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Fluch der Leidenschaft

Fluch der Leidenschaft

Titel: Fluch der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Beverley
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Verbindung konnte womöglich nicht einmal der König wieder auflösen.
    Sie klammerte sich an Siward. Am liebsten hätte sie sich unter das Laub verkrochen, das den Boden bedeckte, und sich versteckt wie die gejagte Kreatur, die sie war; doch er hatte recht: Hier war es nicht sicher. Sobald Warbrick herausgefunden hatte, dass sie nicht mehr in der Burg war, würde er Gloucestershire auseinandernehmen, um sie zu finden.
    Sie brauchte jemanden, der über ebenso viel Macht verfügte wie Warbrick und bereit war, sie zu beschützen.
    Siward strich über ihren Kopf. »Wir könnten versuchen, Euch nach Osten zu bringen, damit Ihr an den Königshof kommt, Lady.« Er klang zweifelnd, und das nicht ohne Grund. Im Osten lag Warbricks Herrschaftsbereich, und seine Männer kontrollierten jede Straße.
    Imogen rief sich ins Gedächtnis, dass sie die Erbin ihres Vaters war, dass ihr seine Verantwortung nun ebenso zufiel wie sein Reichtum. Sie löste sich aus den Armen des Verwalters und zwang sich, nachzudenken und die Dinge in die Hand zu nehmen.
    »Nein. Das ist die Route, die Warbrick am besten überwachen lässt. Und wer weiß schon, wo sich der König aufhält oder ob er überhaupt in der Lage ist, mir zu Hilfe zu kommen? Wahrscheinlich beobachtet er nach wie vor die Küste, für den Fall, dass sein Bruder es noch einmal versucht. Zu Fuß würden wir mindestens eine Woche nach London brauchen, und wenn es nicht Warbrick ist, der uns aufhält, dann wird sich uns sicher irgendein anderes Unheil in den Weg stellen, fürchte ich.« Sie blickte um sich. »Konnte jemand von den Bewaffneten meines Vaters entkommen?«
    »Nicht dass ich wüsste, Mylady.«
    Sie waren also vollkommen schutzlos. Noch nie in ihrem Leben hatte Imogen unbehütet ihre Burg verlassen. Sie fühlte sich nackt vor der Welt. Dennoch erklärte sie mit gezwungen fester Stimme: »Dann müssen wir uns hier in der Umgebung Hilfe suchen.«
    Siward schüttelte den Kopf. »Aber wo, Lady? Im Norden und Osten sind Warbrick und Belleme. Im Süden sitzt Sir Kyle, und im Westen ist Cleeve.«
    Imogen erbebte. So gesehen, waren die Auswahlmöglichkeiten niederschmetternd. »Sir Kyle wird mir nichts Böses antun«, sagte sie im Gedanken an den älteren Ritter, der für den Grafen von Lancaster die Burg Breedon hielt.
    »Er wird aber auch wenig Gutes für Euch tun können, fürchte ich, Lady. Ihr wisst doch selbst, dass er ein alter Mann ist und schwache Nerven hat. Er konnte sich in Sicherheit wiegen, weil es bisher niemand darauf anlegte, Lancasters Zorn auf sich zu ziehen, aber um Euretwillen würde Warbrick dieses Risiko bestimmt in Kauf nehmen. Wenn Warbrick und seine Meute vor dem Tor von Breedon Castle stünden, würde der alte Kyle Euch ihm ohne weiteres ausliefern.«
    »Bestimmt nicht«, widersprach Imogen, doch sie wusste, dass er recht hatte. Sie wehrte sich gegen die Erkenntnis, dass offenbar nur von einer einzigen Quelle Hilfe zu erwarten war. »Du meinst also, ich sollte nach Cleeve gehen?«, flüsterte sie. »Aber es ist in den Händen dessen, der Bastard FitzRoger genannt wird!«
    »Cleeve ist Eure einzige Chance gegen Warbrick, es sei denn, Ihr wollt Euch so lange im Wald verstecken, bis der König kommt.«
    Eine Eule schrie, und etwas huschte durch das Unterholz. Imogen kam sich vor, als sei sie ebenfalls ein solches kleines Geschöpf, das sich verzweifelt vor Raubtieren verbarg.
    Dann löste sie sich von dieser kläglichen Vorstellung. Sie war Imogen von Carrisford. Sie war ein Wolf, der die anderen in Schach halten musste, kein Kaninchen. Was sie brauchte, war ein Verbündeter.
    »Ist FitzRoger so ein harter Mann, wie es sein Ruf vermuten lässt?«, fragte sie.
    Siward rieb sich die lange Nase. »Er ist noch nicht lange genug hier, dass man das wirklich beurteilen könnte, Lady, erst seit Januar. Und er war häufig fort, weil er dem König half, seine Herrschaft zu etablieren und den Herzog aus dem Land zu vertreiben. Alles, was wir über ihn wissen, beruht auf Gerüchten und Geschwätz. Wie Ihr wisst, ist er womöglich ein Sohn des alten Roger von Cleeve, wurde aber in Frankreich erzogen. Er kam mit dem neuen König herüber, sozusagen zu einem Familienbesuch. Damals war noch sein schwächlicher Bruder der Burgherr, aber als Lord Hugh starb, ohne einen Erben zu hinterlassen, gab der König Cleeve an FitzRoger.«
    Das alles wusste Imogen, und noch mehr. Gerüchten zufolge hatte der Bastard seinen Bruder getötet. Lord Bernard hatte jedoch wenig darüber

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