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Fluch der Hestande

Fluch der Hestande

Titel: Fluch der Hestande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugh Walker
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als dieser wieder Luft hatte. Er bedachte sie mit kehligen Wutlauten, vermutlich weil sie es nicht verhindert hatten, daß ihm Mythor an die Kehle fuhr.
    Mit derselben Luft bellte er ein paar Befehle, bevor er erneut zu würgen und husten begann. Eine der Frauen klopfte ihm auf den Rücken, daß er fast in die Knie sank. Er schleuderte sie mit der Faust zur Seite.
    Dann ergriff er Ilfa an den Haaren und zwang sie vor sich auf die Knie. Er ließ sie los, und als sie aufstehen wollte, bekam sie ebenfalls seine Fäuste zu spüren, und zwar so gründlich, daß sie nicht wieder aufstand.
    Fryll hielt Ausschau nach seinem Stock und sah ihn in der Nähe des Häuptlings liegen, zusammen mit Mythors Schwert und Ilfas Waffen und Kleidern.
    Doch dann galt seine Aufmerksamkeit Mythor.
    Die Krieger schoben den sich Wehrenden an die Palisade, wo sie Riemen um seine Arme schlangen und an den Stämmen befestigten. Als sie zurücktraten, begleitet von einer wütenden Tirade des Häuptlings, konnte Fryll sein Gesicht sehen.
    Es war blaß und maskenhaft starr. Die Augen waren weit offen. Er hatte aufgehört, an den Riemen zu zerren.
    »Er ist noch nicht frei«, zischte Fryll, so daß Garnoth ihn verstehen konnte. »Sieh ihn an. Hestandes Dämon ist noch in ihm…«
    Eine der Frauen brachte Fryll mit einer Maulschelle zum Verstummen.
    Aber es war die letzte rüde Tat, die die Kruuks an den Gefangenen begingen.
    Als Fryll wieder voll zur Besinnung kam, hörte er einen wilden Schrei von den Palisaden her. Es war ein unmenschlicher Schrei, der die Kruuks an das Wüten einer unheimlichen Bestie in Rithumon am Morgen erinnerte.
    Die Frauen ließen Fryll und Garnoth los und zogen sich hastig zurück. Die Krieger brüllten durcheinander und richteten fragende Blicke auf ihren Häuptling. Einige hoben auffordernd ihre Speere.
    Doch der Häuptling zögerte mit dem Zeichen, und dann war es zu spät.
    Mythors Augen wurden schwarz. Fryll hatte noch nie zuvor solche Augen gesehen. Er, dem Magie und Geister vertraut waren, schauderte.
    Die Kruuks, die es gut sehen konnten, heulten auf vor Furcht und wichen zurück. Und sie taten gut daran, denn es war erst der Beginn der Verwandlung.
    Mythors Körper verlor die menschliche Form. Seine Arme zerflossen und glitten aus den ledernen Banden. Das weiße Fleisch wurde zu einer schwarzen, wachsenden, wogenden Form.
    Eine eisige Kälte wallte ihr voran und ließ Glieder und Verstand erstarren. Wer nicht rechtzeitig floh, erstarrte für immer.
    Panik erfaßte die Kruuks. Es gab keinen mehr, der auf das Brüllen des Häuptlings hörte, keinen, der noch auf seine Gefährten achtete. Sie trampelten einander nieder, kämpften miteinander, heulten vor Entsetzen.
    Die Menge quoll durch das Tor hinaus aus dem Kral, ihre wilden Instinkte spürten den Erzfeind des Lebens. Die Furcht vor der Finsternis war in jeder Kreatur.
    Ein vielarmiges Ungeheuer aus schwarzem Nebel und Todeskälte begann sich durch das Dorf zu bewegen. Da war ein menschenähnlicher Körper und Schädel in seiner Mitte, die die Bewegung lenkten, rauchige Arme nach Fliehenden peitschen ließ und das heiße, jagende Leben erfrieren ließ.
    Fryll war selbst nahe daran, kopflos zu rennen, aber er bezwang seine Panik. Er wich den schwarzen Schwaden aus und lief auf den Platz zu, an dem der Häuptling Hof gehalten hatte. Er erreichte ihn und raffte seinen Stock an sich. Allein das Bewußtsein, ihn wieder zu haben, das Gefühl, ihn in der Hand zu halten, nahm die Panik von ihm.
    Er sah, daß Garnoth ihm gefolgt war. Gemeinsam machten sie sich an den Fesseln der Panzerkröte zu schaffen, die in gleicher blinder Furcht wie die Kruuks zu fliehen suchte und schrille Schreie ausstieß. Kein Kruuk hätte sich um sie gekümmert, aber die Waldbewohner, allen voran die Schrate, besaßen ein besonderes Verhältnis zu Tieren. Mit Mythors und Ilfas Schwertern gelang es ihnen, die Riemen zu lösen und das schwere Tier auf den rechten Kurs zum Tor zu bringen.
    Fryll sah sich hastig um. Die Schwärze war noch gewachsen, aber sie war nicht nähergekommen. Der dichte Strom von Leben, der durch das Tor floh, besaß seine ganze Aufmerksamkeit. Aber es war keine Zeit zu verlieren. Sie mußten einen anderen Fluchtweg suchen. Fryll glaubte nicht mehr daran, daß diese Kreatur der Finsternis jemals wieder aufhören würde zu existieren, oder daß Mythor wieder lebendig werden würde.
    Hestandes Kelch war ein Fluch. Er mußte vernichtet werden – wenn dazu überhaupt noch Zeit

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