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Flossen weg

Flossen weg

Titel: Flossen weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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chilenischen Küste, unter dem Kontinentalschelf. Wir sind durch einen Spalt im Kontinentalhang hereingekommen.«
    »Wir befinden uns zweihundert Meter tief. Und der Druck?«
    »Wir sind durch einen langen Tunnel hereingekommen, eine Reihe von Kompressionsschleusen, durch die man die Schiffe lenkt, bis wir bei normalen Druckverhältnissen angekommen sind. Ich hätte es Ihnen gezeigt, als wir durchkamen, aber ich wollte Sie nicht wecken.«
    »Ja, vielen Dank dafür.«
    »Bringen wir Sie zu Ihrem neuen Haus! Wir haben einen langen Weg vor uns.«
    Nate stolperte beinahe, als er versuchte, sich nach den Schiffen umzusehen, die dort im Hafen lagen. Tim hielt ihn am Arm fest. »Das ist alles reichlich viel auf einmal. Manche Leute sind schon richtig durchgedreht. Man muss nur eines akzeptieren: Das Goo würde nie zulassen, dass jemandem etwas geschieht. Der Rest ist dann einfach nur eine Folge von Überraschungen. Wie das Leben auch.«
    Nate blickte in die dunklen Augen des Mannes, um abzuschätzen, ob daraus Ironie sprach, aber er war offen und ehrlich wie eine Schale Milch. »Das Goo kümmert sich um mich?«
    »Genau«, sagte Tim und half ihm zur Grottenwand hinüber, zur eigentlichen Stadt Gooville mit ihren organisch geformten Türen und Fenstern, ihren Knöpfen und Knoten, ihren Hummerpanzer-Gängen, ihren Walbengel-Schulen, die gemeinsam arbeiteten oder im Wasser plantschten, eine ganze Stadt, von der Nate vermutete, dass dort glückselige Irrenhäusler wohnten.
     
    Nach zwei Tagen der Sinnsuche im Kuddelmuddel von Wellenformen und Einsen und Nullen, die eilig in den Rechner getippt wurden, fand Kona am Strand einen Surfer/Hacker namens Lolo, der einwilligte, alles für Linux aufzubereiten, im Tausch gegen Konas altes Surfbrett und fünfzehn Gramm allerbester Blüten.
    »Wieso nimmt er denn kein Bargeld?«, fragte Clay.
    »Er ist Künstler«, erklärte Kona. »Bargeld hat doch jeder.«
    »Ich weiß nicht, wie ich das für die Buchhaltung formulieren soll.«
    »Blüten, allerbest?«
    Verloren betrachtete Clay die Notizblätter, die sich auf seinem Schreibtisch neben dem Platz stapelten, wo Margaret Painborne saß und tippte. Er reichte Kona eine Rolle Banknoten. »Geh. Kauf Blüten. Bring ihn her. Bring mir mein Wechselgeld.«
    »Ich spende mein Brett für den guten Zweck«, sagte Kona. »Ich könnte mich auch gut mal wieder der Mystik widmen.«
    »Soll ich Tante Clair erzählen, dass du versucht hast, mich zu erpressen?« Clay war dazu übergegangen, Kona gegenüber Clair als Drohung einzusetzen, eine Art Damoklesschwert/Stellvertretender Schuldirektor/Böse Domina, und es schien zu laufen wie geschmiert.
    »Muss los, Bruder. Mach’s gut.«
    Plötzlich flammte etwas in Clays Kopf auf, ein elektrisierendes Déjà-vu, ein wahrer Geistesblitz. »Warte, Kona.«
    Der Surfer blieb in der Tür stehen und drehte sich um.
    »Als du deinen ersten Tag hier hattest, der Tag, an dem dich Nate zum Labor geschickt hat, um den Film zu holen … hast du das wirklich gemacht?«
    Kona schüttelte den Kopf. »Neeeiin, Boss, das Schnittchen hat gesehen, wie ich los wollte. Sie hat gesagt: Behalt das Geld, lass mich zum Labor gehen. Und als ich mit meinem Dope wieder da war, hat sie mir die Fotos zugesteckt, damit ich sie Nate gebe.«
    »Das hatte ich irgendwie schon befürchtet«, sagte Clay. »Hau rein, zisch ab! Hol uns, was wir brauchen.«
     
    Drei Tage später standen sie alle da und sahen zu, wie Lolo die Enter-Taste drückte und die Infraschall-Wellenform eines Blauwal-Rufes am unteren Bildschirmrand entlanglief, während darüber Buchstaben aus den Daten transkribiert wurden. Lolo war ein Jahr älter als Kona, halb Japaner, halb Amerikaner, braun gebrannt wie eine Haselnuss, mit kükengelben Mini-Dreads und einem Gemälde aus Maori-Tattoos auf Rücken und Schultern.
    Lolo fuhr auf dem Stuhl herum und sah sie an. »Ich hab mal einen Fünfzig-Minuten-Trance-Track mit sechzig Percussion-Loops gemischt. Das war echt schwieriger als das hier.« Lolos bisherige Ausflüge in die Klangbearbeitung hatten ihn als Computer-DJ in einen Dance Club von Honolulu geführt.
    »Es hat nichts zu bedeuten«, sagte Libby Quinn. »Es war reiner Zufall, Clay.«
    »Abwarten.«
    »Aber seit dem ersten Tag haben wir nichts mehr gefunden.«
    »Wir wussten, dass es vielleicht so sein würde und nicht überall Nachrichten versteckt sein können. Wir müssen einfach nur die richtigen Stellen finden.«
    Libbys Augen flehten ihn an. »Clay, die Saison ist

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