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Fliegende Fetzen

Fliegende Fetzen

Titel: Fliegende Fetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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wogten, beobachtete er an ihren Rändern eine sonderbare… Dunkelheit. Schwärze vielleicht, oder ein bewegliches Loch im Raum.
    »Das ist Oktarin!« rief Ahmed, als eine weitere Welle übers Deck flutete. »Nur Zauberer können diese Farbe erkennen! Es steckt Magie im Sturm! Deshalb ist das Wetter so schlecht!«
     
    Überall im Schiff knirschte und knackte es, als es in das aufgewühlte Meer zurückfiel.
    »Wir liegen kaum noch im Wasser!« jammerte Jenkins. »Eigentlich springen wir nur noch von Wellenkamm zu Wellenkamm!«
    »Gut!« erwiderte Mumm. »Dann hört das Schaukeln vielleicht bald auf. Außerdem müßten wir jetzt wieder schneller werden, nachdem wir die Bettgestelle über Bord geworfen haben. Regnet’s hier oft solche Dinge?«
    »Was glaubst
du

    »Ich bin kein Fachmann fürs Nautische!«
    »Nein, es regnet hier
nicht
jeden Tag Bettgestelle! Auch keine Kohleneimer!« fügte er hinzu, als etwas Schwarzes gegen die Reling schepperte und jenseits davon verschwand. »Für gewöhnlich fällt hier nur das normale Zeug runter. Du weißt schon: Regen! Graupel! Fische!«
    Eine weitere Bö fauchte übers Deck, und auf den Planken glänzte es silbrig.
    »Zurück zum Fischregen!« rief Mumm. »Das ist besser, nicht wahr?«
    »Nein! Es ist schlimmer!«
    »Warum?«
    Jenkins hob eine Büchse.
    »Das sind Sardinen!«
    Das Schiff bohrte sich in eine weitere Welle, ächzte und setzte zu einem neuen Flug an.
    Das kalte grüne Feuer war überall. Es wuchs aus jedem Nagel, tastete über alle Seile und Leitern.
    Mumm hatte den seltsamen Eindruck, daß es das Schiff zusammenhielt. Er war ganz und gar nicht mehr sicher, daß es sich nur um Licht handelte. Es bewegte sich zu zielstrebig. Es knisterte, verbrannte jedoch nicht. Es schien sich zu amüsieren…
    Das Schiff landete. Wasser spritzte über Mumm hinweg.
    »Kapitän Jenkins!«
    »Ja?«
    »Warum hantieren wir an dem Steuerrad herum? Die meiste Zeit befindet sich das Ruder doch gar nicht im Wasser!«
    Sie ließen das Rad los. Für ein oder zwei Sekunden verwandelten sich die Speichen in Schemen – und verharrten dann, als die grünen Flammen Zugriffen und das Steuerrad festhielten.
    Kurz darauf regnete es Kuchen.
     
    Die Wächter hatten versucht, es sich im Frachtraum so bequem wie möglich zu machen, aber dabei ergaben sich gewisse Schwierigkeiten. Zum Beispiel gab es keinen Bereich des Bodens, der innerhalb von zehn Sekunden nicht wenigstens einmal zur Wand wurde.
    Trotzdem schnarchte jemand.
    »Wie kann hier jemand schlafen?« fragte Reg Schuh.
    »Hauptmann Karotte fällt so etwas überhaupt nicht schwer«, erwiderte Grinsi. Sie hackte mit ihrer Axt auf etwas ein.
    Karotte hatte sich in eine Ecke gezwängt. Manchmal murmelte er etwas und drehte sich auf die andere Seite.
    »Wie ein kleines Kind«, sagte Reg Schuh. »Ist mir ein Rätsel, wie er das fertigbringt. Ich meine, das Schiff könnte praktisch jeden Augenblick auseinanderbrechen.«
    »Ja, aber das für dich nicht sein besonders schlimm«, warf Detritus ein. »Weil du ja bist schon tot.«
    »Ach, glaubst du? Aber ist es etwa angenehm, auf dem Meeresgrund knietief in Walkot zu landen? Und dann steht mir ein langer Marsch in der Dunkelheit bevor. Ganz zu schweigen von den Problemen, die entstehen, wenn Haie Appetit auf mich verspüren.«
    »Ich fürchte mich nicht«, sagte Obergefreiter Besuch. »Nach dem Testament von Mezerek verbrachte der Fischer Nonpo vier Tage im Bauch eines Riesenfisches.«
    In der nachfolgenden Stille schien das Grollen des Donners besonders laut zu sein.
    »War das so etwas wie ein Wunder, Waschtopf?« fragte Reg nach einer Weile. »Oder hatte der Fisch ein besonders langsam arbeitendes Verdauungssystem?«
    »Du solltest besser über das Schicksal deiner unsterblichen Seele nachdenken, anstatt die Zeit mit dummen Witzen zu vergeuden«, sagte Obergefreiter Besuch streng.
    »Ich mache mir vor allem Sorgen um das Schicksal meines unsterblichen Körpers«, erwiderte Reg.
    »Zufälligerweise habe ich hier eine interessante Broschüre«, sagte Reg. »Sie kann dir dabei helfen…«
    »Ist sie groß genug, daß wir sie zu einem Boot falten können, das uns allen Platz bietet?«
    Obergefreiter Besuch glaubte, eine gute Gelegenheit zu erkennen. »Aha, ja, in metaphorischer Hinsicht ist das tatsächlich der Fall…«
    »Hat dieses Schiff kein Rettungsboot?« fragte Grinsi rasch. »Ich glaube, ich habe eins gesehen, als ich an Bord kam.«
    »Ja, Rettungsboot«, brummte Detritus.
    »Möchte

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