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Fluch der Leidenschaft

Fluch der Leidenschaft

Titel: Fluch der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Beverley
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entwickelt hatte.
    Die Tür ging auf.
    Imogen errötete, als sie ihn in dem Zuber sitzen sah. Sie hatte mehrere Kleider auf den Armen. »Oh, tut mir leid, Mylord«, stieß sie hervor, trat einen halben Schritt zurück und rempelte dabei ein Mädchen an, das ihr mit einem Kästchen gefolgt war.
    »Komm herein«, forderte er sie auf. »Wir sind verheiratet, weißt du es noch?« Er war erstaunt, welch eine Welle der Erleichterung ihn durchlief. Sie brachte ihre Habe hierher. Sie hatte nie vorgehabt, ihn zu verlassen.
    Den Blick niedergeschlagen, trat sie ein, legte ihre Last ab und wies das Mädchen an, das Kästchen an die Wand zu stellen. Ihre zart rosafarbene Haut war wunderschön, und mit ihrem prächtigen Haar, das ihr offen über die Schultern fiel, sah sie so jungfräulich aus, wie sie es war. Sein Körper reagierte sofort, doch FitzRoger hatte sich noch nie von seinen Trieben beherrschen lassen, und er würde auch jetzt nicht schwach werden.
    Selbst wenn er ihre warmen, weichen Rundungen praktisch unter seinen Händen spüren konnte …
    Ihr sittsames Benehmen amüsierte ihn; immerhin war sie erst in der Nacht zuvor nackt neben ihm gelegen. War ein solches Verhalten in ihrer Familie üblich – er hatte noch niemals zuvor eine so behütet erzogene junge Lady kennengelernt –, oder war es das Resultat der neuerlichen Ermahnungen des Priesters?
    Sie wandte sich wieder der Tür zu. »Ich komme in …«
    »Bleib.« Es klang mehr nach einem Befehl, als er beabsichtigt hatte, doch sie hielt inne.
    »Kleine«, sagte er zu dem entgeistert blickenden Mädchen, »du kannst gehen.«
    Die junge Zofe verließ eilig den Raum und schloss die Tür hinter sich. Imogen stand da wie zur Salzsäule erstarrt.
    Was nun? »Vielleicht könntest du mir den Rücken waschen«, schlug er vor.
    Nervös trat sie an den Zuber. Wenn es eine Badestube und sogar Bedienstete dafür gab, stellte sich FitzRoger vor, dann konnte es doch keine Frage sein, dass der Schatz von Carrisford auch schon einmal einem Gast zur Hand gegangen war.
    »Was ist mit dem König?«, fragte sie plötzlich furchtsam.
    Sie hatte recht. Normalerweise hätte die Anwesenheit des Königs die Aufmerksamkeit der Burgherrin erfordert. »Er wird im Moment nicht erwarten, dass du dich um ihn kümmerst, keine Sorge. In der Badestube sind eine ganze Menge Frauen.«
    »Huren«, bemerkte sie mit einem verächtlichen Blick.
    »Ja. Besser, das übernehmen Frauen, die gerne solche Dienste leisten, als welche, die daran keinen Gefallen finden.« Er sah den Ausdruck, der über ihr Gesicht huschte, und bedauerte seine Worte beinahe. Doch dann dachte er gereizt, dass ein paar Schuldgefühle und ein wenig Eifersucht vielleicht gar nicht schadeten.
    Sie stand unentschlossen da. Er beugte sich vor, damit sie an seinen Rücken kam.
    Imogen trat hinter ihren Gemahl und betrachtete ihn. Sein Rücken glich einer beeindruckenden Skulptur: starke Knochen und Muskeln, aber kaum ein Kratzer bis auf eine Brandnarbe über dem rechten Schulterblatt, die aber fast wie eine Art Auszeichnung wirkte.
    Die Sonne hatte seine Haut kräftig goldbraun getönt, der Nacken war sogar richtig dunkel. Sie vermutete, dass er weiter unten hellere Haut hatte, konnte sich jedoch nicht mehr daran erinnern. Sie hatte ihn nur ein einziges Mal angesehen und dabei nicht auf die Farbe seiner Haut geachtet.
    Imogen nahm ein Tuch und Seife zur Hand und begann, FitzRoger damit vorsichtig den Rücken einzuseifen. Er fühlte sich so stark und fest an, wie er aussah. Warum hatte das Schicksal so einen harten Mann für sie auserkoren?
    Weil sie genau so einen brauchte. Außerdem war er nicht immer hart und kalt. Er hatte ihr gegenüber Freundlichkeit und Wärme an den Tag gelegt, und ihr weiblicher Instinkt sagte ihr, dass da noch weit, weit mehr war, wenn sie nur den Zugang dazu fand.
    Sie erinnerte sich daran, wie wundervoll es sich letzte Nacht angefühlt hatte, als er ihren Rücken streichelte. Es schien weniger mit Lust zu tun zu haben; es war einfach nur sehr, sehr schön. Würde er es ebenso angenehm finden, wenn sie ihn so liebkoste?
    Sie gab noch einmal Seife auf das Tuch, bearbeitete dann mit kreisenden Bewegungen seinen Rücken und beobachtete seine Reaktion. Er hatte den Kopf auf die Knie gelegt, und seine Miene verriet, dass er es offenbar genoss. Sie machte größere, weiter ausholende Bewegungen, die seinen ganzen Rücken und seine breiten Schultern mit einschlossen. Es war eigenartig angenehm, das zu tun, fast so

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