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Fluch der Unsterblichkeit

Fluch der Unsterblichkeit

Titel: Fluch der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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verfehlte mich um Zentimeter, die Wucht des Anpralls überschüttete mich mit Dreck und Geröll.
    Ich rollte weiter weg und wollte gerade aufstehen, aber der Schwanz zuckte herum und warf mich wieder um. Ich kroch rückwärts davon, aber ich war nicht schnell genug, der Schlinge zu entkommen, die sich um mich warf. Das Tier packte mich unterhalb der Hüften, und ich stürzte erneut zu Boden.
    Dann schlangen sich ein paar blaue Arme um den Körper über der Schlinge, konnten aber nur ein paar Sekunden lang festhalten. Dann waren wir beide fest umschnürt.
    Ich kämpfte, aber wie kämpft man mit einem dicken schlüpfrigen Panzerkabel mit unzähligen kleinen Beinchen, die an einem zerren? Mein rechter Arm war mittlerweile fest gegen meinen Körper gepreßt, mit der linken Hand konnte ich nicht weit genug greifen, um dem Tier noch einmal die Daumen in die Augen zu drücken. Die Umschlingung wurde enger. Der Kopf bewegte sich auf mich zu, ich zerrte an dem Schlangenkörper. Ich hieb auf ihn ein und krallte mich fest, schließlich gelang es mir, den rechten Arm freizubekommen, allerdings verlor ich dabei ein bißchen Haut.
    Ich fing den Kopf mit der rechten Hand ab, als er auf mich herunterschoß. Meine Hand packte den Hals unter dem Unterkiefer, griff zu und hielt den Kopf des Ungeheuers von mir fern. Die dicke Schlinge um meine Hüfte zog sich fester zusammen, noch fester, als es der Griff des Golem gewesen war. Dann schüttelte das Tier den Kopf zur Seite, meine Hand verlor den Halt, und wieder kam der Kopf mit weitoffenen Kiefern auf mich herunter.
    Myshtigos heftige Bewegungen müssen das Tier abgelenkt und langsamer gemacht haben, denn ich fand Zeit für meinen letzten und äußersten Verteidigungsversuch.
    Ich stieß meine Hände in den Rachen hinauf und drückte die Kiefer auseinander.
    Der Gaumen war schleimig, langsam glitt meine Handfläche tiefer hinein. Ich drückte auf den Unterkiefer, so hart ich nur konnte. Das Maul öffnete sich noch fünfzehn Zentimeter weiter und schien dann verkrampft zu erstarren.
    Das Tier versuchte sich zurückzuziehen, um von mir loszukommen, aber die Windungen waren zu fest um uns geschlungen, es fand nicht genug Halt für seine Füße auf dem Boden.
    Folglich wickelte es sich ein wenig auf, streckte sich und zog den Kopf zurück. Ich konnte eine kniende Stellung einnehmen. Myshtigo hockte zusammengesackt etwa zwei Meter von mir entfernt.
    Meine rechte Hand glitt noch ein bißchen tiefer, fast bis zu dem Punkt, an dem ich alle Hebelkraft verlieren würde.
    Dann hörte ich einen lauten Schrei.
    Fast gleichzeitig erfolgte das Zittern. Ich zog mit einem Ruck meine Arme aus der Umschlingung, als ich spürte, daß die Kraft des Tieres für eine Sekunde lang wich. Die Zähne klickten aufeinander, ein letztes Zusammenpressen kam. Ich wurde einen Moment ohnmächtig.
    Dann kämpfte ich mich aus der Umschlingung los. Der hölzerne Spieß, der das Boadil durchbohrt hatte, nahm das Leben aus ihm fort, seine aggressiven Bewegungen wurden plötzlich krampfartig.
    Ich wurde von dem Winden und Zucken zweimal zu Boden geworfen, doch gelang es mir, Myshtigo zu befreien, und wir gingen ungefähr fünfundzwanzig Meter und schauten aus sicherer Entfernung zu, wie das Tier starb.
    Drüben stand Hasan mit ausdruckslosem Gesicht. Der Assegai, mit dem er solange geübt hatte, hatte seinen Zweck erfüllt. Als George das Ungeheuer später sezierte, fanden wir heraus, daß der Assegai fünf Zentimeter vom Herzen entfernt eingedrungen war und die Hauptarterie durchstoßen hatte.
    Übrigens, das Tier besaß zwei Dutzend Beine, die, was zu erwarten war, gleichmäßig auf beide Seiten verteilt waren.
    Dos Santos stand neben Hasan, und Diane stand neben Dos Santos. Alle anderen aus dem Camp waren ebenfalls da.
    »Feine Arbeit«, sagte ich. »Prachtvoller Schuß. Danke.«
    »Nicht der Rede wert«, gab Hasan zurück.
     
    Nicht der Rede wert, hatte er gesagt. Gewiß, nur daß es meiner Theorie, er habe mit dem Golem herummanipuliert, den Todesstoß versetzte. Wenn er damals tatsächlich versucht hätte, mich zu töten, warum sollte er mich jetzt vor dem Boadil retten?
    Nur wenn das, was er mir im Port gesagt hatte, der Wahrheit entsprach, daß er nämlich tatsächlich engagiert worden war, um den Weganer zu beschützen, dann war die Erklärung einfach. Wenn dies seine Hauptaufgabe war, dann war meine Rettung zwangsläufig ein Nebenergebnis seiner Pflicht, Myshtigo am Leben zu erhalten.
    Aber dann …
    Ich

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