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Fliegende Fetzen

Fliegende Fetzen

Titel: Fliegende Fetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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der die Läden geschlossen hielt. Wasser spritzte ihr entgegen und in die Kabine. Sie schenkte der Nässe keine Beachtung und kletterte rasch nach draußen.
    »Ich nehme an, du kommst zufällig vorbei?« murmelte der Prinz.
    71-Stunden-Ahmed schritt zum Fenster und sah hinaus. Grünblaue Wellen, umschmiegt von kaltem Feuer, türmten sich auf, während das Schiff schlingerte. In einer so aufgewühlten See konnte niemand überleben.
    Er drehte den Kopf, blickte am Rumpf entlang und stellte fest, daß sich Angua an einem Seil festhielt.
    Er zwinkerte ihr zu. Dann drehte er sich um, und sie hörte ihn sagen: »Bestimmt ist sie ertrunken. Zurück auf eure Posten!«
    Kurze Zeit später schloß sich auf dem Deck eine Luke.
     
    Die Sonne glitt an einem wolkenlosen Himmel empor.
    Einem Beobachter – wenn es einen gegeben hätte – wäre sicher aufgefallen, daß sich die Wellen an dieser kleinen Stelle des Meeres anders bewegten.
    Vielleicht hätte er sich auch über das krumme Rohr gewundert, das sich mit leisem Quietschen drehte.
    Wäre der Beobachter imstande gewesen, das Ohr an das Rohr zu pressen, hätte er folgendes Gespräch hören können:
    »… kam mir diese Idee, als ich ein wenig döste. Ein Rohr, zwei in einem Winkel zueinander angebrachte Spiegel – die Lösung für alle unsere Steuerungs- und Luft-Probleme!«
    »Faszinierend. Ein Rohr-durch-das-man-sehen-und-atmen-kann.«
    »Woher wußtest du, daß es so heißt, Exzellenz?«
    »Ich hab nur geraten.«
    »He, jemand hat meinen Sitz an den Pedalen verändert, jetzt ist er sogar
bequem
…«
    »Ah ja, Korporal, während du geschlafen hast, habe ich einige Messungen vorgenommen, um den Sitz deiner anatomischen Konfiguration anzupassen…«
    »Du hast gemessen?«
    »Ja, ich…«
    »Und die Messungen betrafen meine… rückwärtigen Bereiche?«
    »Oh, du brauchst dir deshalb keine Sorgen zu machen. Die Anatomie ist eine meiner Leidenschaften.«
    »Ach, tatsächlich? Ist sie das? Nun, ich schlage vor, du bringst
meiner
Anatomie etwas weniger Leidenschaft entgegen…«
    »He, ich sehe eine Art Insel!«
    Das Rohr quietschte und drehte sich.
    »Ah, Leshp. Und ich sehe auch Leute. In die Pedale treten, meine Herren. Erforschen wir den Grund des Meeres…«
    »Ich fürchte, das passiert wirklich. So wie
er
steuert…«
    »Sei still, Nobby.«
    Das Rohr verschwand im Wasser. Luftblasen stiegen auf, und Stimmen stritten darüber, wer dafür zuständig war, die Öffnung mit dem Korken zu verschließen. Dann wurde diese leere Stelle des Meeres noch etwas leerer.
     
    Es gab keine Fische.
    Unter den gegenwärtigen Umständen wäre Fester Fanggut sogar dazu fähig gewesen, einen Neugierigen Tintenfisch zu verspeisen.
    Doch das Meer enthielt nur noch Wasser. Und es roch verkehrt. Hier und dort zischte und blubberte es. Fester beobachtete, wie Blasen an der Wasseroberfläche zerplatzten – es roch nach Schwefel und faulen Eiern. Er vermutete, daß der Aufstieg des neuen Lands eine Menge Schlamm aufgewirbelt hatte. Am Grund eines Tümpels war es schon schlimm genug; dort wimmelte es von Fröschen und anderen Viechern. Am Grund des Meeres war für Abscheulichkeiten aller Art noch viel mehr Platz.
    Fester Fanggut versuchte, den letzten Gedanken sofort zu verbannen, aber er entwickelte ein sonderbares Eigenleben und kehrte immer wieder zurück, stieg aus den dunklen Tiefen des Bewußtseins auf wie… wie…
    Warum gab es keine Fische? Sicher, in der vergangenen Nacht hatte es ein Unwetter gegeben, aber für gewöhnlich traf man nach einem Sturm in diesen Gewässern noch mehr Fische an, denn der hohe Seegang ließ Dinge… aufsteigen…
    Das Floß erbebte.
    Fester Fanggut hielt es allmählich für eine gute Idee, nach Hause zurückzukehren. Doch das bedeutete, den Klatschianern das Land zu überlassen, und er wollte eher sterben, als ihnen einen solchen Triumph zu vergönnen.
    Eine verräterische innere Stimme flüsterte: Seltsamerweise hat man nie Hongs Leiche gefunden. Zumindest nicht die wichtigeren Teile davon.
    »Ich glaube, ich glaube, ich glaube, wir gehen jetzt wieder an Land«, teilte er seinem Sohn mit.
    »Ach, Vater«, sagte Les. »Erwartet uns eine weitere Mahlzeit aus Napfschnecken und Tang?«
    »An Tang gibt es überhaupt nichts auszusetzen«, erwiderte Fanggut. »Steckt voller Nährstoffe. Enthält viel Eisen. Eisen ist gut für dich.«
    »Warum kochen wir dann nicht den Anker?«
    »Werd nicht frech, Sohn.«
    »Die Klatschianer haben Brot«, sagte Les. »Sie haben Mehl

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