Flitterwochen mit dem Millionaer
Küchenschränke auf der Suche nach einem Becher. Als er schließlich gerade seinen zweiten Becher Kaffee trinken wollte, hörte er, wie ihre Schlafzimmertür geöffnet wurde.
Er schenkte Eloisa ebenfalls einen Kaffee ein und gab zwei Löffel Zucker hinzu, wie sie es gerne mochte. Warum er sich ausgerechnet daran erinnerte, wusste er nicht. Er wandte sich um, um ihr ins Gesicht zu sehen. Wie angewurzelt blieb er stehen. Die Wirklichkeit ließ seine Erinnerungen regelrecht verblassen – und dabei war Eloisa noch nicht einmal nackt. Barfuß betrat sie die Küche. Sie trug ein schlichtes blaues Sommerkleid. Der fließende Stoff betonte raffiniert ihre Figur, und ihre Haut schimmerte von der Dusche. Ihr schwarzes Haar war noch feucht und zu dem charakteristischen Pferdeschwanz zusammengebunden, sodass man ihren Nacken sehen konnte. Er hatte gesehen, wie erregt sie vorhin gewesen war, als er das Telefongespräch beendet hatte, und er würde sie jetzt wahrscheinlich überreden können … Doch er wollte sie nicht einfach nur so verführen. Er wollte, dass sie zu ihm kam.
Eloisa nahm ihm den Kaffeebecher so vorsichtig aus der Hand, dass sich noch nicht einmal ihre Finger streiften. „Hast du deinen Papierkram erledigt?“
„Ja.“ Sein nächster Auftrag würde erst in dreizehn Tagen beginnen. Normalerweise würde er sich sehr früh auf den Weg dorthin machen. Er war kurz davor, ihr von der peruanischen Hazienda aus dem neunzehnten Jahrhundert zu erzählen. Man hatte ihn beauftragt, das Anwesen zu restaurieren und in eine Ferienanlage umzuwandeln. Dann erinnerte er sich aber daran, dass sie ihn lediglich gefragt hatte, weil sie glaubte, er stände mit seinem Anwalt wegen der Scheidung in Kontakt.
Sie blies über die Oberfläche des heißen Getränks und musterte ihn durch ihre dichten Wimpern. „Ich habe nicht viel zum Frühstück, nur ein paar Müsliriegel, etwas Toast und das, was im Obstkorb ist. Nimm dir, was du magst.“
Wenn sie das nur so meinen würde, wie er das gerne wollte. „Ich verhungere schon nicht.“
„Schön.“ Sie nickte ihm zu. „Erzähl mir mehr von deinem Job.“
„Aber ich habe doch gar keinen, erinnerst du dich noch? Ich bin nur ein fauler Playboy.“
Sie sah ihn zerknirscht an. „Es war ein Fehler von mir, das anzunehmen. Ich möchte wirklich wissen, was du machst.“
Er wusste nicht, was er von ihrer Kehrtwende halten sollte. Erst hatte sie nichts von ihm wissen wollen, jetzt wollte sie eine Runde mit ihm plaudern. „Musst du nicht zur Arbeit oder deiner Schwester bei ihren Hochzeitsvorbereitungen helfen?“
„Audrey hat heute zu tun, und mir bleibt noch eine halbe Stunde, bevor ich zur Bibliothek aufbrechen muss.“
„Ich sage dem Chauffeur Bescheid.“
„Nicht nötig.“ Den Becher in beiden Händen haltend, drehte sie sich um und ging mit sanftem Hüftschwung zum Sofa. Das Rascheln ihres Kleides schien ihn wie hypnotisch zum Folgen aufzufordern.
„Der Verlobte meiner Schwester hat sich darum gekümmert, dass mein Wagen zurückgebracht wurde. Audrey hat mir eine Nachricht geschickt, dass das Auto bereits vor dem Haus steht.“
„Dann bist du ja startklar.“ Er sah ihr dabei zu, wie sie den Becher auf den Beistelltisch stellte.
Sie zog die Decke vom Sofa und begann, sie zusammenzufalten. „Erzähl mir von deiner Arbeit.“
Er stellte seinen Becher neben ihren und griff nach dem anderen Ende der Decke, das auf dem Boden lag. „Was willst du wissen?“
„Warum arbeitest du an historischen und nicht an modernen Gebäuden?“ Sie kam näher, bis sie beinahe Brust an Brust standen, und ihre Hand begegnete seiner.
Er sah ihr in die Augen und dachte einen Moment darüber nach, sie jetzt auf der Stelle zu küssen. Doch er war fest entschlossen, sie die Initiative ergreifen zu lassen. Er kniete sich hin, um die Enden der Decke vom Boden aufzunehmen, und stand dann wieder auf. „Ich hatte schon als Kind ein Faible für Geschichte.“
Sie griff nach der Decke, zog sie an ihre Brust und setzte sich auf das Sofa. „Erzähl mir mehr.“
Dieses Mal hatte sie sich nicht für den Sessel entschieden, und er verpasste seine Chance nicht, ihr ein wenig näher zu kommen. Er schob ein paar Zierkissen beiseite und setzte sich neben sie, wobei er etwas Raum zwischen ihnen frei ließ. Vorerst jedenfalls. „Ich bin Architekt und habe mich auf historische Wahrzeichen spezialisiert.“
„Deswegen bist du letztes Jahr in Spanien gewesen.“ Sie ließ sich nach hinten sinken und
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