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Flesh Gothic (German Edition)

Flesh Gothic (German Edition)

Titel: Flesh Gothic (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
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auftauchten. Sie waren irgendwie alle gleich, aber Teary machte eine Ausnahme. Allmählich fing er tatsächlich an, sie zu mögen.
    Er steckte ihr erneut ein paar Scheine zu, damit sie mit ihm zur Villa herausfuhr. Diesmal wollte er einen genaueren Blick auf die verborgene Zufahrtsstraße werfen, an der sie nun parkten. Seit jener ersten Nacht hatte er sie nicht angerührt.
    »Das ist ein Schlüsseldienst«, verkündete er, als er den Van besser erkennen konnte, nachdem dieser von den vorderen Flutstrahlern auf dem Grundstück in helles Licht getaucht wurde.
    »Dann müssen die wohl irgendwas öffnen lassen«, merkte Connie an. Dabei spähte sie durch das offene Beifahrerfenster hinaus, als könnte der Wald sie von dem unbändig starken Verlangen ablenken, ihre Pfeife anzuzünden. Sie wischte sich eine Haarsträhne aus der Stirn. »Wann verrätst du mir endlich, was du hier draußen eigentlich willst? Du sitzt hier bloß rum und beobachtest. Hildreth ist tot. Alle, die in der Nacht da waren, sind tot. In dem Haus ist niemand, der was mit Hildreth zu tun hatte ...«
    »Doch. Eine Frau namens Karen Lovell, die den gesamten Papierkram für T&T Enterprises geregelt hat, und ein Typ namens Mack Colmes, der für Hildreths Frau arbeitet ...«
    »Na gut, toll, aber die waren in der Nacht sicher beide nicht im Haus, sonst wären sie längst mausetot. Was also machst du hier draußen? Ich weiß, dass es etwas mit dem Mädchen auf dem Foto zu tun hat ...«
    »Debbie Rodenbaugh, ja.«
    »Die ist todsicher nicht da drin. Du hast mir gesagt, sie war nicht unter den Leichen. Wahrscheinlich verduftet, als die ganze Scheiße losging. Was hat sie davon, wenn du hier draußen rumsitzt?«
    »Ich ... bin nicht sicher«, gestand Clements.
    Connie tauchte lang genug aus ihrer Isolation auf, um Clements aufmerksam zu mustern. »Sie ist nicht die Tochter eines Klienten. Das glaube ich dir nicht ...«
    »Es stimmt aber.« Clements zuckte mit den Schultern. »Ihre Eltern haben mich vor über einem Jahr angeheuert, um sie im Auge zu behalten, als sie für Hildreth zu arbeiten anfing ...«
    Connie kicherte. »Genau, und Junkies lügen nie. Ich glaube, ich weiß schon, worum’s geht. Sie ist ein junges Ding, in das du dich verguckt hast, und jetzt ...«
    Clements hätte beinahe laut aufgelacht. »Nein, nichts dergleichen. Ich bin Debbie Rodenbaugh nie in meinem Leben begegnet.«
    »Dann versteh ich das nicht. Bist du reich oder so?«
    »Nicht wirklich. Ich bekomme eine Rente von der Navy und von der Polizei. Seit zwei Jahren arbeite ich als Privatdetektiv – um etwas zu tun zu haben.«
    »Ich mein, ich beschwer mich ja nicht«, sagte sie und kratzte sich am linken Knie. »Seit drei Nächten bezahlst du mir mehr, als ich je auf der Straße verdienen könnte, und du willst nicht mal Sex.« Seufzend sah sie ihn erneut an. »Du bist so ein netter Kerl, und das ist merkwürdig. Die meisten Freier sind Arschlöcher.«
    Clements zog die Augenbrauen hoch.
    »Oh, tut mir leid«, sagte sie halbherzig. »Bist du beleidigt, wenn ich dich als Freier bezeichne?«
    »Nein«, antwortete er. Wie könnte er? Immerhin hatte er in seinem Leben schon Hunderte Prostituierte mitgenommen.
    »Mich nennen die Freier und die Bullen oft ’ne Hure, und weißt du was? Macht mich gar nicht sauer, weil ich schließlich genau das bin.«
    Die Aussage versetzte Clements einen Stich ins Herz. Er fand es tragisch, dass sie so eine schlechte Meinung von sich hatte und offenbar auch keine Träume von einer besseren Zukunft. »Ich bin ein Freier – das gebe ich zu. Und was für einer.«
    »Warum kaufst du dann nie Sex von mir? Ich weiß, dass du mit den anderen Mädchen von der Straße ständig Nummern schiebst.«
    »Reden wir von etwas anderem.«
    »Na schön. Wie spät ist es?«
    »Kurz vor zehn.«
    »Deine Zeit ist gleich um, oder?«
    Clements nickte.
    »Warum bringst du mich dann nicht zurück? Außer, du willst mich dafür bezahlen, dass ich noch ’ne Stunde hier rumsitze und dir nicht mal einen blase. Versteh mich nicht falsch, ist vollkommen in Ordnung für mich, wenn du das willst, nur ... Ich hab das noch nie in meinem Leben zu einem Freier gesagt, aber langsam bekomme ich das Gefühl, dich abzuzocken.«
    Auch darüber musste Clements lachen. Natürlich wusste er, wie seltsam die Situation ihr erscheinen musste. »Wie wär’s mit morgen? Wieder dasselbe. Ich muss noch mal hierher, und ich möchte, dass du mitkommst.«
    Sie runzelte die Stirn. »Wann?«
    »Gegen Mittag

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