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Flitterwochen mit dem Millionaer

Flitterwochen mit dem Millionaer

Titel: Flitterwochen mit dem Millionaer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Mann
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Kleinkind.“ Abwehrend verschränkte sie die Hände vor sich.
    Erst langsam wurde ihm die Bedeutung ihrer Worte klar. „Deine Mutter ist zu ihrem ehemaligen Geliebten gefahren, nachdem sie wieder verheiratet war? Das hat deinem Stiefvater sicher nicht sonderlich gefallen.“
    „Er hat nie von der Reise zu den Medinas erfahren.“ Kerzengerade und würdevoll stand sie vor ihm. Wie eine Prinzessin. Es spielte keine Rolle, ob sie dabei in einem Palast oder in einem dunklen, engen Büro war. Wie gebannt sah er sie an. Gleichzeitig erwachte allerdings auch sein Beschützerinstinkt. Was für ein Leben hatte sie wohl geführt, um eine so dicke Schutzmauer zu errichten?
    „Dein Stiefvater hatte also von allem keine Ahnung?“ Vorsichtig näherte Jonah sich ihr, weil er ihr keine Angst machen wollte. Doch fernbleiben konnte er ihr auch nicht, denn er spürte, dass sie in all den Jahren jemanden hätte gebrauchen können, dem sie sich anvertrauen konnte. „Was hat sie ihm über deinen leiblichen Vater gesagt?“
    Sie zuckte mit den Schultern. „Sie hat ihm dasselbe gesagt wie allen anderen auch. Dass mein Vater ein Kommilitone von ihr war, der keine Familie hatte und vor meiner Geburt bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist. Harry hat eigentlich auch nie über meinen Dad gesprochen.“
    Jonah strich zärtlich über ihre gekräuselte Stirn. „Lass uns nicht über deinen Stiefvater reden. Erzähle mir lieber von diesem Besuch bei deinem richtigen Vater.“
    Ihre Stirn glättete sich, und Eloisa lächelte sogar kurz. „Es war überwältigend – zumindest ist es mir damals aus meiner kindlichen Sichtweise so vorgekommen. Wir sind den Strand langgegangen und haben Muscheln gesammelt. Er …“ Sie unterbrach sich, um sich zu räuspern. „Ähm, mein Vater hat mir die Geschichte von einem kleinen Eichhörnchen erzählt, das überallhin reisen konnte, wohin es wollte, indem es über die Telefonleitungen geflitzt ist. Er hat mich sogar auf seinen Schultern getragen, als ich zu müde zum Laufen war, und mir spanische Lieder vorgesungen.“
    „Das sind schöne Erinnerungen.“ Sie hätte noch viel mehr davon verdient, doch er behielt seine Meinung für sich, denn er wollte nicht riskieren, dass sie nicht weitersprach.
    „Ich weiß, es klingt dumm, aber ich habe immer noch eine von diesen Muscheln.“ Sie rückte einen Stapel bereits perfekt angeordneter Notizblöcke zurecht. „Ich habe gerne an ihr gelauscht und mir vorgestellt, dass ich seine Stimme und das Rauschen des Ozeans höre.“
    „Wo ist die Muschel jetzt?“
    „Oh, ich habe sie in einem Bücherschrank bei mir zu Hause.“
    Ein Zuhause, das sie völlig mit Meeresmotiven dekoriert hatte. Das konnte kein Zufall sein. Zart umfasste er ihren Arm. „Warum triffst du ihn nicht wieder? Du hast das Recht dazu.“
    „Ich weiß nicht, wo er ist.“
    „Aber du weißt doch sicher, wie du mit ihm in Verbindung treten kannst.“ Die Weichheit ihres Armes führte ihn in Versuchung, sie näher an sich heranzuziehen. Er hätte sie loslassen sollen, doch er tat es nicht. Auch wollte er nicht von ihrem Gesprächsthema abweichen. „Was ist mit dem Anwalt?“
    Sie vermied es, ihm in die Augen zu sehen. „Lass uns über etwas anderes reden.“
    „Also kannst du über den Anwalt mit deinem Vater in Kontakt treten, auch wenn er sich nicht darum geschert hat, dich wiederzusehen.“
    „Hör auf, okay?“
    Sie sah ihn entschlossen an. Ihre Augen waren dunkel und wirkten abweisend und so schmerzerfüllt, dass ihm klar wurde, dass er wirklich alles tun würde, um diesen Schmerz zu lindern. „Eloisa …“
    „Er hat mich sehen wollen. Mehr als einmal. Ich habe es aber nicht gewollt. Er hat meiner Mutter das Herz gebrochen.“ Sie griff nach Jonahs Hemd. „Und das kann ich nicht vergessen, wenn ihm alle fünf Jahre mal in den Sinn kommt, dass er sich mit mir treffen und mich zum Dinner einladen könnte.“
    Er dachte über ihre Worte nach und versuchte herauszufinden, was sie ihm wirklich sagen wollte. „Ich vermisse meinen Vater. Er ist schon lange tot.“
    „Ich habe gesagt, dass ich ihn nicht sehen will“, wiederholte sie.
    Jonah umfasste ihr Gesicht und strich mit dem Daumen über ihre Wange. „Ich spreche davon, wie sehr du deine Mutter vermissen musst. Es ist immer schwer, die Eltern zu verlieren, gleichgültig, wie alt man ist.“
    Zum ersten Mal, seitdem sie das Büro betreten hatten, entdeckte er in ihren Augen den Ausdruck von Mitgefühl. „Wann ist dein Vater denn

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