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Flinx

Flinx

Titel: Flinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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geahnt. Damals war Mutter Mastiff eine Schönheit - wenn sie auch nicht so elegant älter geworden ist. Eleganz war auch nicht ihre Stärke, schon damals nicht. Sie war immer eine harte Frau, aber attraktiv. Oho! Eine Schönheit! Aber dass jetzt so etwas passiert ...« Er schüttelte den Kopf. »Wirklich ein Rätsel. Hatte sie Zugang zu viel Geld?«
    Flinx schüttelte heftig den Kopf.
    »Äh - hab ich mir gleich gedacht. Nun, hat sie jemandem gefährliche Beträge geschuldet?«
    »Sie hat vielen Leuten etwas geschuldet, aber keine großen Summen«, erwiderte Flinx. »Zumindest hat sie mir gegenüber nie etwas dergleichen erwähnt, und ich habe auch beiläufig nichts gehört.«
    »Dann verstehe ich das alles nicht«, sagte Arrapkha würdevoll.
    »Und ich auch nicht, Freund.«
    »Vielleicht«, schlug Arrapkha vor, »wollte sich jemand unter vier Augen mit ihr unterhalten, und bringt sie am Morgen wieder zurück?«
    Flinx schüttelte zum zweitenmal den Kopf. »Ich denke, nachdem sie schon nicht freiwillig mitgegangen ist, wird man ihr auch nicht erlauben, freiwillig wieder zurückzukehren. Aber, wie dem auch sei, eines hat sie mir immer wieder eingebläut - man soll nicht herumsitzen und starren Blicks auf das Unerklärliche schauen, sondern immer versuchen, Antworten zu finden. Wenn sie morgen plötzlich anspaziert kommt, kann ich zumindest versuchen, ihr ein paar Schritte entgegenzugehen.«
    »Dann bist zu entschlossen, dich auf die Suche nach ihr zu machen?« Arrapkha hob die buschigen schwarzen Augenbrauen.
    »Was kann ich denn sonst tun?«
    »Warten könntest du. Du bist ein netter junger Bursche, Flinx.« Er deutete mit einer Handbewegung auf die entfernte Hauptstraße. »Praktisch jeder auf dem Markt, der dich kennt, ist auch der Meinung. Wenn du beschließt, hier auf sie zu warten, bietet man dir bestimmt eine Schlafstelle und zu essen an. Dein Problem ist, dass du zu jung bist, und junge Leute sind oft unnötig besorgt.«
    »Tut mir leid, Arrapkha. Ich weiß, du meinst es mit mir gut. Aber ich kann nicht einfach hier herumsitzen und abwarten. Ich glaube, damit würde ich meine Zeit vergeuden, und was noch schlimmer ist, vielleicht auch die ihre. Mutter Mastiff hat nicht mehr viel Zeit.«
    »Und was ist, wenn ihre Zeit - entschuldige bitte - bereits abgelaufen ist?« fragte Arrapkha eindringlich. Feingefühl gehörte nicht zu den hervorstechendsten Eigenschaften der Bewohner des Marktplatzes. »Wirst du dich dann auf etwas Gefährliches einlassen, wovon du bis jetzt verschont geblieben bist?«
    »Ich muss es genau wissen. Ich muss ihr nach und sehen, ob ich ihr helfen kann.«
    »Das verstehe ich nicht«, sagte Arrapkha betrübt. »Du bist ein intelligenter junger Mann, viel intelligenter als ich. Warum dein Leben riskieren? Sie würde das nicht wollen, weißt du. In Wirklichkeit ist sie ja gar nicht deine Mutter.«
    »Mutter oder Nichtmutter«, antwortete Flinx, »sie ist die einzige Mutter, die ich je gekannt habe. Daran ist mehr als nur Biologie, Arrapkha. Soviel haben mich die Jahre gelehrt.«
    Der ältere Mann nickte. »Ich habe mir schon gedacht, dass du so etwas sagen würdest, Flinx-Junge. Nun, zumindest kann ich dir Glück wünschen. Das ist alles, was ich dir geben kann. Hast du Kredit?«
    »Ein wenig auf meiner Karte.«
    »Wenn du mehr brauchst, kann ich dir welchen übertragen.« Arrapkha schickte sich an, die eigene Karte herauszuziehen.
    »Nein, jedenfalls nicht jetzt. Vielleicht brauche ich später Hilfe.« Plötzlich breitete sich auf seinem Gesicht ein Lächeln aus. »Du bist ein guter Freund, Arrapkha. Deine Freundschaft ist so solide wie deine Holzarbeiten.« Er drehte sich um. »Hast du gesehen, welche Richtung diese Gestalten eingeschlagen haben?«
    »Damit wirst du nicht viel anfangen können.« Er wies nach Norden. »Dorthin, die Gasse hinauf. Aber sie können ja überall abgebogen sein. Und in dem Wetter« - er wies auf die Wolken, die träge am Himmel hingen - »haben sie dir ganz bestimmt keine Spur hinterlassen, der du folgen kannst.«
    »Kann schon sein«, gab Flinx zu. »Wir werden sehen.«
    »Ja, das wirst du ganz bestimmt, Flinx-Junge, da es dir ja so wichtig ist. Was ich tun kann, ist dann, dir Glück zu wünschen.« Er drehte sich um und ging wieder die Straße hinauf auf sein Geschäft zu, wobei er sich seinen Slicker eng um Kopf und Schultern zog.
    Flinx wartete, bis der Regen und die Dunkelheit den Alten verschluckt hatten, ehe er wieder hineinging und die Tür hinter sich

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