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Flinx

Flinx

Titel: Flinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Junge, ihr Flinx gefährlich? Unsinn! Zugegeben, er war ein sensibler Junge, und manchmal wusste er, was andere fühlten, aber nur selten, und insbesondere dann nicht, wenn er es sich besonders sehnlich wünschte. Und vielleicht konnte er auch die Gefühle anderer ein wenig beeinflussen, aber gefährlich? Er war es, dem von diesen Narren und Wahnsinnigen von Außerplanet Gefahr drohte.
    »Außerdem«, fuhr die kleine Orientalin fort, »müssen wir sehr vorsichtig ans Werk gehen, weil wir nicht riskieren dürfen, dass die Gesellschaft weiteren Schaden erleidet. Wir haben bereits zu große Verluste erlitten, zum Teil auch, weil wir vor einer Anzahl von Jahren einmal zu hastig versuchten, die Kontrolle über ein Subjektkind zurückzugewinnen. Wir dürfen es nicht riskieren, mit dieser Nummer Zwölf denselben Fehler noch einmal zu machen. Die meisten unserer Kollegen sind getötet, gefangen genommen oder selektiv bewusstseinsgelöscht worden.«
    Dieses beinahe beiläufige Geständnis verstärkte Mutter Mastiffs Besorgnis. Sie verstand nicht alles, was die Frau da von genetischen Änderungen oder einer Verbesserung der Menschheit plapperte, aber was eine Bewusstseinslöschung war, wusste sie sehr wohl. Ein Verbrecher musste schon ein besonders abscheuliches Verbrechen begangen haben, um dazu verurteilt zu werden, zu einer Behandlung, die für alle Zeit einen Teil seiner Erinnerungen wegnahm, seines Lebens, seines Ichs, und ihn den Rest seiner Tage, gequält durch ein leeres, finsteres Loch in seinem Bewusstsein starren ließ.
    »Lasst ihn in Frieden!« schrie sie und staunte selbst über die Heftigkeit ihrer Reaktion. Fühlte sie sich wirklich so zu dem Jungen hingezogen? Die meiste Zeit sah sie in ihm doch eher etwas Lästiges, das ein unfreundliches Schicksal ihr aufgebürdet hatte - oder nicht? »Dass ihr ihm ja nichts tut!« Sie war aufgesprungen und schlug jetzt mit beiden Fäusten auf die Schultern der Frau ein, die die anderen Nyassalee nannten.
    Obwohl Nyassalee schon weiße Haare hatte und nicht mehr jung war, war sie doch ein gutes Stück jünger und kräftiger als Mutter Mastiff. So packte sie die Handgelenke der alten Frau und drückte sie sanft auf den Stuhl zurück.
    »Nein, wir werden ihm nicht wehtun. Habe ich Ihnen denn nicht gerade erklärt, wie wichtig er für uns ist? Würden wir denn jemanden wie ihn verletzen wollen? Natürlich nicht. Es ist ganz klar, wie sehr Sie Ihren Schützling mögen. Auf unsere Art mögen wir ihn genauso.«
    Was für seelenlose Leute das doch sind, dachte Mutter Mastiff, während sie hilflos in ihrem Stuhl zusammensank. Was für leblose Schatten von menschlichen Geschöpfen.
    »Ich verspreche Ihnen, dass wir nicht versuchen werden, den Jungen zu irgend etwas zu zwingen, was er nicht will. Und schaden werden wir ihm auch nicht, in keiner Weise.«
    »Was haben Sie dann mit ihm vor?«
    »Wir müssen seinen Reifeprozess lenken«, erklärte die Frau, »um sicherzustellen, dass alle Fähigkeiten, die er etwa besitzt, sich in vollem Maße entwickeln können. Es ist höchst unwahrscheinlich, dass er dazu ohne die richtige Anweisung und Ausbildung imstande ist, und das ist auch der Grund, weshalb sich seine Fähigkeiten bis jetzt noch nicht in vollem Maße manifestiert haben. Die Erfahrung hat uns aber gelehrt, dass die Kinder, wenn sie in die Pubertät kommen, nicht länger bereit sind, eine solche Ausbildung und Manipulation zu akzeptieren. Deshalb müssen wir ihn lenken, ohne dass er sich dessen bewusst wird.«
    »Wie können Sie das, ohne dass er es bemerkt?«
    »Indem wir ihn durch eine dritte Person manipulieren, deren Vorschläge und Weisungen er ohne weiteres akzeptiert«, sagte die Frau. »Und deshalb sind Sie so wichtig für uns geworden.«
    »Sie wollen also, dass ich ihn dazu bringe, bestimmte Dinge zu tun, die sein Leben verändern, damit Ihr Experiment Erfolg hat.«
    »Das ist richtig«, sagte Nyassalee. »All das muss in einer Art und Weise geschehen, dass er nicht einmal ahnt, ihn lenke eine Kraft von außen.« Sie deutete zum anderen Ende des Raums, wo hinter transparenten Türen ein Operationssaal lag. Der sterile Raum leuchtete im schwachen blaugrünen Licht der Instrumentendisplays.
    »Wir können nicht zulassen, dass unsere Bemühungen von außen behindert werden, und können auch nicht das Risiko eingehen, dass die Behörden des Commonwealth, die uns dauernd auf den Fersen sind, etwas erfahren. Es ist von äußerster Wichtigkeit, dass unsere Instruktionen schnell

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