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Flinx

Flinx

Titel: Flinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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und effizient ausgeführt werden. Es wird daher notwendig sein, dass wir einige kleine Geräte in Ihr Gehirn einpflanzen, um sicherzustellen, dass Sie unsere Direktiven befolgen.«
    »Den Teufel werde ich!« brauste Mutter Mastiff auf. »Ich habe hundert Jahre damit verbracht, diesen meinen Kopf zu füllen. Ich weiß, wo alles untergebracht ist. Ich will nicht, dass jemand dort herumwühlt.« Dass sie nie ein Messer oder der Laser eines Chirurgen berührt hatte, verschwieg sie, während sie verstohlen zum Operationssaal hinüberspähte, und auch, dass sie eine Todesangst davor hatte, aufgeschnitten zu werden.
    »Schauen Sie«, fuhr sie verzweifelt fort. »Ich helfe Ihnen ja gerne. Ich sage dem Jungen alles, was Sie wollen, lasse ihn alles studieren, was Sie wollen, und sorge auch dafür, dass er nichts mit Dingen zu tun hat, die Sie mir sagen. Aber lassen Sie meinen armen, alten Kopf in Frieden. Könnte ich Ihnen denn nicht viel besser helfen, wenn ich das, was Sie verlangen, freiwillig tue, statt unter Zwang wie ein kastrierter Hund?«
    Brora faltete die Hände auf dem Tisch und sah sie ohne jede Emotion an. »Sicherlich würde das stimmen. Aber es gibt leider Faktoren, die dagegen sprechen. Zum ersten gibt es da bestimmte mentale Aktivitäten, die komplexe Prozesse einschließen, mit denen Sie nicht vertraut sind, die man aber durch direkte Implantate stimulieren kann. Zum zweiten gibt es keinerlei Garantie dafür, dass Sie nicht zu irgendeinem zukünftigen Zeitpunkt unruhig oder widerspenstig werden und dem Subjekt das sagen, was Sie wissen. Das könnte für das Experiment eine Katastrophe sein. Zum dritten würden Sie vielleicht den Jungen äußerlich durchaus bereitwillig lenken, aber seine Fähigkeiten könnten ihn dazu befähigen, ihre innere Unruhe wahrzunehmen und zu erkennen, dass etwas nicht stimmt. Wohingegen ich nicht glaube, dass er die Implantate selbst entdecken kann, da sie völlig mechanisch sind. Zum letzten glaube ich, dass Sie lügen, wenn Sie sagen, dass Sie bereit wären, uns zu helfen.«
    »Aber ich will mich nicht operieren lassen«, schrie sie und schlug mit der Faust auf die Stuhllehne. »Ich sage Ihnen, dass das nicht nötig ist! Ich will alles tun, was Sie von mir verlangen, wenn Sie nur den Jungen zufrieden lassen und mich entsprechend instruieren. Warum sollte ich Sie anlügen? Sie haben mir doch selbst gesagt, dass er nicht mein eigenes Kind ist, nur ein adoptiertes. Ich helfe Ihnen gern, insbesondere«, fügte sie mit einem schlauen Lächeln hinzu, »wenn dabei etwas Geld herausspringt.«
    Aber der Mann Brora schüttelte den Kopf. »Sie lügen geschickt, aber nicht geschickt genug. Wir haben den größten Teil unseres Lebens mit Verrätern in unseren eigenen Reihen zu tun gehabt. Es tut mir leid, wir können uns keinen weiteren leisten.« Seine Aufmerksamkeit wanderte zum Haupteingang und den beiden Männern, die gerade hereingekommen waren.
    Er deutete mit einer Kopfbewegung auf Mutter Mastiff.
    »Halten Sie sie fest! Sie weiß jetzt genug, um sich selbst etwas Unsinniges anzutun.«
    Einer der Neuankömmlinge hielt Mutter Mastiffs rechten Arm und sah zu Brora hinüber. »Spritze, Sir?«
    »Nein, noch nicht.« Mutter Mastiff starrte den schrecklichen kleinen Mann an und schauderte, als der ganz ruhig zu der dunkelhäutigen Frau sagte: »Was meinen Sie, Haithness?«
    Die musterte Mutter Mastiff. »Morgen reicht. Ich bin müde. Besser frisch anfangen.«
    Brora nickte und überließ es den beiden jüngeren Männern, die wild um sich schlagende Mutter Mastiff zu fesseln.
    Im weiteren Verlauf des Abends, beim Essen, meinte Nyassalee zu Haithness gewandt: »Mich beunruhigt immer noch das hohe Alter der Frau.«
    »So alt ist die nicht«, meinte die andere, während sie den Löffel zum Munde führte. »Wenn die auf sich aufpasst, hat sie mindestens noch zwanzig Jahre vor sich.«
    »Ich weiß, aber sie hat auch nicht mehr die Reserven einer Fünfzigjährigen. Es ist nur gut, dass wir ihr nicht gesagt haben, wie kompliziert diese Operation morgen ist, und dass ihr Bewusstsein für immer verändert sein wird.«
    Haithness nickte. »Ja, man braucht sie nicht noch mehr aufzuregen, als sie das ohnehin schon ist. Ihre Besorgnis um ihr Wohlergehen überrascht mich freilich.«
    Nyassalee stocherte in ihrem Essen herum und sagte nichts, aber Haithness ließ nicht locker.
    »Wie viele unserer Freunde sind schon von der Regierung hingemordet worden? Und wie viele bewusstseinsgelöscht? Es ist schon

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