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Flitterwochen auf Dream Island

Flitterwochen auf Dream Island

Titel: Flitterwochen auf Dream Island Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Lee
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Nachthemd sie wohl tragen würde: lang oder kurz? Züchtig oder verführerisch?
    In einem langen Nachthemd aus cremefarbenem Satin würde sie unglaublich sexy aussehen – und geradezu atemberaubend in schwarzer Spitze, dachte Rafe. Er stöhnte verzweifelt. Die Vorstellung erregte ihn so sehr, dass er noch Stunden wach bleiben würde. Dabei brauchte er doch ganz dringend Schlaf. Er hatte sein Arbeitspensum für den vergangenen Tag nicht mehr geschafft und würde morgen besonders konzentriert arbeiten müssen. Das bedeutete, dass er auf den Sonntagsbrunch mit seiner Mutter in Darling Harbour ebenso verzichten musste wie auf die Vormittags-Kochsendungen im Fernsehen.
    Rafe stand erneut auf und ging ins Badezimmer, um heiß zu duschen. Er hatte festgestellt, dass ihm das fast siedende Wasser half, sich zu entspannen und neue Energie zu sammeln. Nach zwanzig Minuten unter dem heißen Strahl trocknete Rafe sich die von der Hitze stark gerötete Haut mit einem flauschigen Badetuch ab und legte sich dann wieder ins Bett. Eine Stunde später war er immer noch hellwach.
    Leise fluchend stand er wieder auf, zog den Morgenmantel aus schwarzer Seide an, machte sich einen starken Kaffee und ging in die Dunkelkammer, wo er einige Stunden wie besessen arbeitete. Es wurde bereits hell, als er fertig war. Rafe ging ins Schlafzimmer, schaltete sein Handy ab, ließ die elektrischen Jalousien herunter und fiel erschöpft ins Bett.
    Rafe konnte sich nicht daran erinnern, ob er erotische Träume gehabt hatte. Doch als er von einem Klingeln an der Tür hochgeschreckt wurde und an sich hinunterblickte, legte sein Zustand diese Vermutung nahe. Zum Glück trug er noch immer den seidenen Morgenmantel.
    Rafe stand auf. Er beschloss, sich nicht umzuziehen. Stattdessen wollte er denjenigen, der seinen Schlaf gestört hatte, abwimmeln und den Rest des Tages im Bett verbringen. Doch als er die Tür öffnete, stand Isabel vor ihm.
    Sie sah aus, als wäre sie bei der Queen zum Nachmittagstee eingeladen: Sie trug einen cremefarbenen Leinenanzug mit blauer Seidenbluse und Perlenkette. Die Lippen waren rosa geschminkt, ihre wunderschönen Haare wieder zu einem strengen Knoten zusammengefasst. Neben ihr kam Rafe sich noch zerzauster und ungepflegter vor. Ich habe einfach kein Glück, was diese Frau betrifft, dachte er resigniert.
    “Ich nehme an, Sie wollen Ihr Handy abholen”, sagte er nicht gerade freundlich.
    Isabel ließ den Blick über ihn gleiten und wirkte genauso missbilligend wie bei ihrem ersten Treffen. “Es tut mir leid, dass ich Sie geweckt habe”, erwiderte sie ironisch. “Damit hatte ich um zwei Uhr nachmittags nicht gerechnet.”
    Rafe beschloss, ihr auf keinen Fall die Wahrheit zu sagen: dass er ihretwegen nicht hatte schlafen können und die ganze Nacht gearbeitet hatte.
    “Tja, auch so ein Partymensch wie ich muss dann und wann schlafen. Gestern war Samstag, und ich bin erst ins Bett gegangen, als es hell wurde.”
    “Allein?”
    Er verschränkte die Arme vor der Brust. “Das ist eine sehr persönliche Frage. Ich dachte, Sie wären nur wegen des Handys hergekommen?”
    “Das haben
Sie
gesagt.”
    Überrascht sah Rafe sie an. Sollte das etwa bedeuten …?
    “Darf ich vielleicht hineinkommen?”, fragte Isabel mit ihrer kühlen, aber sanften Stimme, die ihm einen Schauer über den Rücken jagte.
    “Selbstverständlich.” Er machte eine einladende Handbewegung.
    “Ich muss mich ein wenig frisch machen”, sagte Isabel unumwunden. “Ich bin direkt vom Krankenhaus in Gosford hierher gefahren.”
    Rafe runzelte die Stirn, während er die Tür schloss. “Was wollten Sie denn dort?” Und was wollen Sie
hier?
fügte er insgeheim hinzu. Der Stadtteil Paddington, in dem er lebte, lag nicht auf dem Weg von Gosford nach Burwood, wo Isabel wohnte. Unwillkürlich begann er, sich Hoffnungen zu machen.
    “Luke hatte auf dem Weg zum Lake Macquarie einen Autounfall”, erklärte Isabel.
    “Und wie geht es ihm?”
    “Zum Glück hat er nur einige Prellungen und Blutergüsse. Allerdings war er wegen einer Gehirnerschütterung eine Weile nicht bei Bewusstsein. Die Polizei hat meine Adresse in seinem Auto gefunden und mich benachrichtigt. Ich bin gleich nach Gosford gefahren, um zu sehen, wie es ihm geht.”
    “Er hat in letzter Zeit ziemliches Pech mit Autounfällen, stimmt’s?”, fragte Rafe mitfühlend. “Erst seine Eltern, und jetzt das! Weiß seine neue Freundin schon davon?”
    “Ja. Ich habe sie dort getroffen, zusammen mit

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