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Flinx

Flinx

Titel: Flinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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von Kilometern feuchten, feindlichen Waldes lagen zwischen diesem Ort und Drallar. Und die Wahrscheinlichkeit, dass sie ein Fahrzeug stehlen konnte, war etwa ebenso groß wie die, dass sie plötzlich wieder zwanzig wurde.
    Was wohl der arme Flinx in diesem Augenblick durchmachte? Das war er gewesen, draußen auf dem See im Süden. Wie er es geschafft hatte, ihr so weit zu folgen, war ihr ein Rätsel. Zuerst war sie nur um sich selbst besorgt gewesen. Jetzt, wo sie reichlich Gelegenheit gehabt hatte, diesem dämonischen Trio zuzuhören, die da vor ihr diskutierten - und für sie waren diese drei dämonisch -, wuchs ihre Sorge um das Schicksal ihres adoptierten Sohnes. Wenn sie verloren sein sollte ... - nun, sie hatte ein langes, ereignisreiches Leben hinter sich. Besser vielleicht, dass ihr tapferer Flinx ihre Spur verlor, als dass er noch einmal mit diesen Ungeheuern zusammenstieß.
    Einer der drei, der kleine Mann mit dem Krötengesicht, hatte davon gesprochen, sie ›anzupassen‹, und dann war auch die Rede von ›Implantaten‹ gewesen. Das hatte ausgereicht, um ihr klarzumachen, dass sie sich auf etwas Schlimmeres als den Tod vorbereiten musste. Vieles von dem, was die drei redeten, war ihr völlig unverständlich. Sie hatte keine Ahnung, wer diese Leute waren, ganz zu schweigen davon, woher sie gekommen waren oder was sie zu ihrem Handeln veranlasste. Mit ihr redeten sie nie, sie ignorierten ihre Fragen ebenso wie ihre Flüche.
    Tatsächlich behandelten sie sie nicht wie ein menschliches Wesen, sondern eher wie ein empfindliches Möbelstück. Das Gespräch, dessen Zeuge sie eben geworden war, war bis jetzt das Seltsamste, denn einer der drei äußerte immerhin Furcht vor ihrem Jungen. Warum das so war, konnte sie sich nicht vorstellen. Zwar hatte Flinx ein gefährliches Tier gezähmt, jenes widerwärtige, kleine fliegende Geschöpf, aber das war doch kaum eine Leistung, die in solchen Leuten Furcht erzeugen konnte. Sie wussten, dass er gelegentlich die Fähigkeit besaß, das wahrzunehmen, was andere fühlten. Und doch diskutierten diese Leute solche unberechenbaren und belanglosen Talente - die sie keineswegs fürchteten - so als wären sie von großer Bedeutung.
    Und nichts von alledem erklärte, weshalb sie sie entführt hatten. Wenn ihr wirkliches Interesse dem Jungen galt, warum hatten sie dann nicht ihn entführt? Die ganze Geschichte war einfach ein kompliziertes Rätsel, etwas, dem man keinen Sinn abgewinnen konnte. Mutter Mastiff war alles andere als dumm, und das, was ihr an formeller Erziehung mangelte, hatte keineswegs ihren scharfen Verstand beeinträchtigt; trotzdem sah sie sich außerstande, sich auf das, was hier mit ihr geschah, irgendeinen Reim zu machen. Sie wandte ihre Aufmerksamkeit von der Auseinandersetzung ab und studierte den Raum, in den man sie gebracht hatte. Der größte Teil der Beleuchtung kam von der eindrucksvollen Anordnung elektronischer Geräte, die die Wände säumten. Es waren alles tragbare Geräte in improvisierter Anordnung, und das alles deutete auf Hast. Welchen Zweck diese Instrumente erfüllten, konnte sie nicht ahnen, aber sie war genug herumgekommen, um zu wissen, dass solche Geräte teuer waren. Das und die Handlungen der Leute, die sie entführt hatten, deuteten auf eine reichlich mit Geld und bösen Absichten ausgestattete Organisation.
    »Ich bin nicht einmal sicher«, sagte Nyassalee gerade, »dass das Subjekt überhaupt weiß, wie er es geschafft hat, uns so weit zu folgen.«
    »Daran ist wahrscheinlich nichts Mysteriöses«, wandte Haithness ein. »Bedenken Sie, dass er ein Produkt einer hochgradig auf Wettbewerb ausgerichteten, wenn auch primitiven Umgebung ist. In einer solchen Umgebung reifen junge Leute in den Städten schnell heran, wenn man sie ganz ihrer eigenen Findigkeit überlässt. Es mag durchaus sein, dass er keine besondere formelle Erziehung genossen hat, aber dafür ist er in der wirklichen Welt ausgebildet worden - etwas, das wir selbst in den letzten paar Jahren erfahren mussten. Und dazu ist es durchaus möglich, dass er ganz gewöhnliches, natürliches Glück hatte.«
    »Diese letzten paar Jahre«, murmelte Brora bedrückt. »Jahre, die wir damit hätten verbringen sollen, die großen Geheimnisse des Universums zu ergründen, anstatt zu lernen, wie man mit der Verbrecherunterwelt Kontakt aufnimmt und sie für unsere Zwecke benutzt.«
    »Ich komme mir genauso betrogen vor wie Sie, Brora«, sagte die große Frau beruhigend, »aber bald

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