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Flieh solange du kannst

Flieh solange du kannst

Titel: Flieh solange du kannst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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atmete einmal tief durch und wählte die Nummer.
    Hola, das ist der Anrufbeantworter von Rosa. Hinterlassen Sie Ihre Nachricht oder Namen und Telefonnummer …
    Emma drückte auf den roten Knopf. “Anscheinend niemand zu Hause.”
    Preston setzte sich bequemer hin. “Und was nun?”
    “Es wird Zeit, dass wir unseren …
Freund
anrufen.”
    “Soll ich das machen?”
    Als sie sich daran erinnerte, welche Drohungen Manuel Preston gegenüber ausgestoßen hatte, schüttelte sie hastig den Kopf. Manuel hatte Preston bereits zweimal getroffen und würde wahrscheinlich seine Stimme erkennen. Sie wollte unbedingt vermeiden, dass Manuel auch noch Preston jagte.
    “Lass mich das erledigen”, drängte er.
    “Nein.”
    Er schien nicht glücklich über ihre Antwort, aber sie drückte wieder die Rautetaste und 67 und wählte.
    Manuel meldet sich knapp und atemlos, was ihren Verdacht bestätigte, dass ihre Flucht ihn allmählich um den Verstand brachte.
    “Ist sie zurück?”, fragte sie ohne Einleitung.
    “Du bist das also.”
    “Gut geraten.” Sie schaute nach hinten, um zu sehen, was Max gerade tat, und stellte fest, dass er sie anstarrte. “Ist … unsere gemeinsame Bekannte wieder nach Hause gekommen?”
    “Meinst du Juanita?”
    “Ja.”
    “Woher zum Teufel soll ich das wissen?”
    “Lass das, mir kannst du nichts vormachen.”
    “Glaubst du, du kannst mich erpressen,
querida?”
    “Hör auf, mich so zu nennen.” Emma warf Preston einen kurzen Blick zu und war ganz überrascht, als er plötzlich ihre Hand ergriff.
    Seine Unterstützung half ihr, standhaft zu bleiben. Seine Zuneigung gab ihr die Stärke, die sie jetzt brauchte.
    “Ich nenne dich so wie ich will”, sagte Manuel. “Du hast mich herausgefordert, und das weißt du auch.”
    “Ich lass mich nicht von dir einschüchtern”, erwiderte sie zornig. “Ich werde die Informationen, die ich habe, an die Polizei weitergeben. Aber sag nicht, ich hätte dich nicht gewarnt.” Sie tat, als würde sie auflegen.
    “Warte!”
    “Funktioniert dein Gedächtnis jetzt besser?”
    “Mach dich nicht lustig über mich! Du wirst es bald bereuen!”
    “So, so, soll ich jetzt also auflegen?”
    “Nein.”
    Sie zögerte.
    Schließlich sagte er: “Schläfst du mit ihm?”
    “Das geht dich überhaupt nichts an.” Sie spürte, wie Prestons Hand ihre eigene fester drückte.
    “Einen Teufel tut es!”, schrie Manuel. “Sag mir die Wahrheit! Du bist immer noch mit diesem Kerl zusammen, den ich im Hilton gesehen habe, stimmt’s? Ich hab ihn ja auch schon in Ely getroffen, da hätte ich Lunte riechen sollen. Stattdessen habe ich mich ablenken lassen. Las Vegas, der Flughafen …
    Emma wollte nicht, dass Manuel die Oberhand über das Gespräch bekam und unterbrach ihn: “Was hast du mit unserer … Freundin gemacht?”
    “Wo hast du ihn kennengelernt? Habt ihr beiden euch die ganze Zeit hinter meinem Rücken vergnügt?”
    “Ich werde das Gespräch jetzt beenden …”
    “Wow, Mommy, du bist ja richtig wütend”, stellte Max fest.
    Aber Emma war viel zu aufgewühlt, um darauf zu antworten.
    “Juanita geht es gut”, sagte Manuel.
    “Beweise es.”
    “Komm zu mir zurück, dann tue ich es.”
    “Niemals.”
    Offenbar brachte ihre Antwort ihn dazu, irgendetwas durch die Gegend zu werfen. Emma hörte ein lautes Krachen, gefolgt von dem Klirren von Glas. Gleichzeitig fluchte er laut. “Das kannst du mit mir nicht machen! Hörst du! Das lasse ich nicht zu!”
    Seine Stimme überschlug sich und klang derart irrsinnig, dass Emma ein eiskalter Schauer den Rücken hinunterlief. Dennoch versuchte sie, sich zu beherrschen und seinen Drohungen zu widerstehen. Sie hatte ihr Leben jetzt selbst in die Hand genommen und würde nie mehr in dieses Klima der Angst zurückkehren.
    “Das hängt nicht mehr von dir ab”, sagte sie und unterbrach das Gespräch. Dann wählte sie erneut Rosas Nummer. Als der Anrufbeantworter wieder anging, sprach Emma zum ersten Mal aufs Band und bat Rosa, zu einer bestimmten Zeit zu Hause zu sein, damit sie es noch einmal versuchen könne, denn es sei sehr wichtig, da ging Rosa doch noch an den Apparat.
    “Vanessa?”
    Preston hatte Emmas Hand losgelassen, als sie wählte, aber nun fasste sie wieder nach der seinen. Rosa schluchzte und weinte heftig.
    “Ja?” Emma schluckte.
    “Sie ist tot. Juanita ist tot. Die Polizei hat ihre Leiche gefunden.”

21. KAPITEL
    M ax beobachtete, wie Preston vor dem Tankstellengebäude mit seiner Mutter

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