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Flinx

Flinx

Titel: Flinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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suchten ihre Schlafstellen auf. Brora dachte über die bevorstehende Operation nach, Haithness über die Aussichten für den Erfolg. Nur Nyassalee sinnierte noch lange über den letzten Blick in Mutter Mastiffs Augen nach, den sie gesehen hatte.

12. Kapitel
    Sie mussten ihrem Ziel nahe sein, weil der Punkt auf dem Bildschirm sich seit über einer Stunde nicht mehr bewegt hatte. Und da war es, dass der Schmerz Flinx traf: scharf, heiß und unerwartet wie immer. Er zuckte zusammen und drückte die Augen zu, während Pip sich nervös auf der Schulter seines Meisters bewegte.
    Erschreckt drehte Lauren sich zu ihrem jungen Begleiter herum. »Was ist denn? Stimmt etwas nicht, Flinx?«
    »Ganz nah. Wir sind sehr nah.«
    »Das sehe ich auch auf dem Bildschirm«, sagte sie.
    »Nein, sie ist es, Mutter Mastiff.«
    »Ist sie verletzt?« Lauren lenkte den Skimmer bereits in den Wald herunter. Der Minidrach wand sich auf Flinx Schulter, auf der Jagd nach dem unsichtbaren Feind.
    »Nein - nicht ... äh ... verletzt«, murmelte Flinx. »Sie ... sie ist besorgt, sie hat Angst. Jemand hat vor, ihr etwas Schreckliches anzutun. Und um mich hat sie auch Angst, denke ich. Aber ich kann nicht verstehen ... ich weiß nicht, was ... äh ...«
    Er kniff die Augen zusammen. Pip hörte auf, sich zu winden. »Jetzt ist es weg. Verdammt, es ist weg!« Er trat wütend nach der Konsole. »Weg, und ich kann es nicht wieder zurückholen.«
    »Ich dachte ... «
    Er ließ sie nicht ausreden; sein Ausdruck war resigniert. »Ich habe keine Kontrolle über das Talent. Überhaupt keine Kontrolle. Diese Gefühle treffen mich, wenn ich sie am allerwenigsten erwarte, und wie es scheint, niemals wenn ich das will. Manchmal kann ich nicht einmal feststellen, woher sie kommen. Aber diesmal war es Mutter Mastiff. Da bin ich sicher.«
    »Woher wissen Sie das?« Lauren kippte den Skimmer nach Backbord, um einem mächtigen Baumriesen auszuweichen.
    »Weil ich weiß, wie ihr Bewusstsein sich anfühlt.« Lauren warf ihm einen unsicheren Blick zu, beschloss dann aber, dass es wenig Sinn hatte, etwas begreifen zu wollen, das außerhalb ihres Verständnisses lag.
    Der Skimmer verlangsamte seinen Flug auf Kriechtempo und senkte sich schnell zwischen die schützenden Bäume eines relativ trockenen Hügels. Lauren schaltete die Energiezufuhr ab und ging in der Kabine nach hinten und fing an, Rucksäcke und Geräte herzurichten. Rings um sie herrschte tiefe Nacht, und die Geräusche der nächtlichen Waldbewohner hallten ins Innere des Skimmers.
    »Wir müssen uns beeilen«, sagte Flinx besorgt. Er hantierte bereits am Türverschluss. »Die werden ihr wehtun, und zwar bald!«
    »Langsam!« sagte Lauren mit scharfer Stimme. »Sie wissen nicht, was ihr passieren soll. Und was noch wichtiger ist, Sie wissen auch nicht, wann.«
    »Bald!« beharrte er. Die Tür schnappte auf und schob sich in die durchsichtige Außenwand des Skimmers. Er starrte in den Wald hinaus, in die Richtung, die sie, wie er wusste, einschlagen mussten, obwohl er nicht auf den Peilschirm gesehen hatte.
    »Ich verspreche Ihnen, wir gehen sobald wie möglich zu ihr«, versicherte ihm Lauren, während sie sich den Riemen des Bolzenkarabiners über die Schulter zog, »aber wir nützen weder ihr noch uns, wenn wir blindlings diese Leute überfallen, wer immer sie sein mögen. Vergessen Sie nicht, die hatten Paralysewaffen mit! Vielleicht haben sie hier noch gefährlichere Waffen, tödlichere. Die werden nicht einfach dasitzen und zusehen, wie Sie hereinmarschiert kommen und verlangen, dass man Ihnen die Frau zurückgibt, die sie mit so viel Mühe quer über einen ganzen Kontinent geschleppt haben. Wir holen uns Ihre Mutter zurück, Flinx, und zwar so schnell es geht. Aber mit Unüberlegtheit und Hast kommen wir nicht weiter. Das wissen Sie doch auch. Schließlich sind Sie ein Junge aus der City.«
    Er zuckte bei dem ›Jungen‹ zusammen, musste ihr aber sonst recht geben. Obwohl es immer noch danach drängte, blindlings in den schwarzen Wald hineinzustürmen, zwang er sich dazu, im hinteren Abteil des Skimmers den Rucksack durchzusehen, den sie für ihn gepackt hatte. »Bekomme ich nicht auch eine Waffe?«
    »Ein Freizeitpark ist kein Arsenal, wissen Sie.« Sie schlug gegen den Kolben ihres Karabiners. »Das ist so ziemlich alles, was wir an tragbaren Waffen bereithalten. Außerdem erinnere ich mich noch recht gut, wie Sie einen Gegner, der ein gutes Stück größer war als Sie, nur mit Ihren eigenen Geräten

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