Flitterwochen mit dem Millionaer
seiner Hand. „Ich bin müde, nicht eifersüchtig.“
Wollte er denn, dass sie es war? Nein. Er wollte Aufrichtigkeit. Also sollte er den Anfang damit machen. „Ich habe die letzten zwölf Monate damit zugebracht, mich nach meiner Exfrau zu verzehren.“ Das sollte zwar eine sarkastische Bemerkung werden, doch die Worte klangen nicht so, wie er es eigentlich beabsichtigt hatte.
Verwirrt sah sie ihn aus ihren dunklen Augen an. „So, wie du das sagst, glaube ich dir beinahe. Natürlich weiß ich es besser.“
„Hast du nicht gesagt, dass wir einander kaum kennen? Wir haben nur einen Monat gemeinsam verbracht. Und davon die meiste Zeit im Bett.“ Er setzte sich auf das Sofa und streckte einen Arm auf der Rückenlehne aus. „Lass uns jetzt reden.“
„Du zuerst.“ Sie nahm auf der Kante eines Sessels Platz, der neben dem Sofa stand.
„Du weißt bereits eine Menge über mich. In den Nachrichten und im Internet kannst du alles über meine Familie erfahren.“
„Nichts davon sagt etwas darüber aus, wie du wirklich bist.“ Sie zählte an ihren Fingern ab. „Ich erinnere mich, dass du immer pünktlich zur Arbeit gekommen bist. Du hast niemals dein Mobiltelefon benutzt, wenn du mit dem Vorarbeiter auf der Baustelle gesprochen hast. Ich habe es gemocht, dass du den Menschen deine volle Aufmerksamkeit schenkst. Du hast nie erwähnt, dass du ein Landis bist, sodass ich es erst nach drei Wochen auf der Arbeit herausgefunden habe.“ Sie beendete ihre Aufzählung. „Aber das reicht nicht aus, um zu heiraten. Wir sollten mehr voneinander wissen als unsere Arbeitsgewohnheiten.“
„Ich weiß, dass du zwei Stück Zucker in deinen Kaffee nimmst“, bemerkte er mit einem schwachen Lächeln. Es schien ihm nicht der richtige Zeitpunkt zu erwähnen, dass ihr Herzschlag sich beschleunigte, wenn er ihr über den Hals strich. Der Teil mit dem Sex würde warten müssen. Da Reden die einzige Möglichkeit zu sein schien, ihr näherzukommen, würde er eben reden. „Du willst mehr über mich wissen? Okay. Mein Bruder Kyle hat neulich geheiratet.“
„Das hast du bereits erwähnt, als du über die Erneuerung ihrer Gelöbnisse gesprochen hast.“
„Sie sind nach Portugal geflogen, was der Grund dafür ist, dass ich wieder in Spanien gelandet bin.“ Nostalgie hatte ihn dorthin gezogen. Er hatte gehofft, dieses Kapitel seiner Vergangenheit endgültig abschließen zu können, indem er die Orte besuchte, an denen er mit Eloisa gewesen war. „Die Presse kannte nicht den Grund dafür, warum sie ihre Gelöbnisse so kurz nach ihrer Hochzeit erneuert haben. Sie hatten geheiratet, um das Sorgerecht für meine Nichte zu bekommen, Kyles Tochter. Gott sei Dank ist Nina jetzt sicher.“
„Du liebst deine Nichte?“
„Ich muss gestehen, dass ich verrückt nach Kindern bin. Ich bin stolz darauf, der Lieblingsonkel von allen zu sein. Willst du Fotos sehen?“
„Du hast Familienfotos bei dir?“, stieß sie ungläubig hervor.
„Das ganze Album ist auf meinem iPhone.“ Er nahm das Telefon von seinem Gürtel und tippte auf das Display des Gerätes, bis die Bilder zu sehen waren. Dann beugte er sich zu ihr hinüber, um ihr die Fotos von den glücklichen Familien seiner Brüder zu zeigen und zu erklären, wer sie waren und was sie machten.
„Deine Familie ist aber groß“, stellte Eloisa fest.
„Weihnachten kann eine recht laute Angelegenheit sein, wenn wir alle auf dem Familienbesitz in Hilton Head zusammentreffen.“
„Erstaunlich, dass ihr alle gleichzeitig die Zeit dafür findet.“
„Wir nehmen uns Zeit für die wirklich wichtigen Dinge.“ Würde sie verstehen, dass ihm seine Familie wesentlich wichtiger war als Pressemitteilungen oder Kontobilanzen?
Sie lehnte sich in dem Sessel zurück und verschränkte abwehrend die Arme vor der Brust. „Deine Brüder sind glücklich verheiratet. Vielleicht sitzt dir ja jetzt deine Mutter im Nacken und will, dass du es machst wie sie. Und deswegen hast du mich ausgegraben.“
Weit entfernt von dem, was er im Sinn hatte. Er legte das Telefon auf den Beistelltisch neben dem gläsernen Briefbeschwerer. „Das ist aber ein düsteres Szenario, das du da entwirfst.“
„Du leugnest es also nicht.“
Langsam verlor er den Boden unter den Füßen, und er wusste noch nicht einmal, aus welchem Grund. „Meine Mutter mag eine willensstarke Politikerin sein, aber ich bin ganz ihr Sohn, und niemand kann mich zu etwas zwingen.“
„Es sei denn, der Alkohol flüstert dir was
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