Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fluch des Magiers

Fluch des Magiers

Titel: Fluch des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Melli
Vom Netzwerk:
befreiten Eirun von ihren Pferden und deckten Laisa und Reodendhor mit ihren Körpern ab.
    »Lasst den Unsinn! Reodendhor hat recht! Wir waren alle beeinflusst. Konzentriert euch auf euer Innerstes, und ihr werdet es merken.« Arelinons Stimme klang beschwörend.
    Einer der fünf auf der Plattform befolgte unwillkürlich den Rat und durchforstete seinen Geist. Mit einem Mal stieß er einen entsetzten Ruf aus. »In mir ist etwas Grünes, das mich zwingen will, ihm zu gehorchen.«
    Nun kletterte auch er an einem Seil hinab und blieb vor Laisa stehen. »Könnt Ihr das wirklich beseitigen?«
    »Das kann ich«, antwortete Laisa. »Ich muss nur deinen Kopf berühren!«
    »Tu es nicht, sonst unterwirft sie dich ihrem Willen!«, warnte Larandhil ihn, doch der misstrauisch gewordene Eirun achtete nicht auf seinen Gefährten, sondern forderte Laisa auf, ihn von dem grünen Magieblock zu befreien. Dabei achtete er aber genau darauf, was sie tat, und nickte schließlich seinen Freunden auf der Plattform zu.
    »Ich bin frei, und wie ihr spüren könnt, ist nichts Weißes in mir, das mich beherrschen könnte.«
    Larandhil überlegte kurz und nickte schließlich. »Die weiße Katze hat wirklich nur die grüne Magie aus deinem Kopf entfernt. Kann sie es auch bei mir tun?«
    »Ich glaube schon«, antwortete Laisa, legte ihre Hände an seinen Kopf und zog vorsichtig das Grün heraus. Es gelang ihr, auch Larandhils Geist zu reinigen. Die vier anderen auf der Plattform blieben jedoch zu misstrauisch.
    »Das gefällt mir nicht!«, sagte einer. »Helesian muss entscheiden, was zu geschehen hat.«
    »Dann bringt uns zu eurer Königin«, erklärte Laisa.
    Wenn es ihr gelang, die Herrin von Gilthonian von der Beeinflussung zu befreien, würde diese wahrscheinlich in der Lage sein, die grüne Magie auch aus den Köpfen der anderen Eirun zu spülen. Zumindest hoffte sie das.
    ☀ ☀ ☀
    Nur wenige Stunden nach Laisa erreichte auch Rogons Gruppe Gilthonian. Auf Rogon wirkte der Anblick des Eirun-Waldes erschreckend. Nichts, was er bisher gesehen hatte, kam der magischen Kraft dieses Ortes gleich. Tirah wandte die Augen ab und zog den Lotsenmantel vor das Gesicht, um Gilthonian nicht ansehen zu müssen. Trotz der Abschirmungskraft dieses seltsamen Kleidungsstückes und des weißen Schutzartefaktes, das Rhondh ihr gegeben hatte und das auf voller Leistung lief, schüttelte sie wild den Kopf.
    »Dort gehe ich nicht hinein!«
    Ihr war jedoch klar, dass Rogon ohne sie Gilthonian nicht würde betreten können, denn sie waren im Grunde immer noch eins und vermochten sich nicht weiter als ein paar Meilen voneinander zu entfernen. Laut Aussage Tharons und Rhondhs würde sich dies mit der Zeit bessern. Doch sie würde nie ohne ihn leben können, und das machte ihr eine Rückkehr in Sirrins Dienste unmöglich.
    Rogon versuchte erst gar nicht, Tirah umzustimmen, sondern wandte sich an Heleandhal. »Ich glaube auch, dass wir hier am Rande dieses unheimlichen Waldes warten sollten.«
    »Ich würde es bedauern«, erwiderte der Eirun. »Meine Schwester verlässt nur selten das Herz von Gilthonian, und ich will nicht, dass sie euch und eure Begleiter mit einem kleinen Schmuckstück als Dank abspeist, das sie euch durch einen ihrer Grenzwächter zukommen lässt. Helesian soll sehen, dass der, den wir Freund nannten, ein Verräter ist, und jene, die wir als Feinde verachten, edel handeln können.«
    »Ich will Rogon nicht um den Ruhm bringen, der ihm gebührt«, murmelte Tirah. »Aber ich würde es vorziehen, wenn ihr mich in der Zwischenzeit versteinern könntet.«
    »Das ist unmöglich. Tharon und Rhondh haben alle starken Artefakte an sich genommen oder im Turm von Rhyallun eingeschlossen. Wenn du nicht mitkommen kannst, verzichte ich darauf, Gilthonian zu sehen und ebenso auf Königin Helesians Dank.«
    Rogons Bereitschaft, auf sie Rücksicht zu nehmen, rührte Tirah. Gleichzeitig aber erwachte ihr Trotz. War sie nicht die berühmte violette Kriegerin, die vor nichts und niemandem Angst hatte? Sie wurde von einem Artefakt abgeschirmt und zudem noch von dem Zaubermantel der Lotsen geschützt. Warum also hatte sie Angst, dieses gelbe Wäldchen zu betreten? Entschlossen blies sie die Luft aus der Nase und ritt auf die himmelhoch aufragenden Bäume zu.
    »Kommt weiter!«, rief sie mit einem gekünstelten Lachen. »Wir wollen doch sehen, was die Königin von Gilthonian zu sagen hat, wenn Tirah von Mar ihr von Angesicht zu Angesicht gegenübersteht.«
    »Du musst

Weitere Kostenlose Bücher