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Fluch des Magiers

Fluch des Magiers

Titel: Fluch des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Melli
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es nicht tun«, sagte Rogon.
    Mit blitzenden Augen drehte Tirah sich zu ihm um. »Ich muss nicht, aber ich will.«
    Rogon schloss zu ihr auf und streckte ihr die Hand hin. »Du bist so tapfer!«
    Lächelnd ergriff Tirah die Hand und hielt sie fest. Warme, blaue Magie floss in sie über, und sie spürte, wie ihr Schrecken vor Gilthonians Gelb verblasste.
    »Ich bin Tirah«, antwortete sie, »und zudem die Gefährtin Rogon a’Grees, der Taten vollbracht hat, wie kein anderer sie zu tun vermocht hätte. Soll ich mich etwa deiner unwürdig zeigen?«
    Während des kleinen, freundschaftlichen Geplänkels waren sie näher an den Eirun-Wald herangekommen. Plötzlich zeigte Zakk nach vorne.
    »Da kommt wer!«
    Heleandhal hob beschwichtigend die Hand. »Das ist nur einer der Grenzreiter von Gilthonian. Die Grenzen unseres Reiches werden durch sechs feste Wachplattformen und eine Anzahl solcher Reiter geschützt.« Er ritt jetzt dem anderen Eirun entgegen und hob die Hand.
    »Ich grüße dich, Tiolan. Möge Talien die Wege segnen, die du gehst!«
    Den anderen riss es förmlich. »Heleandhal! Aber ich dachte …«
    »Ich bin zurückgekehrt und muss mit meiner Schwester, der Königin, sprechen. Diese Menschen hier«, er wies auf Rogon und dessen Begleitung, »stehen unter meinem Schutz, und ich verbürge mich für sie.«
    Keke, Zakk, aber auch Tibi lächelten erfreut, weil Heleandhal sie in einem Atemzug mit Rogon und Tirah nannte. Der Ottermensch deutete sogar eine Verbeugung vor Tiolan an.
    »Zakk ist mein Name, und meine Gefährtin heißt Keke. Ihr habt einen schönen Wald hier. Gibt es darin auch Seen, in denen man schwimmen und Fische jagen kann?«
    Tiolan kniff irritiert die Augen zusammen. »Die sind ja weiß«, rief er erstaunt, besann sich dann aber auf Zakks Frage und lächelte. »Wohl gibt es Seen in Gilthonian. Man kann auch darin schwimmen, doch sollte man es unterlassen, seine Bewohner zu jagen. Sie sind wie die Tiere des Waldes unsere Freunde, und noch nie diente uns einer der Fische als Mahl.«
    »Ihr esst keine Fische? Wo die doch so gut schmecken!«
    Zakk konnte es kaum glauben. Auch Keke zog eine Schnute. Mehr als normale Menschen waren die beiden es gewohnt, sich von Fischen und anderen Wassertieren zu ernähren. Der Gedanke, hier nur von Früchten und Wurzeln leben zu müssen, wie die Eirun es taten, ließ sie schaudern.
    Zakk sah Rogon entgeistert an. »Hoffentlich verhungern wir da nicht!«
    »So lange bleiben wir nicht hier!« Rogon klopfte Zakk, aber auch Keke aufmunternd auf die Schultern und folgte dann Heleandhal in den Wald von Gilthonian hinein, während Tiolan seinen Wachritt fortsetzte. Unterwegs meldete er die Begegnung mit Heleandhal und dessen seltsamen Gefolge an seine Gefährten weiter, und so wurde die Gruppe noch an diesem Tag von mehreren Eirun empfangen und durch Gilthonian geleitet.

Vierundzwanzigstes Kapitel
    Das magische Feuer
    D er Ritt durch Gilthonian kam Laisa irreal vor. Alles um sie herum war von gelber Magie durchtränkt, doch anders als in den Menschenreichen gab es hier nicht nur gelb aussehende Bäume und Pflanzen, sondern im gewissen Maß auch alle natürlichen Farben, die mit Gelb, Grün und Weiß in Verbindung gebracht wurden. Daher war es hier nicht so eintönig wie in Tanfun, Thilion oder den anderen Ländern. Seltsamerweise begegneten ihnen nur wenige Tiere. Zwar schwirrten weiß-gelb-grüne Schmetterlinge zwischen den Bäumen umher, und gelegentlich entdeckte sie einen Vogel. Aber sie sah lange Zeit keine Löffler oder anderes jagdbares Wild.
    »Es gibt sie, wenn auch nur in Maßen«, erklärte Reodendhor, der ihre Gedanken aufgefangen hatte. »Sie dienen uns jedoch nicht zum Verzehr. Wenn wir Eirun, was selten geschieht, eine Fleischmahlzeit wollen, jagen wir im Niemandsland oder den Grenzgebieten der anwesenden Menschenreiche. Die Tiere hier sind ein Teil Gilthonians und stehen uns zu nahe, als dass wir sie töten könnten.«
    »Das hier ist also kein Wald für Katzenmenschen«, antwortete Laisa seufzend, denn N’ghars Berichten zufolge gab es in seiner Heimat genug jagdbares Wild.
    Trotzdem war sie gespannt auf die fleischlose Kost der Eirun und wurde von Reodendhor auf etliche Früchte und Pflanzen aufmerksam gemacht, die hier in Gilthonian auf den Tisch kamen.
    »Wir kochen nur selten, sondern haben die Pflanzen so verändert, dass wir ihre Früchte und Knollen verzehren können, wie wir sie ernten«, berichtete Reodendhor, pflückte eine längliche gelbe

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