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Fluch der Toten: Roman (German Edition)

Fluch der Toten: Roman (German Edition)

Titel: Fluch der Toten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Z. A. Recht
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Tür des Büros einfach mit Plastiksprengstoff zu spicken. Die Bruchgranate war dazu konstruiert, mit minimalen Kollateralschäden Türen nur aus den Angeln zu heben.
    Kollateralschäden.
    Wes.
    Für den Fall, dass man auch Hitzesuchgeräte einsetzte, trat Keaton mit einem Seufzer näher an das Feuer heran und nahm eine Analyse seiner Lage vor. Ein stechender Schmerz fuhr durch seinen Arm; er rutschte ein Stück zur Seite. Immer mit der Ruhe, Kumpel; dass du zu brennen beginnst, ist die einzige Möglichkeit, diesen Abend noch zu verschlimmern.
    Wer diese Leute auch waren – sie wollten ihn lebend. Der Schütze auf dem Turm hatte nicht wissen können, auf wen er schoss, nicht bei diesem Regen und dieser Entfernung. Doch die anderen, die das Sheriffbüro gestürmt hatten…abgesehen von dem SIMON hatten sie auf ihn und Wes keinen Schuss abgefeuert.
    Wes lag nun mit zerrissenem Gesicht in der Gosse…
    Keaton schüttelte den Kopf. Dafür hatte er jetzt keine Zeit. Im Moment musste er überleben. Denn er wollte Vergeltung.
    Stimmen. Mindestens zwei. Sie kamen in seine Richtung. Keaton hob den Blick und sah den Graben, der hinter der nun fröhlich brennenden Gebäuderuine seinen Anfang nahm. Er machte die Augen zu, hielt den Atem an und ließ sich hineinfallen.
    Er bereute sein Handeln sofort. Er hätte sich hinter den Überresten von Eileens Kneipe verstecken sollen, doch nun lag er im Scheißgraben. Man hatte ihn ausgehoben, als die Rohre verstopft gewesen waren. Nun lag er bis zu den Augen in Scheiße, Pisse und Kotze und allem, was man sonst noch an einem solchen Ort fand.
    Zwei schwarz gekleidete Männer gingen an dem Feuer vorbei und schauten durch die Flammen zur Kneipe hinüber. » Ich weiß überhaupt nicht, warum Sawyer diesen Arsch unbedingt haben will « , sagte der eine. » Er ist doch nur ’n dämlicher Dorfsheriff, oder? «
    Der andere Mann, er trug einen Schnauzbart, schnaubte. » Glaube schon. Aber er hat Lutz wohl seit Monaten ordentlich gepiesackt. Agent Sawyer hat offenbar was mit ihm vor. Halt die Augen auf, klar? Ich muss mal unheimlich schiffen. «
    Der Zweifler zuckte die Achseln und wandte sich ab. » Ich versteh überhaupt nicht, warum wir gerade hier draußen lagern müssen, Mann. Das ist doch das Ende der Welt. «
    Schnauz öffnete den Reißverschluss seines Overalls. » Du kapierst es noch immer nicht. Hier ist was gewachsen. Ich weiß, dass es jetzt nicht mehr danach aussieht, aber ich habe die Meldungen gelesen. Die hatten Getreide und jeden Scheiß, und in ihrem Dörfchen war alles sicher und gesund. Es war angeblich der Beginn eines neuen Brotkorbs für die RSA . «
    » Jetzt ist es nur ein Testlauf für Omaha. «
    Als der Mann mit dem Reden fertig war, fuhr Keaton hoch, packte ihn an seinem Overall und riss ihn in den Graben, wobei der starke Regen sämtliche entstehenden Geräusche übertönte.
    » Gut für uns « , sagte der andere Mann, der sich die brennenden Häuser anschaute. » Wieso hat Lutz nur alles so vermasselt? «
    Schnauzens Antwort bestand aus einem mit Scheiße gefüllten Gurgeln, das der andere Mann aber nicht hörte. Keaton drückte ihn in die Tiefe, wobei eine seiner Hände dem Kerl den Hals zudrückte. Die andere tastete in der Ausrüstung des Mannes nach einem Messer.
    Sie fand eines.
    Keaton ließ es aufschnappen und enthüllte eine bösartig spitze Klinge, die er seinem Gegner mit einem Lächeln in die Seite rammte, die einzige Stelle, die seine kugelsichere Weste nicht schützte. Keaton wusste zwar, dass Kevlar ein Messer nicht aufhielt, aber er wollte die Schärfe der Klinge nicht zu sehr reduzieren. Er würde es sicher noch brauchen.
    » Ich hab gesagt, wieso hat Lutz…Hey! «
    Keaton schaute auf und sah, dass der andere Mann ihn aus großen Augen ungläubig anstarrte. Er hob sein verdrecktes AK -47, drückte ab und blies den Mann in die brennenden Überreste von Eileens Kneipe.
    Als er schließlich in den Flammen lag, musterte Keaton das aus Russland stammende Gewehr und verzog das Gesicht.
    » Ich könnte dich küssen, aber im Moment tu ich’s lieber nicht. Das verstehst du doch… «
    Eingedenk dessen, was er nun wusste, begab er sich auf den Weg zurück zum Büro. Wenn dieser Sawyer ihn lebend schnappen wollte, hatte man das Haus vermutlich nicht in die Luft gejagt. Oder noch nicht. Und da diese Leute ihn ja von dort verjagt hatten, erwarteten sie bestimmt nicht, dass er dorthin zurückkehrte. Hoffentlich nicht.
    Keaton schaute an sich hinab. Das gerade

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