Flitterwochen mit dem Millionaer
Stunde zu sprechen. Glücklicherweise war es kein Anruf, sondern nur eine Textnachricht. Sie griff nach dem Apparat und sah, dass ihre Schwester ihr eine Nachricht geschickt hatte. Bist du zu Hause? Habe mir Sorgen um dich gemacht.
Eloisa umklammerte das Telefon. Nie zuvor hatte sie ihre Probleme mit anderen geteilt. Sie unterdrückte den verrückten Gedanken, ihrer Schwester das Herz auszuschütten. Sie antwortete: Bin zu Hause und okay. Mach dir keine Sorgen.
Nachdem sie die Nachricht abgesandt hatte, stand sie wieder auf. Sie brauchte etwas kaltes Wasser für ihre brennenden Augen und würde dann schlafen gehen. Würde ihr das gelingen, während Jonah unten auf dem Sofa schlief?
Seine Gegenwart wirkte viel verstörender auf sie, als sie erwartet hätte. Doch wenn sie Zeit gewinnen wollte, um herauszufinden, woher er seine Informationen über ihre Abstammung hatte, musste sie Jonahs bizarres Spiel eine Weile mitspielen. Und darüber hinaus? Was wollte sie noch?
Eloisa betrachtete sich in dem Spiegel, der von Muscheln und Seeigeln eingerahmt war. Sie griff nach einer Strähne ihres Haares, die sich aus dem strengen Pferdeschwanz gelöst hatte. Obwohl sie ungeschminkt war, waren ihre Wangen gerötet wie nach dem Sex mit Jonah in dem viel zu kurzen Monat in Spanien.
Schlagartig wurde sie sich der Wahrheit bewusst. Sie konnte nicht einfach in das Wohnzimmer gehen, Jonah die Bettdecke herunterreißen und ohne Rücksicht auf die Konsequenzen das Beste aus ihrer Ehe machen. Doch eine verlockende Alternative kam ihr in den Sinn. Was, wenn sie wieder mit ihm schlief, aber dieses Mal aus reinem Vergnügen und nicht wegen eines Eherings? Früher hatte sie die Dinge viel zu ernst gesehen.
Würde sie die Vergangenheit vergessen und eine Affäre mit ihrem Exmann beginnen können?
5. KAPITEL
Sie schaffte es, die ganze Nacht durchzuhalten, ohne einen Ausflug nach unten zu machen, obwohl es ihr sehr schwerfiel, weil sie schon gegen vier Uhr aufwachte. Doch endlich schien die Morgensonne durch ihre Jalousien, und zweieinhalb Stunden später konnte sie ihr Zimmer verlassen und Jonah beim Schlafen betrachten, ohne sich wie eine Verliererin zu fühlen.
In ihrem weißen Frotteebademantel stieg sie die Treppe hinunter. Auf der Hälfte der Treppe bemerkte sie, dass das Sofa leer war. Nur die Decke lag noch halb auf der Couch. Das Kissen zeigte immer noch einen deutlichen Kopfabdruck. Barfuß ging Eloisa die restlichen Treppenstufen hinunter.
Wo war Jonah? Aus dem Gästebad klangen keine Geräusche, die Tür stand offen, und der Spiegel war immer noch vom Wasserdampf beschlagen. Ein hellblaues Handtuch hing über dem Halter. War er so abrupt aufgebrochen, wie er in ihr Leben getreten war – obwohl er darüber gewitzelt hatte, eine letzte gemeinsame Nacht mit ihr zu verbringen? Allein der Gedanke daran, wieder mit ihm zusammen zu sein, ließ ihre Haut kribbeln. Unruhig ging sie weiter in die Küche, aber auch hier keine Spur von ihm.
„Ja“, hörte sie seine Stimme ins Haus dringen, und erleichtert wirbelte sie herum.
Die Balkontür stand einen Spalt offen. Eloisa lehnte sich gegen den Küchentresen und sah in den kleinen Garten. Jonah hatte es sich auf dem Liegestuhl bequem gemacht, saß mit dem Rücken zu ihr und hatte sein Mobiltelefon ans Ohr gepresst. Obwohl sie ein schlechtes Gewissen hatte zu lauschen, verhielt sie sich ruhig und betrachtete ihn neugierig.
Er war barfuß, trug eine Jeans, und seine langen Beine und nackten Füße sahen verdammt sexy aus. Ob er ein Hemd anhatte, konnte sie von hinten nicht sehen, aber zumindest seine Arme schienen unbekleidet zu sein.
Die Erinnerungen an ihre Liebesnacht in Spanien wurden mit einem Mal noch stärker als in der Nacht zuvor. Sie mochte zwar ein paar Drinks zu viel getrunken und ein paar Hemmungen abgelegt haben, aber an den Sex mit Jonah erinnerte sie sich. Guter Sex. Wahnsinnssex. Sie hatte ihn so sehr begehrt, dass sie ihm in ihrer Ekstase ohne Rücksicht auf die Knöpfe das Hemd vom Leib gerissen hatte. Sein Oberkörper hatte ihre ganze Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Sie hatte gewusst, dass er muskulös war, denn selbst unter seinem Hemd hatte man das Spiel seiner Muskeln sehen können. Doch war sie nicht vorbereitet gewesen auf seinen wohlgeformten Körper und diese unmissverständliche Stärke, die viel erregender als Geld oder Prestige war.
Sie hatte sich immer für einen Verstandesmenschen gehalten, der sich von gebildeten Männern angezogen fühlte. Daher
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