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Fliegende Fetzen

Fliegende Fetzen

Titel: Fliegende Fetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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blauen Teile der Haut durch andere blaue Teile ersetzt werden. Und die stammen von… von den Tätowierungen anderer Leute.«
    »Es ist also gar nicht mehr meine Tätowierung, sondern die einer anderen Person?«
    »Äh… ja.«
    »Erstaunlich. Sie sieht genauso aus wie meine: zwei gekreuzte Dolche und darunter ›WAMA‹.«
    »Wama?«
    »Es sollte eigentlich ›Mama‹ heißen, aber ich schlief ein, und die Nadel Ned bemerkte nicht, daß ich im wahrsten Sinne des Wortes umgekippt war.«
    »So etwas sollte einem eigentlich auffallen…«
    »Er war ebenso stockbesoffen wie ich. Du weißt ja, wie das mit
richtigen
Tätowierungen ist: Sie sind nur dann authentisch, wenn man sich kaum daran erinnern kann, wie man sie erhalten hat.«
    Leonard und der Patrizier betrachteten die maritime Landschaft.
    »Wonach halten sie Ausschau?« fragte Colon.
    »Leonard hat mehrmals Hieroglyphen erwähnt«, sagte Nobby. »Was meint er damit, Feldwebel?«
    Colon zögerte, aber nur kurz. »Eine bestimmte Art von Weichtieren, Korporal.«
    »Donnerwetter, was du alles weißt«, sagte Nobby in bewunderndem Tonfall. »Das hat es also mit Hieroglyphen auf sich. Und wenn wir tiefer kommen, heißen sie Dortoglyphen?«
    Nobbys Lächeln wirkte irgendwie seltsam. Feldwebel Colon beschloß, kein Risiko einzugehen.
    »Sei nicht dumm, Nobby. ›Dortoglyphen‹, weil sie sich ›dort‹ befinden… Ich bitte dich.«
    »Entschuldige, Feldwebel.«
    »Außerdem ist allgemein bekannt, daß es in diesen Gewässern keine Dortoglyphen gibt.«
    Zwei Neugierige Tintenfische sahen neugierig ins Boot.
     
    Jenkins’ Schiff kam einem schwimmenden Wrack gleich.
    Von einigen Segeln waren nur noch Fetzen übrig. Auf dem Deck lagen Seile, deren nautische Namen Mumm nicht lernen wollte. Ein Teil der Takelage hing über die Reling ins Wasser.
    Die wenigen heil gebliebenen Segel fingen den frischen Morgenwind ein und ließen das Schiff Fahrt aufnehmen.
    Weit oben wölbte der Ausguck die Hände trichterförmig vor dem Mund und rief:
    »Land ahoi!«
    »Man sieht es selbst von hier aus«, sagte Mumm. »Warum muß er so schreien?«
    »Es bringt Glück.« Jenkins spähte in den Dunst. »Gebra scheint nicht das Ziel deines Freundes zu sein. Ich frage mich, wohin er unterwegs ist.«
    Mumm blickte zu der gelben Masse am Horizont und sah dann zu Karotte auf.
    »Wir holen sie zurück, keine Sorge«, unterbrach er.
    »Oh, ich bin nicht besorgt, nur ein wenig beunruhigt«, erwiderte Karotte.
    »Äh… gut…« Mumm gestikulierte vage. »Sind alle gesund und munter? Und außerdem guten Mutes?«
    »Es wäre der Moral sicher dienlich, wenn du einige Worte sprechen würdest, Herr Kommandeur.«
    Das monströse Wächterregiment hatte auf Deck Aufstellung bezogen und blinzelte im Sonnenschein. Meine Güte, dachte Mumm, als er die üblichen unüblichen Personen sah. Ein Zwerg, ein Mensch, der als Zwerg aufgewachsen war und wie ein Handbuch der Etikette dachte, ein Zombie, ein Troll, ich selbst, den religiösen Fanatiker nicht zu vergessen…
    Obergefreiter Besuch salutierte. »Bitte um Erlaubnis, sprechen zu dürfen, Herr Kommandeur.«
    »Nur zu«, brummte Mumm.
    »Es freut mich, darauf hinweisen zu dürfen, daß unsere Mission ganz offensichtlich göttliches Wohlwollen genießt, Herr Kommandeur. Ich beziehe mich dabei auf den Sardinenregen, der uns Nahrung in der Not gebracht hat.«
    »Nun, wir konnten eine kleine Stärkung vertragen, aber deshalb gleich von ›Not‹ zu reden…«
    »Mit allem Respekt, Herr Kommandeur«, sagte Obergefreiter Besuch fest. »Es war ein traditionelles Zeichen. Daran kann überhaupt kein Zweifel bestehen. Als die Sykooliten von den offlerianischen Mitoliten in die Wildnis vertrieben wurden, erhielten sie Nahrung in Form von himmlischen Keksen, Herr Kommandeur. Schokoladenkekse, um ganz genau zu sein.«
    »Ein ganz normales natürliches Phänomen«, kommentierte Obergefreiter Schuh. »Vermutlich wurden sie von einem Wirbelwind mitgerissen, der am Laden eines Bäckers vorbeikam…«
    Besuch warf ihm einen strengen Blick zu und fuhr fort: »Und als die Murmurianer von den Miskmik-Stämmen in die Berge vertrieben wurden, hätten sie kaum überlebt, wenn nicht ein magischer Regen aus Elefanten niedergegangen wäre, Herr Kommandeur.«
    »Elefanten?«
    »Nun, eigentlich war es nur einer«, gestand Besuch. »Aber er platzte.«
    »Ein ganz normales natürliches Phänomen«, sagte Obergefreiter Schuh. »Vermutlich kam irgendwo ein Tornado an einem Elefanten…«
    »
Und

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