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Fluch des Magiers

Fluch des Magiers

Titel: Fluch des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Melli
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nicht, wie sie reagieren sollte. Auf einmal spürte sie einen großen Zorn in sich, und ihr Blick wurde kalt.
    »Ich sehe, du hattest Erfolg, Reodendhor. Es gelang dir, diesen elenden Katzenmenschen zu fangen. Auch die Katzenfrau ist eine gute Geisel.«
    »Die Dame Laisa ist keine Geisel, sondern die Stellvertreterin des Evari Khaton, dem auch wir Rechenschaft schuldig sind, solange Tardelon verschollen ist«, antwortete Reodendhor mit fester Stimme. Gleichzeitig strahlte er diese Worte auch auf geistigem Weg aus, damit so viele Eirun wie möglich sie vernehmen sollten.
    Laisa musterte die Königin auf magischem Weg und entdeckte sofort das geballte Grün in deren Gehirn.
    »Vorsicht! Sie ist sehr stark beeinflusst«, flüsterte sie ihren Begleitern zu und richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf Helesian. Es war schon schwer genug, die Beeinflussungsmagie aufzulösen, wenn sie die entsprechende Person berührte. Die Königin war hingegen mehr als dreißig Schritte von ihr entfernt und besaß hervorragende Abschirmfähigkeiten. Daher glitten Laisas magische Finger zunächst an ihr ab. Als sie sich stärker konzentrierte, griff Helesian sich an den Kopf und stieß einen wütenden Schrei aus.
    »Sie greifen mich an. Nehmt sie gefangen!«
    Bevor Laisa, N’ghar oder Reodendhor reagieren konnten, strömten Dutzende Gilthonian-Eirun herbei und spannten ihre Bögen.
    »Ergebt euch!«, befahl Eldaradh scharf. Als Gefährte der Königin spürte er deren Verwirrung und schrieb sie den unerwünschten Gästen zu.
    »Leute, hört mich an. Es ist nicht so, wie ihr denkt. Laisa ist unsere Freundin! Sie will uns helfen! Ein Verräter hat sich in unser Reich eingeschlichen und vergiftet eure Gedanken. Konzentriert euch auf euch selbst, dann werdet ihr es merken!«
    Doch Reodendhors verzweifelter Appell verhallte unbeachtet. Die Königin und ihr Gefolge standen zu sehr unter der geistigen Herrschaft Erulims, um Argumenten zugänglich zu sein.
    »Entwaffnet und fesselt sie, und dann übergebt sie unserem Gast und geehrten Freund Erulim! Er weiß am besten, wie mit solchem Gelichter zu verfahren ist.«
    Helesians Mund sprach Worte, die sie selbst nie gesagt hätte. Einen Baum weiter rieb Erulim sich die Hände. Wie es aussah, hatte sein Besuch in Gilthonian sich doppelt gelohnt. Er hatte nicht nur Schutz vor der Verfolgung durch Khatons und Berranehs Kreaturen gefunden, sondern diese nun auch gefangen. Die Vorsicht, die er sich in den Jahrhunderten seines verborgenen Wirkens zugelegt hatte, verließ ihn aber auch jetzt nicht. An der weißen Katze war etwas, das auch ihm gefährlich werden konnte. Daher würde er sich ihr erst nähern, wenn sie versteinert und in Silber gehüllt war. Gleichzeitig fragte er sich, wie sie Yachal entkommen sein mochte.
    Unterdessen begriff Laisa, dass ihr die Hände gebunden waren. Jeden Versuch, auf die Königin einzuwirken, würden deren Leute als Angriff werten und mit einer Pfeilsalve beantworten. Das Gefühl, versagt zu haben, packte sie, und sie verwünschte ihren Übermut, der ihr vorgegaukelt hatte, sämtliche Probleme der Welt lösen zu können.
    ☀ ☀ ☀
    Unterdessen war Rogon mit seinen Begleitern bereits tief nach Gilthonian eingedrungen. Da schrie auf einmal Heleandhal auf. »Helesian ist in Gefahr!«
    »Was ist los?«, fragte Rogon, der in der dichten gelben Magie, die ihn umgab, kaum etwas erkennen konnte. Da der Eirun jetzt jedoch sein Pferd antrieb, blieb auch ihm nichts anderes übrig, als seinem Reittier die Zügel freizugeben und hinter diesem herzugaloppieren. Tirah folgte ihm sofort, während Tibi und das Ottermenschenpaar zurückblieben.
    Schon bald spürte Rogon vor sich eine Ballung von Gelb, die nur von sehr vielen hochmagisch begabten Wesen erzeugt werden konnte. Dort war auch ein starkes Weiß sowie eine andere weiße Präsenz, die ihm vertraut vorkam. Das musste Laisa sein, sagte er sich und bemerkte fast im gleichen Augenblick Rongis Blau. Ein weiteres kräftiges Blau in deren Nähe war ihm unbekannt. Auf jeden Fall wurden die Weißen und Blauen von mehr als hundert Gelb-Eirun umringt.
    Die Situation erschien ihm so ernst, dass er Bernstein aufsteigen ließ. Diesem gefiel der Eirun-Wald nicht, dennoch schoss er mit kräftigen Flügelschlägen voran. Nun vermochte Rogon die Situation, in die Laisa geraten war, durch die Augen des Falken großräumig zu erkennen. Er spürte auch die weiß strahlende Plakette auf ihrer Brust, die die Eirun eigentlich dazu hätte bringen

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