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Flinx

Flinx

Titel: Flinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Rechten des Langhauses stand ein sechseckiger Bau, der drei Stockwerke hoch und aus Plastikgestein war, das man mit Plastikpaneelen vertäfelt hatte. Dahinter erstreckte sich ein umfangreiches, zweistöckiges Gebäude, dessen Zweck Flinx leicht aus seinen hohen Türen und dem Sumpfer, der davor parkte, erkennen konnte: ein Hangar für die Wartung und den Schutz von Fahrzeugen. Daneben kauerte ein flacher Bau, der von einer Art Frisur aus dünnen, silbernen Kabeln gekrönt war. Die Energiestation war aber nicht groß genug, um ein Kernverschmelzungssystem zu verbergen. Wahrscheinlich ein Treibstoffzellenkomplex, entschied Flinx.
    Viel verblüffender war aber, dass keinerlei Zaun zu erkennen war und auch keine sonstige Sperre. Das war ein klein wenig zu viel der Tarnung, dachte er. Flinx Aufmerksamkeit ebenso wie die Laurens wandte sich dem eigenartigen Turm in der Mitte zu, dem einzigen Bau, der ganz offensichtlich in einem Freizeitpark nichts zu suchen hatte.
    Sie untersuchte ihn gründlich durch ihr Fernglas. »Da drinnen brennen auch Lichter«, murmelte sie. »Das soll vielleicht den Anschein eines Beobachtungsturms oder eines Restaurants erwecken.«
    »Scheint mir aber für einen Speisesaal schrecklich klein oben«, sagte er.
    Scheinwerferbalken tasteten zwischen den Bauten in die Dunkelheit, während der Rest der Innenbeleuchtung allmählich erlosch. Nachdem sie eine weitere Stunde zwischen den feuchten, kühlen Büschen gewartet hatten, sah Lauren ihren Verdacht hinsichtlich des geheimnisvollen Turms bestätigt. »Sehen Sie die sechs kegelförmigen Gebilde am Dach?« meinte sie zu Flinx gewandt und deutete mit der behandschuhten Hand hinüber. »Zuerst dachte ich, das wären Scheinwerfer, aber das ist offenbar nicht der Fall. Was, zum Teufel, könnte das sein?«
    Flinx hatte sie jetzt auch entdeckt. »Ich glaube, jetzt kann ich es erkennen. Das sind Schallprojektoren.«
    Sie sah ihn überrascht an. »Was ist das? Und wieso wissen Sie das so genau?«
    Er lächelte. »Solchen Dingern musste ich schon einmal ausweichen. Jeder Kegel strahlt einen breiten, flachen Strahl hochintensiven Schalls ab. Unbewegte Gegenstände werden von den Sensoren nicht wahrgenommen. Man kann diese Geräte daher für große Flächen einsetzen.«
    »Nach den Winkeln, in denen die Projektoren angeordnet sind, zu schließen, würde ich sagen, dass sie eine Reichweite von etwa fünfzig Metern haben.«
    »Das ist schlecht«, murmelte sie und versuchte, die unsichtbare Sperre zu sehen, wenn sie auch wusste, dass das unmöglich war.
    »Das ist noch schlimmer, als Sie meinen«, sagte er. »Der Computer, der die Strahlen lenkt, ist nämlich gewöhnlich so programmiert, dass er alles übersieht, das nicht den menschlichen Proportionen entspricht. Wenn andererseits etwas auch nur andeutungsweise Menschliches das Schallfeld durchbricht, dann erzeugt das auf einem Bildschirm eine grafische Darstellung. Jeder Posten, der den Schirm beobachtet, wird dann sagen können, was in den Schutzbereich eingedrungen ist, und kann danach entscheiden, ob er Alarm schlagen soll.« Nach kurzem Zögern fügte er hinzu, als wolle er sie dafür um Entschuldigung bitten: »Reiche Leute mögen dieses System sehr gern.«
    »Ich hatte schon so etwas befürchtet, als ich keinen Zaun sah. Gibt es gar keine Möglichkeit, diese Sperre zu umgehen, Flinx? Sie sagten doch, Sie hätten schon einmal einer solchen Anlage ausweichen müssen.«
    Er nickte. »Ich bin ihnen ausgewichen, weil es keine Möglichkeit gibt, das System zu durchbrechen, jedenfalls nicht von draußen. Unten durchgraben könnten wir uns ja wahrscheinlich.«
    »Wie tief in den Boden reicht denn der Schallvorhang?«
    »Das ist ein Problem«, antwortete er. »Das hängt ganz allein davon ab, wieviel Energie die auf die Projektoren geben und mit welcher Frequenz sie arbeiten. Vielleicht nur einen Meter, vielleicht aber auch zehn. Wir könnten uns einen Tunnel ins Innere des Lagers graben und auf das Feld treffen, ohne es zu wissen, und dann würden wir am Ende herauskommen und in einen Kreis von Gewehrmündungen starren. Und selbst wenn wir es schafften, würden wir noch ein Problem haben, weil die Strahlen wahrscheinlich das ganze Lager abdecken. Wir müssten also schon in einem der Häuser herauskommen.«
    »Das ist nicht unser Problem«, murmelte sie. »Wir haben ja ohnehin keine Geräte für den Tunnelbau hier. Ich möchte im übrigen annehmen, dass der Himmel in der unmittelbaren Umgebung noch sorgfältiger

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