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Fluch der Leidenschaft

Fluch der Leidenschaft

Titel: Fluch der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Beverley
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Hose an. »Und jeder Mann, selbst der noble Graf von Lancaster, würde sich die zärtliche Fürsorge seiner Gemahlin wünschen, wenn er verwundet ist. Was natürlich voraussetzt, dass sich der Graf in eine Lage begibt, in der er verwundet werden könnte.«
    Imogen wünschte, sie hätte irgendetwas, um es auf ihn zu schleudern. »Musst du über jeden Menschen herziehen? Wie wunderbar es sein muss, so überlegen zu sein! Ist es vielleicht Lancasters Fehler, dass er sich nicht von einem Misthaufen hocharbeiten musste?«
    Er war gerade mit dem rechten Strumpfband beschäftigt und ließ sich durch ihre Bemerkung nicht davon abbringen, doch sie bemerkte, wie sich seine Miene verhärtete. »Imogen. Nimm dich in Acht.«
    Situationen, in denen sie kritisiert, schikaniert, zu etwas gezwungen und benutzt worden war, kochten in ihr hoch. »Wieso? Was wirst du jetzt mit mir tun? Mich schlagen? Dafür, dass ich die Wahrheit sage?«
    Er verknotete die Bänder und blickte auf. Seine Augen waren weit offen und kalt. »Komm her.«
    Furcht packte sie. Was war in sie gefahren, dass sie den Drachen dermaßen reizte?
    »Komm her«, wiederholte er.
    Imogen wollte davonlaufen, doch ihre Würde verbot es ihr. Sie ging zu ihm, auch wenn ihr vor Angst die Knie schlotterten. »Setz dich«, sagte er und zeigte auf die Bank.
    Vor Erleichterung wäre sie beinahe auf der Bank zusammengebrochen, den Blick auf ihre gefalteten, zitternden Hände gerichtet.
    »Imogen«, begann er gefasst und beschäftigte sich wieder mit seinen Strumpfbändern, »ich möchte freundlich zu dir sein, aber du machst es mir sehr schwer. Ich bin nicht …«
    Sein Zögern ließ sie aufblicken. Sie hätte nie gedacht, FitzRoger einmal anders als absolut selbstsicher zu erleben. Er sah sie nicht an, sondern schien auf seine Hände konzentriert.
    »Ich kenne mich mit Freundlichkeit nicht sehr gut aus«, fuhr er fort. »Härte und mich von einem Misthaufen hochzuarbeiten hingegen, das habe ich im Blut.«
    »Es tut mir leid«, sagte sie. »Ich wollte dich nicht beleidigen …«
    Sein Blick traf sie, er war noch immer eisig. »Du hast mich nicht beleidigt. Du hast einen Nerv getroffen, auf den ich instinktiv reagiere. Das ist sehr gefährlich. Wenn du klug bist, lässt du besser meine Geburt und Herkunft aus dem Spiel, wenn du auf Streit aus bist.«
    »Ich will nicht streiten«, protestierte sie.
    Er machte den zweiten Knoten. »Dann ist es ziemlich seltsam, dass du es so oft tust.«
    »Du provozierst mich!«
    »Du lässt dich sehr leicht provozieren.«
    »Nur von dir!«
    Er wandte sich ihr abrupt zu und packte sie an den Handgelenken, seine andere Hand vergrub sich in ihrem Haar. So war Imogen seinem harten Griff absolut hilflos ausgeliefert. Ihr Herz raste, und sie wimmerte vor Angst.
    »Siehst du«, sagte er leise. »Damit du weißt, worauf du dich einlässt.«
    Sie merkte, dass er nicht vorhatte, ihr Schmerz zuzufügen, und ihr Entsetzen ließ nach. »Ich habe nie daran gezweifelt, dass du mir körperlich überlegen bist, FitzRoger.«
    »Ich bin es auch in jeder anderen Hinsicht, Ginger.«
    Das ärgerte sie, und sie versuchte sich zu wehren, jedoch nur mit dem Erfolg, dass sie sich selbst wehtat. Der einzige Weg, seinen grünen Augen zu entkommen, war, die ihren zu schließen.
    Doch das tat sie nicht. »Was bin ich dann?«, fragte sie bitter. »Eine Puppe zu deinem Vergnügen?«
    »Was möchtest du denn sein?«
    Sein Körper hielt sie noch immer unüberwindbar fest, doch sein Blick verlor an Härte. Das machte ihr Mut. »Ich möchte dir ebenbürtig sein«, erklärte sie und erwartete, dass er sie auslachen würde.
    »Dann tu etwas, um dieses Ziel zu erreichen«, erwiderte er stattdessen, ließ sie unvermittelt los und zog ruhig das Hemd an.
    Imogen erschauderte und rieb die weiß gewordenen Druckstellen an ihren Handgelenken. Sein bloße Kraft ließ sie verzweifeln.
    »Soll ich mit dem Schwert trainieren?«, fragte sie verbittert. »Versuchen, Muskeln zu bekommen wie du?«
    Er zog das Hemd über und drehte sich zu ihr um. »Es ist dein Traum. Erreiche ihn so, wie du es möchtest. Ich war nur ein kümmerliches, vier Wochen zu früh geborenes Kind, das man Bastard nannte.« Er verknüpfte die Bänder seiner Hemdbrust und streifte die Tunika über. »Aber das spielt keine Rolle. Ich bin zum Beispiel stärker als der König; ich könnte ihn im Zweikampf besiegen. Aber macht mich das ihm überlegen oder auch nur ihm gleichrangig? Nein. Ich unterstehe seinem Befehl. Ich kämpfe für

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