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Fluch der Hestande

Fluch der Hestande

Titel: Fluch der Hestande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugh Walker
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Ist er bei Sinnen?«
    »Ich konnte nicht viel sehen, aber ich denke, daß ihm nicht viel fehlt. Sie haben ihn ziemlich stark bewacht, weil er nicht sehr friedlich war…«
    »Er hat von Hestandes Kelch getrunken«, erklärte Fryll.
    Garnoths Augen wurden weit. »Er hat? Und?«
    »Ich weiß nicht, was in ihm vorgegangen ist… aber er hat sich verändert. Er hat getobt und gewütet. Manchmal kam es mir vor, als hätte sich selbst sein Körper verändert. Ich glaube… er war besessen…«
    »Von einem Dämon?« entfuhr es Garnoth.
    Fryll nickte.
    »So kamen von ihm die… Geräusche, die wir aus Rithumon hörten?«
    Fryll nickte.
    »Dann waren keine Erinnerungen in Hestandes Kelch? Nur ein Gift, oder ein Zauber?«
    »Es muß ein Hexenzauber sein. Aber laß uns nun handeln. Hast du bereits einen Plan?«
    »Einen kleinen Plan.« Garnoth wand sich sichtlich. »Ich bin nicht sehr gut im Pläneschmieden. Aber ich weiß viele Zauber, wenn ich auch die meisten noch gar nicht ausprobiert habe…«
    »Tildi muß einen Narren an dir gefressen haben«, entgegnete Fryll und konnte seinen Ärger nicht ganz verbergen.
    »Sie weiß, was sie an mir hat«, meinte Garnoth überzeugt. »Aber da ich viele noch nicht versucht habe, bin ich ihrer nicht sicher. Ich könnte mich unsichtbar machen. Aber wie soll ich wissen, ob ich auch wirklich unsichtbar bin?«
    »Das kann ich dir sagen.«
    »So dachte ich es mir«, stimmte Garnoth zu.
    »Worauf wartest du dann noch?«
    Während Garnoth sich sammelte und selbstversunken die Formel in unverständlichen Lauten leierte, versuchte Fryll zu erkennen, womit er zauberte. Er trug einen silbernen Ring am Finger, aber der war wohl nur ein Geschenk von Tildi. Fryll besaß selbst einen, er trug ihn jedoch nicht. Da mochten Amulette sein, die er unter seinem zerschlissenen Gewand verbarg.
    Fryll verhehlte seine Enttäuschung nur mühsam. Er sah, wie Garnoth durchscheinend wurde und sich mehr und mehr auflöste. Aber da blieb ein deutlich sichtbarer Umriß der Gestalt, der nicht verschwinden wollte. Fryll streckte die Hand in das leere Innere, um sich zu vergewissern und spürte den Körper. Er tastete an die Brust, aber bevor seine Finger Genaueres in Erfahrung bringen konnten, fragte Garnoth:
    »Nun, wie ist es?«
    »Unvollkommen. Schlecht. Man sieht dich deutlich. Nachdem sie Raegeseder in ähnlicher Manier gesehen haben, werden sie sich auch nicht mehr besonders fürchten.«
    Garnoth sagte ein paar wütende Worte und wurde wieder ganz sichtbar. »Erspare dir Belehrungen«, knurrte er. »Versuche es selbst. Ich will es sehen. Die Formel will ich dir gern verraten, wenn du herausfindest, was ich falsch mache.«
    »Nein, nein«, wehrte Fryll hastig ab.
    »Weshalb? Wäre es nicht baumhoch, wenn wir beide unsichtbar zwischen diesen grünen Wilden herumspazieren könnten, um deine Freunde zu befreien? Ich könnte dem Häuptling eins überziehen und mich bei seinen Weibern für die Beule bedanken…«
    »Nein!« wehrte Fryll ab.
    »Und du könntest in aller Ruhe ein wenig deiner entschuldbaren Vorliebe für pralle Rundungen…«
    Bevor Fryll in die Verlegenheit kam, seine magische Abhängigkeit von seinem Stock aufzudecken, fand ihr Pläneschmieden ein jähes Ende durch eine der Kruukfrauen, die hereinsah und laut kundtat, was sie sah.
    Daraufhin kamen ein halbes Dutzend Frauen in die Hütte, bemächtigten sich der beiden Schrate und trugen ihre zappelnden Lasten unter Geschrei und Gewinke ins Freie, wo jedermann versammelt zu sein schien, der wenigstens noch kriechen konnte.
    Aber die Krieger hatten noch kein Interesse an den Schraten. Sie hatten sich auf Mythor geworfen und versuchten mit viel Gebrüll, seine Fäuste von der Kehle des Häuptlings zu lösen.
    Fryll sah Mythors Gefährtin, die mit Fellumpen wie eine Kruuk aufgeputzt war, Kirrifedern im Haar trug und grüngefärbt worden war, mit blutigem Gesicht in den kräftigen Fäusten der Häuptlingsfrauen. Sie wand sich wie eine Schlange, aber es nützte ihr wenig.
    Dann gelang es den Kriegern, Mythor vom Häuptling fortzureißen und auf den Boden niederzuringen.
    Der Häuptling sank röchelnd auf seine Panzerkröte zurück, deren gekerbter Schild ihm als eine Art Thron diente. Das Tier Versuchte auszubrechen, aber es war mit Riemen festgebunden und beruhigte sich nach einem Augenblick wieder, wozu auch ein paar Fausthiebe der Häuptlingswachen beitrugen. Aber den Wachen erging es auch nicht besser. Sie bekamen die Fäuste des Häuptlings zu spüren,

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