Fluch der Toten: Roman (German Edition)

Titel: Fluch der Toten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Z. A. Recht

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einer ungeordneten Speerspitze aus Sprintern her, die ihn heulend und mit ausgestreckten Armen verfolgten. So war es seit drei Kilometern, und der Regen war auch nicht gerade hilfreich. Coke hatte einen falschen Schritt gemacht und alles verloren. Ein Sprinter hatte ihm die Mütze vom Kopf gerissen – und mit ihr die am Mützenschirm befestigte Lampe. Trotz aller Zeit, die Coke auf Laufbändern verbracht hatte, wusste er eines: Wenn er nicht in den Laster hineinkam, war das Leben für ihn gelaufen. Er konnte Charlie auf dem Fahrersitz undeutlich sehen. Dessen Kinn lag auf seiner Brust, und er schlief fest.
    Ohne den Schritt zu verlangsamen, beugte Coke sich vor und hob während des Laufens einen Stein auf, den er in der gleichen Sekunde auch warf. Er prallte von der Seite des Lasters ab und riss Charlie aus dem Schlaf.
    » Aufmachen! Die Tür! «
    Als Charlie sah, was auf ihn zukam, machte er große Augen. Er öffnete die Tür und rutschte zurück, als Cokes Gestalt mit Höchstgeschwindigkeit auf ihn zuflog. Hinter Coke knallte die Tür zu, und die drei Sprinter, die so schnell waren, dass sie nicht mehr bremsen konnten, schlugen gegen sie. Sie knallten heftig gegen das metallene Fahrzeug und aufeinander.
    » Hab ich’s verpasst? « Charlie wischte sich den Schlaf aus den Augen.
    » Halt die Klappe « , keuchte Charlie und bemühte sich, zu Atem zu kommen. » Wasser. «
    » Yeah, yeah. Hier. « Charlie hielt ihm eine Flasche hin. Coke riss sie ihm aus der Hand, schraubte den Deckel ab,hobdie Plastikflasche hoch und trank einen großen Schluck.
    » Boah! « , rief er und knallte die leere Flasche gegen die Windschutzscheibe. » Das mache ich nie wieder! «
    » Was denn? Hab ich was verpasst? «
    Coke boxte Charlie auf den Arm. » Scheiße, ja, und wie! Du wärst beinahe draufgegangen. Das hast du verpasst! «
    » Aber was ist mit… «
    Charlies Frage wurde von der ersten Explosion in Abraham unterbrochen. Er und Coke sahen mit großen Augen hinüber, als ein Feuerball über den Baumwipfeln aufstieg. Dann kam der nächste…und noch einer…und noch einer.
    » Gütiger Himmel « , sagte Charlie. » Sawyer macht ja wohl kurzen Prozess mit denen! «
    Coke schaute sich die Bescherung an und boxte Charlie erneut in die Rippen. » Und du, du Hundesohn? « Er versetzteihm einen weiteren Schlag. » Ich bin den ganzen Weg bis hierher gelaufen, und zwar im Dunkeln, um dich zu stoppen! Ich hatte diese Wichser da am Hals, und du hast geschlafen! «
    Charlie rieb seinen Arm und seine Schulter dort, wo er getroffen worden war. » D-d-das da sind keine Toten. Die bewegen sich zu… «
    » Ah « , machte Coke und winkte ab. » Du weißt, was ich meine. Gottverdammt. Da ist meine Mütze. «
    Er deutete aus dem Fenster auf einen der Watschler, die sich zwischen den Sprintern um den Laster versammelten. Das Mistvieh in Rot hatte seine Mütze geklaut. Er winkte mit erhobenen Armen, als wollte er seine Genossen zum Laster führen. Das Lämpchen riss Schneisen in die Finsternis der verregneten Nacht.
    » Sei’s drum. Lutz sagt, du sollst hierbleiben. Er sagt, er will versuchen, sich zu melden, wenn der Konvoi abfährt. Wir sollen ihm folgen und unsere Überraschung an einem anderen Tag präsentieren. Denen ist es sowieso egal. « Er deutete mit dem Daumen auf die volle Ladefläche, auf der die Sprinter und Watschler umeinandertorkelten.
    Charlie hob ein Fernglas an die Augen und schnalzte mit der Zunge. Dann stieß er einen leisen Pfiff aus. » Schau dir das an. Da brennt’s nicht nur, es wird auch geschossen. «
    » Ja. « Coke nickte. » Du hättest mal sehen sollen, was die in ihrem Lager alles an Technik haben. Falls du glaubst, wir hätten ein paar schöne Sachen…Pah. « Er schaute durchs Fenster auf die Meute der Überträger, die an der Metalltür kratzten. Sein Blick wurde wieder von seiner Mütze und dem Lämpchen angezogen.
    » Gleich geht’s los, Charlie. Ich will meine Mütze wiederhaben. «
    ***
    Sheriff Keaton lag, dem Feuer unbehaglich nahe, im Dreck. Er hatte das Ding, das seine Haustür beschossen hatte, schon einmal gesehen, und zwar bei einem Justizlehrgang in Kansas City. Man nannte es SIMON , » die Brechgranate « , und er hatte sich so ein Ding immer gewünscht.
    Komisch, dass man sich etwas wünscht und schließlich auch kriegt, ging es ihm durch den Kopf. Wenn auch nicht so, wie man es sich gewünscht hat.
    Er konnte sich glücklich schätzen, dass die Kräfte des Bösen SIMON eingesetzt hatten, statt die