Sie sind das!«, begriff Westmore letztlich. »Am Telefon hatte ich mit einem Mann gesprochen.«
    »Mein Boss. Ich war gerade auf dem Rückweg von einem anderen

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