Flitterwochen auf Dream Island
Dream Island zu verbringen, damit würde sie zurechtkommen. Doch auf keinen Fall wollte sie ihn nach dem Urlaub ständig um sich haben. Isabel befürchtete, sich sonst nach mehr zu sehnen, als er zu geben bereit war.
Doch vorerst wollte sie wirklich nur Sex mit ihm haben, sonst nichts. Und als er verschlafen im Morgenmantel die Tür geöffnet hatte, war ihr klar geworden, wie stark dieser Wunsch war.
“Ich habe gute Gründe dafür, Rafe”, sagte sie betont gelassen. “Entweder Sie gehen auf mein Angebot ein oder nicht. Dann werde ich jemand anders bitten, mich zu begleiten.”
Diese Vorstellung gefiel Rafe gar nicht. “Das ist nicht nötig”, versicherte er. “Ich komme sehr gern mit.”
“Ohne weitere Fragen und zu meinen Bedingungen?”
“Ich möchte nur noch ein paar grundlegende Dinge wissen. Außerdem schlage ich vor, dass wir uns von jetzt an duzen”, sagte Rafe. Als er merkte, dass Isabel diese Vorstellung missfiel, fügte er hinzu: “Immerhin fahren wir zusammen in den Urlaub.”
Sie nickte widerstrebend. “Also gut.”
“Wie lange werden wir weg sein?”
“Zwei Wochen.”
Fantastisch, dachte Rafe. Vierzehn Tage und vierzehn Nächte. “Und wir fahren nach Dream Island, stimmt’s?”
“Genau. Waren Sie … warst du denn schon einmal dort?”, fragte Isabel.
“Nein, aber ich habe viel davon gehört.” Die Insel lag weit draußen im Meer vor der Küste des Bundesstaates Queensland und war erst vor kurzem als Urlaubsziel entdeckt worden. Besonders bei verliebten Paaren und frisch Verheirateten war sie sehr beliebt, da es dort viele romantische Hotels gab. Vielleicht werden wir sogar einen kleinen Strand nur für uns haben, dachte Rafe begeistert. Dann wären Isabel und er allein für sich und könnten den ganzen Tag essen, schlafen, schwimmen und sich lieben. Eine großartige Vorstellung!
“Wann fliegen wir los?”
“In genau zwei Wochen, um zehn Uhr morgens. Ich hole dich um acht ab. Bitte sei pünktlich fertig.” Isabel stand auf.
“Einen Moment mal.” Rafe sprang auf. “Willst du etwa schon gehen?”
“Es gibt keinen Grund, warum ich noch länger bleiben sollte”, erwiderte sie unumwunden. “Du hast zugesagt, und es gibt nichts Wichtiges mehr zu besprechen.”
“Wie sieht es mit der Verhütung aus?”
Isabel betrachtete ihn kühl. “Ich gehe davon aus, dass du dich darum kümmern wirst.”
“Du nimmst also nicht die Pille?”
“Nein, und außerdem würde ich trotzdem verlangen, dass du Kondome benutzt.”
Rafe wusste, dass es albern war, doch er fühlte sich ein wenig gekränkt. Isabels Forderung war doch nur vernünftig.
“Also gut”, sagte er. “Trotzdem musst du doch nicht sofort wieder gehen. Ich weiß ja, dass du mich nach dem Urlaub nicht mehr wiedersehen möchtest, aber wir könnten doch vorher ein bisschen Zeit miteinander verbringen, um uns besser kennen zu lernen.”
“Es tut mir leid, aber das möchte ich nicht.”
“Aber warum denn nicht?”
“Wir beide wissen, was man heutzutage unter ’sich kennen lernen’ versteht”, erwiderte Isabel unumwunden. “Und ich möchte ganz einfach nicht vor dem Urlaub mit dir ins Bett gehen.”
“Warum nicht, wenn ich fragen darf?”
Isabel lächelte geheimnisvoll. “Vielleicht will ich einfach nicht, dass du enttäuscht bist und dir das Ganze anders überlegst.”
Nie im Leben, dachte Rafe. Er würde schon begeistert sein, wenn sie nur vor ihm im Bett läge. Aber da sie so offen zugab, dass Sex ihr Spaß machte, ging er davon aus, dass Isabel im Bett eine ganze Menge mehr tun würde, als einfach nur dazuliegen. Was und wie viel, das konnte er sich noch in Ruhe ausmalen.
“Willst
du
dich denn nicht vergewissern, dass ich keine Enttäuschung bin?”, fragte Rafe und lächelte.
Isabel lachte. “Das ist nicht nötig. Ich habe genug gesehen, als du mir im Morgenmantel die Tür geöffnet hast. Jetzt gib mir bitte mein Handy, Rafe. Ich muss nach Hause.”
7. KAPITEL
Rafe lief nervös in seiner Wohnung umher, während er ungeduldig auf Isabels Ankunft wartete. Sie hatte ihm gesagt, dass sie ihn um Punkt acht abholen würde. Doch es war bereits zehn nach acht, und sie war noch nicht da. Vielleicht würde sie auch gar nicht kommen. Gerade als ihm dieser unangenehme Gedanke durch den Kopf ging, hörte Rafe ein Auto die Auffahrt herauffahren. Er blickte durchs Fenster und stellte erleichtert fest, dass es Isabel war.
Schnell nahm er sein Gepäck, eilte die Treppe hinunter, bevor sie ihm zuhupen konnte.
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