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Fluch des Magiers

Fluch des Magiers

Titel: Fluch des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Melli
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Frucht und bat Laisa, diese zu probieren.
    »Schmeckt wirklich gut«, antwortete sie nach dem ersten Bissen.
    Allerdings wusste sie nicht, ob sie lange nach Art der Eirun leben konnte. Als Katzenmensch brauchte sie Fleisch, doch das würde sie hier in Gilthonian nicht bekommen.
    Rongi versuchte spielerisch, den einzigen Löffler zu fangen, der ihnen über den Weg lief, doch der war schneller verschwunden, als der Katling ihm folgen konnte.
    »Das solltest du lassen«, schalt Reodendhor. »Der Wald mag das nicht.«
    »Ich mag diesen Wald nicht«, brummelte Rongi. »Hier sieht alles so aufgeräumt aus. Es gibt kein Unterholz, nur Moos und gelegentlich Büsche mit Beeren. Man darf nicht einmal die Krallen an der Baumrinde schärfen. Nein, das ist kein Wald, in dem ein Katzenmensch leben kann.«
    Während Reodendhor und die anderen, bereits befreiten Eirun über die Worte des Katlings lächelten, zogen ihre beiden beeinflussten Führer empörte Mienen. Für sie war Rongi ein Feind, den sie lieber in Fesseln geschlagen hätten. Es passte ihnen auch nicht, dass N’ghar zwar waffenlos war, man ihm aber nicht die Arme und Beine gebunden hatte.
    Laisa fühlte daher eine gewisse Erleichterung, als sie sich dem Herzen Gilthonians näherten. Sie sammelte ihre Kräfte, um Helesian sofort helfen zu können, und übersah dabei den winzigen grünen Punkt am Rande ihrer Wahrnehmung.
    Es war Erulim, dessen Magie durch den Kristall seiner Behausung fast vollständig abgeschirmt wurde. In den letzten Stunden hatte er erneut etliche Boten losgeschickt und wollte gerade die neuesten Berichte durchsehen, als die Annäherung Fremder gemeldet wurde. Fast gleichzeitig klangen die Gedankenstimmen der Eirun triumphierend auf.
    »N’ghar ist gefangen!«
    Erulim riss es aus seinem Sessel. Da N’ghar nicht nur der Schüler, sondern auch die Schnüffelnase seiner alten Feindin Berraneh Baragain war, hatte er schon lange darauf hingearbeitet, ihn in die Hand zu bekommen. Nicht zuletzt deswegen hatte er Helesian gedrängt, die Barke des blauen Tempels überfallen zu lassen.
    Zufrieden wollte er sein Quartier verlassen – und prallte an der Tür zurück. Zuerst wollte er nicht glauben, was seine Augen ihm zeigten. Doch eine zweite Katzenfrau mit weißmagischer Grundfarbe konnte es auf dieser Seite des Großen Stromes nicht geben.
    Sein Erschrecken wurde noch größer, als er Berranehs Enkelin und deren besten Schüler nebeneinander auf den Wohnbaum der Königin zureiten sah. Für Augenblicke glaubte er, sein ganzes Wirken wäre aufgedeckt worden und die beiden kämen, um ihn zu fangen.
    Dann aber lachte er leise auf. Dies hier war Gilthonian, und er hatte das Eirun-Volk fest in seiner Hand. Da er nicht selbst in Erscheinung treten wollte, nahm er telepathischen Kontakt zu Helesian auf.
    »Es werden eben mehrere Wesen gebracht, die sofort in schärfste Haft genommen werden müssen!«
    ☀ ☀ ☀
    Helesian lag in ihrer Hängematte und kämpfte gegen die schlimmen Träume an, die sie ständig heimsuchten. Sie sah Bilder von Krieg und von Heeren, die aus dem Osten kamen und alles vernichteten. Auf einmal hörte sie einen scharfen Ruf und schreckte hoch. Doch um sie herum war alles ruhig, und der Wald flüsterte ihr zu, es sei friedlich in ihrem Reich.
    »Was ist mit den Fremden?«, fragte sie erregt und beantwortete ihre Frage selbst. »Sie müssen festgenommen werden!«
    Sie wollte ihr Heim verlassen und merkte erst im letzten Augenblick, dass sie nackt war. Rasch streifte sie ein Kleid über und trat hinaus.
    Unten am Boden sah sie Reodendhor, ihren kühnsten Später, sowie Arelinon, Larandhil und einige andere ihres Volkes. Den weißen Eirun in deren Begleitung hielt sie zunächst für einen Boten aus Marandhil, spürte dann aber, dass seine Ausstrahlung sich von der des Brudervolkes unterschied. Ihr blieb jedoch nicht die Zeit, darüber nachzudenken, da sie eine weitere weiße Präsenz bei der Gruppe bemerkte, von der die magische Botschaft ausging, es würde sich dabei um die Gesandte des Evari Khaton handeln. Daher glaubte Helesian zunächst, eine eirunblütige weiße Magierin vor sich zu sehen. Doch es handelte sich um eine Katzenfrau, deren magische Ausstrahlung so viel von einer Eirun an sich hatte, als sei sie die Tochter oder Enkelin einer Königin oder ungewöhnlich starken Magierin der Eirun.
    N’ghar und Rongi nahm Helesian nur nebenbei wahr. Solche Gäste hatte Gilthonian noch nie gesehen. Daher wusste sie einige Augenblicke lang

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