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Flesh Gothic (German Edition)

Flesh Gothic (German Edition)

Titel: Flesh Gothic (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
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Für Spezialaufträge wie diesen berechne ich 100 Dollar die Stunde. Wenn Sie mir ohne Erfolgsgarantie so viel zahlen wollen – großartig. Ich werde mein Bestes geben. Allerdings will ich ganz offen sagen: Sie könnten den Safe erheblich günstiger vom Hersteller öffnen lassen. Es würde vielleicht eine Woche dauern, bis alle Nachweise erbracht und überprüft sind, aber Sie könnten Hunderte von Dollars sparen.«
    Mack zog das 10.000-Dollar-Bündel aus der Tasche, das Westmore ihm vorher gegeben hatte, zählte einen Tausender ab und drückte ihr das Geld in die Hand. »Fangen Sie an. Falls sich herausstellt, dass es mehr kostet, ist das kein Problem.«
    Vanni versuchte ihre Ungläubigkeit zu überspielen. Ihre Augen glänzten in heller Begeisterung. »Ich ... Okay.« Ihr Blick wanderte zum Monitor auf dem Schreibtisch. »Ich müsste Ihren Computer benutzen, um online zu gehen. Ich brauche die grundlegenden technischen Daten des Tresors, damit ich weiß, aus wie vielen Zahlen die Kombination besteht. Wahrscheinlich aus drei, fünf oder neun.«
    »Dann lassen wir Sie mal machen«, sagte Westmore. Er drehte sich zu Mack um. »Gehen wir runter, während sie arbeitet. Das Abendessen ist fertig.«
    Aber Mack umschwirrte Vanni, die Platz genommen hatte. »Kann ich Ihnen etwas zu trinken bringen?«
    »Äh, gern, danke. Eine Cola wäre toll.«
    Er berührte sie an der Schulter. »Wie wär’s mit etwas zum Essen? Ich glaube, wir haben Hummer zum Abendessen. Ich könnte Ihnen etwas heraufbringen.«
    »Na ja, wenn es keine Umstände macht, gern. Danke.«
    Westmore unterdrückte seine Belustigung, als Mack und er das Büro verließen und hinuntergingen. »Wie sieht’s aus? Baggern Sie die Tresorknackerfrau an?«
    »Soll das ein Scherz sein? Mit der Figur könnte sie selbst in einem Priesterseminar einen Aufstand anzetteln. Ich weiß ja nicht, wie es bei Ihnen steht, aber ich hatte schon seit einer Woche keinen Abgang mehr. Und mit den verrückten Hühnern unten will ich auf keinen Fall etwas anfangen.«
    Bei Macks Dreistigkeit blieb Westmore glatt die Spucke weg. »Die Frau ist hergekommen, um einen Safe zu öffnen – sie ist kein Date .«
    Mack kicherte und männliche Arroganz trat in seine Augen. »Die Puppe ist heiß und steht auf mich. Mal sehen, was sich daraus machen lässt.«
    Westmore zündete sich eine Zigarette an. »Aha, sie steht also auf Sie, ja? Und das wissen Sie ... woher?«
    »Das sieht man an den Augen, Mann, an den Augen.« Mack klopfte ihm auf den Rücken wie ein Fußballer einem Mitspieler, der gerade ein Tor erzielt hat. »Hey, nehmen Sie’s sportlich. Ich kann ja nichts dafür, dass sie auf mich statt auf Sie abfährt. Aber ich wette, Sie könnten bei Karen landen.«
    Westmore musste lachen. »Ich bin nicht hier, um bei irgendjemandem zu landen, Mack.«
    Unten hatten Nyvysk, Willis, Cathleen und Karen schon den robusten Tisch im Atrium gedeckt.
    »Das ist mir schon früher passiert – keine große Sache«, sagte Cathleen gerade. Sie sah zerzaust und müde aus. »Nur nicht mit solcher Intensität. Gott, es war so konkret .«
    »Was war konkret?«, erkundigte sich Westmore und nahm neben Karen Platz.
    Nyvysk weihte ihn ein. »Für einige von uns war es ein anstrengender Tag, Mr. Westmore. Cathleen hat früher etwas erlitten, das wir als transitiven paramentalen Kontakt bezeichnen – oder paraplanare Vergewaltigung. Willis, dem Sie nach seiner Tortur im Salon geholfen haben, erlebte etwas, das er als die intensivste taktile Übertragung seiner Karriere beschreibt. Und ich konnte eindeutige Stimmphänomene aufzeichnen – alles in den letzten Stunden.«
    Westmore blieb schon am ersten Fachbegriff hängen. »Paraplanar. Meinen Sie damit eine andere Existenzebene? Sie wurden von etwas aus einer anderen Ebene vergewaltigt? «, fragte er Cathleen.
    Sie kaute einen Mundvoll Hummer zu Ende, bevor sie antwortete: »Erst dachte ich, es war Hildreth, denn als ich mit meinen Divinationen begann, stand ich unmittelbar vor seinem Grab. Aber als ich wieder zu mir kam ... lag ich außerhalb des Friedhofszauns.«
    »Wollen Sie damit andeuten, dass Sie von Hildreths Geist vergewaltigt wurden?«
    »Ja ... oder ... ich glaube es zumindest. Ich bin mir nicht sicher.«
    Westmore verdrehte die Augen. Er hielt sich lieber an handfeste Tatsachen. »Sie haben Hildreths Grab gefunden?«
    »Ja«, bestätigte Cathleen. »Im Wald gleich hinter dem Haus ist eine Lichtung.«
    »Ich möchte, dass Sie mich später hinführen, falls

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