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Flossen weg

Flossen weg

Titel: Flossen weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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als sie Libby an sich drückte, und Clay über die Schulter hinweg zuzwinkerte.
    »Wie schön, euch alle zu sehen«, sagte Clair.
    »Ich geh nicht wieder los, um Pizza holen, Mann. Vergiss es«, sagte Kona, der immer noch erschrocken aussah.
    »Was macht ihr gerade?«, fragte Clair.
    Und so nahm es Margaret auf sich, zu erklären, was sie in den letzten Stunden herausgefunden hatten, wobei Kona die relevanten und persönlichen Details hinzufügte. Währenddessen saß Clay auf dem Boden in der Küche und sann über die Fakten nach. Nachsinnen, meinte er, sei angesagt.
    Nachsinnen ist so ähnlich wie überlegen und ein bisschen wie denken, nur lockerer. Zum Nachsinnen muss man die Fakten am Rande des Rouletterades herumrollen lassen, damit sie sich dort niederlassen, wo sie es für richtig halten. Margaret und Libby waren Wissenschaftlerinnen, daran gewöhnt, ihre Fakten so schnell wie möglich in die entsprechenden Lücken zu zwängen, und Kona … nun, ein Gedanke, der in seinem Kopf herumrollte, war eher wie ein Tennisball in einer Kaffeekanne – einfach zu eierig, als dass er sich in irgendeiner Form auswirken konnte –, und Clair versuchte nur, alles mitzubekommen. Nein, das Nachsinnen blieb an Clay hängen, und er trank dunkles Bier aus einer schwitzenden Flasche und wartete darauf, dass die Roulettekugel liegen blieb. Was sie auch tat, so etwa im selben Moment, in dem Margaret Painborne mit ihrer Geschichte zum Ende kam.
    »Das Ganze hat offensichtlich mit militärischer Verteidigung zu tun«, sagte Margaret. »Niemand sonst hätte einen Grund – hey, selbst die dürften eigentlich keinen guten Grund haben. Aber ich sage, wir schreiben heute Abend unseren Senatoren, und morgen früh konfrontieren wir Captain Tarwater damit. Er weiß ganz bestimmt was darüber.«
    »Und das ist der Punkt, an dem du völlig falsch liegst«, sagte Clay. Und alle drehten sich um. »Ich habe darüber nachgesonnen« – hier legte er eine Pause ein, um der Wirkung willen – »und mir scheint, dass zwei unserer Freunde in etwa zu dem Zeitpunkt verschwunden sind, als sie etwas darüber herausgefunden haben. Und das alles, vom Einbruch bis zum Versenken meines Bootes« – auch hier legte er eine Pause – »hat damit zu tun, dass jemand nicht will, dass wir es wissen. Also denke ich, es wäre leichtsinnig von uns, wenn wir allen erzählen, was wir wissen, bevor wir wissen, was wir wissen, was es ist.«
    »Das kann nicht stimmen«, sagte Libby.
    »›Bevor wir wissen, was wir wissen, was es ist‹?«, zitierte Margaret. »Nein, das stimmt nicht.«
    »Macht für mich total Sinn«, erklärte Kona.
    »Nein, Clay«, sagte Clair. »Ich kann damit leben, dass du auf flotte Dreier stehst, und ich hab auch kein Problem mit einem bleichgesichtigen Rastabengel, der uns Unabhängigkeit predigt, aber ich sage dir: Deinen grammatikalischen Raubbau kann ich nicht gutheißen. Schließlich bin ich Lehrerin!«
    »Wir dürfen es niemandem sagen!«, schrie Clay.
    »Schon besser«, sagte Clair.
    »Kein Grund zu schreien«, sagte Libby. »Margaret hat nur die radikal-reaktionäre, feministische, lesbische, kommunistische Hippie-Biologin raushängen lassen, stimmt’s nicht, Liebes?«
    Libby Quinn grinste ihre Partnerin an.
    »Ich sag euch gleich das Akronym dafür«, murmelte Clair und zählte die Worte an ihren Fingern ab. »Himmel, deine Visitenkarte muss so groß wie ein Bettvorleger sein.«
    Margaret sah Libby böse an, dann wandte sie sich Clay zu. »Glaubst du wirklich, wir könnten in Gefahr sein?«
    »Scheint mir so. Hör zu, ich weiß, dass wir das alles ohne deine Hilfe nicht wüssten, aber ich will einfach nicht, dass jemand zu Schaden kommt.«
    »Wir können schweigen, wenn du es für das Richtige hältst«, sagte Libby und traf für ihre Freundin die Entscheidung, »aber ich glaube, dass wir uns noch viel mehr Audiobänder anhören müssen – um zu sehen, seit wann das so geht. Um rauszufinden, wieso es manchmal nur ein Geräusch und dann wieder eine Nachricht ist.«
    Margaret war wütend damit beschäftigt, ihr Haar zu flechten und zu entflechten, und starrte leeren Blickes vor sich hin, während sie überlegte. »Sie nutzen den Walgesang als Tarnung, damit die feindlichen U-Boote die Nachrichten nicht bemerken. Wir brauchen mehr Daten. Aufnahmen von anderen Buckelwalen außerhalb amerikanischer Gewässer. Um zu sehen, wie weit sie damit gegangen sind.«
    »Und wir müssen uns Blau-, Finn- und Seiwalrufe anhören«, sagte Libby. »Wenn sie

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