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Fluch der Engel: Roman (German Edition)

Fluch der Engel: Roman (German Edition)

Titel: Fluch der Engel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Itterheim , Jessica Itterheim
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Engel war, und angestachelt von dem Drang, mich trotzdem zu beweisen, stürmte ich zu Nagual in die Basilika. Er stand vor dem Kraterloch über den Resten des schwarzen Altars und verstärkte die Barriere mit Engelsmagie. Ein schmaler, dunkelhaariger Engel, dessen Hände bläulich schimmerten, schaute ihm zu. Er wirkte erschöpft.
    »Kann ich irgendwie helfen?«, fragte ich Nagual.
    Der Racheengel warf mir einen bösen Blick zu, weil ich ihn in seiner Konzentration gestört hatte. Doch als er erkannte, dass ich es ernst meinte, hellte sich seine Miene ein wenig auf.
    »Da alle Eingänge verschlossen sind, Manuel Sanctifers Brut bereits besiegt hat«, er deutete auf den abgekämpften Engel, der neben dem Einsturzloch stand, »und Paul gerade nach dem Mädchen sieht, kannst du die Aufgabe übernehmen, mich auf dem Laufenden zu halten, was draußen vor sich geht.«
    »Mehr nicht?!«, begehrte ich auf. Meine Zunge war mal wieder schneller als mein Verstand.
    »Doch, klar. Wenn du einen Zauber kennst, mit dem du die Basilika vor Dämonen schützen kannst, damit ich nicht jede Schwachstelle einzeln verstärken muss, darfst du den jetzt gerneanwenden.« Goldauge glühte vor Zorn, doch er hatte Wichtigeres zu tun, als mich mit seinen Klauen in die Schranken zu weisen, wie er es sonst gern machte.
    »Magdalena flieht vor einer Sturmfront, Berejide und Liao werden von dunklen Engeln verfolgt und Christopher hat vor, sie aufzuhalten«, fasste ich kurz zusammen.
    »Bist du sicher, dass es dunkle Engel sind?«
    »Ja, völlig. Oder gibt es noch andere Engel, die mit ihren Flügeln durchs Wasser kraulen können?«
    »Und was ist mit der Sturmfront?« Zwei zusammengezogene Augenbrauen warnten mich vor einer weiteren vorlauten Antwort. Auch Goldauges Geduld hatte Grenzen.
    Ich zögerte, weil ich mir nicht ganz sicher war, ob es sich bei der Wolkenfront um dunkle Engel handelte, was Nagual dazu veranlasste, mich auf den Balkon der Basilika zu begleiten.
    Ich fand Christophers irisierende Flügel sofort. Ein ganzer Ozean voller Angsthormone überschwemmte mich. Er steuerte an Magdalenas Seite auf die tosenden Wassermassen zu. In seinem Rücken die Sturmfront. Sie hatte ihren Kurs geändert und folgte ihnen. Nur der Engel mit den weißen Flügeln hielt weiter auf die Basilika zu.
    »Ruf sie zurück!«, beschwor ich Nagual. »Sonst werden sie von Sanctifers Heer eingeschlossen.«
    »Wohl kaum.«
    Naguals Gelassenheit brachte mich zum Brodeln. »Bist du blind?! Oder macht es dir nichts aus, sie in den Tod zu schicken?«
    »Vermutlich weniger als dir.« Nagual schnappte sich meine Hand, die auf dem Weg war, in seinem Gesicht eine sichtbare Spur zu hinterlassen. »Ruhig, kleiner Engel. Dein Zorn stachelt nicht nur meine dunkle Seite an.«
    Ich schnappte nach Luft, sah die Gestalt eines Schattens vor meinen Augen und verdrängte Christophers Bild noch in derselben Sekunde. Ich durfte nicht an ihn denken – mal wieder!
    »Außerdem habe ich nicht vor, mit dir ihre Nachfolger auszuwählen.Aber wenn du dich weniger von deinen Gefühlen blenden lassen würdest und dafür genauer hingeschaut hättest, könntest auch du spüren, dass in der Sturmwolke nicht Sanctifers, sondern Coelestins Engel fliegen. Christopher und die anderen versuchen Sanctifers Horde aufzuhalten, bis sie hier sind und die Dogin ihre Kampftruppen aufgestellt hat.«
    »Aber sie sind nur zu viert«, antwortete ich panisch – und hielt die Luft an, um mich und meinen schnellen Herzschlag zu beruhigen, damit Christopher meine Angst nicht fühlen konnte.
    »Daragh wird mit dem Vortrupp rechtzeitig bei ihnen sein.« Nagual deutete auf eine Gruppe fliegender Engel. Sie wurde von einer rothaarigen Gestalt angeführt, deren glasklare Flügel das Licht der Sonne brachen wie ein geschliffener Diamant: Daragh.
    »Kannst du mit einem Schwert umgehen?«, wandte Nagual sich an mich.
    »Ich hatte Kampftraining bei Ekin.«
    »Und eines weben?«
    »Ich … In der Krypta hat Paul mir geholfen«, gab ich zu. Dass es das erste Schwert war, das ich jemals gewoben hatte, verschwieg ich. Nagual hielt mich auch so schon für ein unbeholfenes Engelküken.
    »Dann werde ich ihn zu dir schicken.« Die goldfarbenen Augen meines Gegenübers verengten sich. »Sobald ich die Krypta gesichert habe, beziehe ich Stellung auf dem Dach. Du und Paul, ihr sorgt dafür, dass hier nichts überlebt, das die Barriere durchbrechen kann, falls die Engel der Dogin sich verspäten.«
    Ich schluckte, drückte meinen

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