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Fluch des Südens: Ein Fall für John Gowers (German Edition)

Fluch des Südens: Ein Fall für John Gowers (German Edition)

Titel: Fluch des Südens: Ein Fall für John Gowers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Twardowski
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der Tatsache, dass der junge Mann überhaupt etwas zu sagen gewagt hatte.
    »Der Mann ist Detektiv«, sagte der General mit einem erbosten Seitenblick auf seinen Sohn. Jetzt eine Viertelstunde Beine, einen Gürtel, einen Holzschuppen haben! »Und zwar ein sehr guter, wie ich erfahren habe. Er wird unsere Nigger finden und die Leute hochnehmen, die ihnen helfen. Und Moses, Ladies and Gentlemen, wird endlich ein Gesicht bekommen!«

23.
    Mete Kingi Paetahi, Häuptling der Te Ati Haunui a paparangi von Wanganui, kam in der prachtvollen Uniform eines britischen Seekapitäns: blinkende goldene Knöpfe und Schultertressen, die dem schmächtigen Mann bis weit auf die Oberarme hingen. Immerhin hielt er als Symbol seiner Führerschaft die Mere punamu , eine traditionelle neuseeländische Kriegskeule, in der Hand, die wie das Blatt eines Paddels geformt und verschwenderisch mit Schnitzereien verziert war.
    Titokowaru mochte den klugen kleinen Mann nicht, dessen Väter und Onkel vor mehr als einem Vierteljahrhundert den verräterischen Vertrag von Waitangi unterzeichnet hatten und der auch selbst längst mehr Politiker als Krieger war. Dennoch begrüßte er ihn mit dem Hongi , wie es einem Häuptling zukam, legte also seine Stirn an die Stirn Mete Kingis, fühlte dessen mächtigen, walrossartigen Schnauzbart an seiner Oberlippe und sog mit geblähten Nasenflügeln den Geist und die Gedanken seines Gastes ein. Der fremde Häuptling roch nach Tabak und würde gegen den Krieg stimmen.
    Die Oberhäupter der Ngati Mutunga, Te Atiawa und Taranaki würden dagegen wohl auf seiner Seite stehen, denn sie hatten als Küstenstämme an der nördlichen Taranaki-Bucht unmittelbar unter dem illegalen Vordringen der Pakeha zu leiden. Alles käme also auf die Stimme Tawhiaos an, den die Stämme des nördlichen Binnenlandes am Waikato, die Ngati Haua, Te Arawa und Te Maniapoto, ihren König nannten.
    Seine Erscheinung hatte allerdings etwas Königliches: Im Gegensatz zu den übrigen Häuptlingen und auch Titokowaru selbst trug er keine europäische Kleidung, sondern das traditionelle Kaitaku , ein aus Tihore , der feinsten der drei verschiedenen Arten des neuseeländischen Agavenflachses gewobenes Staatskleid, das mit geometrischen Mustern in Rot und Schwarz verziert
war. Von seinen Schultern hing der berühmte Umhang der alten Waikato-Häuptlinge, eine Art Mantel aus Vogelfedern, in dem angeblich sogar noch Federn des drei Jahrhunderte zuvor ausgestorbenen Riesenvogels Moa verarbeitet waren. In der rechten Hand hielt er die Taiaha , den mannshohen Kriegsspeer, seine Mere war beinahe sichelförmig gebogen, und die dunklen Flecken getrockneten Bluts auf dem Rand der Hartholzkeule zeigten, dass sie keineswegs immer ein symbolischer Gegenstand gewesen war.
    Dunkelblaue Tätowierungen, genealogische Linien, Kreise, Punkte bedeckten mit Ausnahme der Wangenknochen sein gesamtes Gesicht, reichten bis in den kurz geschnittenen, dichten grauen Haarschopf hinein und vereinigten sich auf seiner Nasenwurzel, was dem Blick seiner schwarzen Augen etwas beinahe Hypnotisches verlieh. Zweimal hatte Titokowaru als Tawhiaos Verbündeter in den Waikato-Kriegen gekämpft, und das bloße Auftauchen des Königs bei dieser Beratung in Te Ngutu o te Manu machte den versammelten Häuptlingen den Ernst des Anliegens der Ngaruahine deutlich. Das Hongi der beiden Männer fiel deutlich respektvoller, aber auch herzlicher aus als die bisherigen Begrüßungen. Titokowaru spürte dabei jedoch auch die Vorbehalte des Königs gegen den von ihm geplanten Krieg.
    Ein grundlegendes Problem war, dass der Prophet Te Ua Huamene im Jahr zuvor gestorben war und damit ein geistiger Führer fehlte, der den gemeinsamen Widerstand der Stämme weckte. Die von Te Ua begründete Religion des Pai Marire hatte sich inzwischen auf der gesamten Nordinsel ausgebreitet und war die große Triebfeder für die Kriege und Aufstände der letzten acht Jahre gewesen. Wie immer wollte die neue Religion nur das Beste: Pai, das Gute, und Marire, den Frieden. Aber Te Ua Huamene hatte eben auch einen religiös motivierten Anspruch der Maori auf ihr eigenes Land gepredigt, was seinen Prophezeiungen eine unverzichtbare politische und militärische
Dimension verlieh. Leider hatte der alte Mann in einer seiner letzten Visionen dieses, das Jahr 1867/68, zum te tau tamahine, tenai terau o tera muti , dem Jahr der Töchter und des Lammes erklärt, was alle kriegerischen Aktivitäten ausschloss. Zwar waren seit seinem

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