Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fluch des Wolfes: Alpha & Omega 3 - Roman (German Edition)

Fluch des Wolfes: Alpha & Omega 3 - Roman (German Edition)

Titel: Fluch des Wolfes: Alpha & Omega 3 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
Vom Netzwerk:
wusste, dass das nicht sein konnte.
    » Nun«, begann sie mit tiefer heiserer Stimme, » ich habe so viel von Ihnen gehört, Charles…«
    Isaac gab ein kehliges Geräusch von sich, und sie lächelte.
    » Charles Smith. Stellen Sie sich vor, wir haben sogar denselben Nachnamen! Wie wunderbar!«
    » Sie heißt wirklich Smith«, erklärte Isaac.
    » Wie praktisch!«, meinte Anna. » Die Leute werden denken, dass Sie lügen, selbst wenn Sie es nicht tun.«
    » Aber Sie nicht«, entgegnete die Hexe. Charles kämpfte gegen den Drang, seine Gefährtin zu packen und hinter sich zu schieben, wo er sie besser beschützen konnte. » Sie und Ihre Art wissen, wenn ich lüge.«
    » Nur wenn Sie keine gute Lügnerin sind«, korrigierte Anna halb entschuldigend und halb ehrlich. Ein guter Lügner mochte es schaffen, einen jungen Wolf wie Anna zu täuschen, aber ein alter Wolf wie Charles konnte eine Lüge fast immer erkennen.
    Anna fuhr fort, um es besser zu erklären. » Wenn Sie Ihre eigenen Lügen glauben und Ihnen das Lügen an sich nichts ausmacht, kann man uns täuschen. Tatsächlich ist es sogar relativ leicht, uns an der Nase herumzuführen, weil so viele von uns an ihre Unfehlbarkeit glauben. Ich persönlich achte immer darauf, nicht zu vergessen, wie gut manche Leute die Wahrheit verdrehen.«
    » Ich werde daran denken.« Hally nahm mit einem Lächeln eine Schwimmweste von Isaac entgegen, dann drückte sie ihm ihre Tasche, einen wasserdichten Stoffrucksack, in die Hand, damit er ihn hielt, während sie sich die Weste überstreifte. In ihren Gesten lag eine unausgesprochene Arroganz, die Bruder Wolf störte: Isaac war weder ihr Gefährte noch ihr Diener und durfte daher nicht auf diese Art für selbstverständlich genommen werden. Die Hexe schloss die Weste über ihrem einfachen Wollpulli.
    » Haben Sie vor, zu lügen?«, fragte Leslie Fisher interessiert. Anna warf ihr schnell einen Blick zu, bevor sie Charles ansah. Er ließ sie wissen, dass es ihn nicht störte, und Anna entspannte sich.
    Hallys Lächeln wurde breiter. » Das weiß ich noch nicht. Isaac hat gesagt, sie hätten ein Stück von Jacobs Körper für mich?«
    Goldstein setzte sich mit dem Rücken zum Heck des Bootes neben Leslie. Er zog eine Beweismitteltüte aus der Tasche seiner Schwimmweste. Darin befand sich ein Stück Haut von ungefähr zwei Zentimetern im Quadrat und ein wenig dunkles Haar. Er reichte Hally die Tüte, die sie mit der Begeisterung eines Kindes entgegennahm, dem man einen Lutscher schenkte.
    » Fantastisch!«, rief sie aus. » Es ist wahrscheinlich besser, wenn ich meine Magie erst wirke, wenn wir schon draußen im Hafen sind. Der Zauber verrät mir nur eine ungefähre Entfernung und Richtung, nicht den besten Weg. Er wird nicht ewig anhalten, also würde ich lieber warten, bis wir an einer Stelle sind, die uns alle Möglichkeiten bietet. Isaac hat mich informiert«– sie sah zu Charles– » und mir eine Entlohnung versprochen.«
    Sie war nicht billig gewesen. Hätten sie nicht unter Zeitdruck gestanden, hätten sie für sehr viel weniger Geld auch Tom und Moira aus Seattle einfliegen lassen können.
    » Zehntausend«, stimmte Charles zu.
    Leslie stieß einen Pfiff aus. » Kein Wunder, dass wir nicht oft Hexen konsultieren!«
    » Ich bin das Geld wert«, erklärte Hally selbstgefällig. » Sollen wir lossegeln?«
    » Motorboot«, berichtigte Anna und zeigte auf das Heck. » Keine Segel.«

8
    C harles beobachtete alles mit Argusaugen vom Bug aus, während Malcolm die Daciana mit der Geschicklichkeit eines Piraten um Schiffe und andere Hindernisse herumsteuerte. Dabei pfiff er ziemlich schief » Die Mary Ellen Carter«, ein Lied über Männer, die ein gesunkenes Schiff heben. Wäre Bran bei ihnen gewesen, hätte er zweifellos in das Lied eingestimmt. Charles’ Dad liebte spontane Konzerte, besonders mit Leuten, die Stan-Rogers-Lieder sangen– oder vielmehr pfiffen. Angesichts der Passagiere in ihrem Boot hätte » Die Hexe von Westmoreland« allerdings wahrscheinlich besser gepasst.
    Die Wellen sorgten dafür, dass Charles übel wurde– ein weiterer Grund, warum er keine Schiffe mochte. Anna kniete so weit vorn im Bug, wie es ihr nur möglich war. Sie hielt ihr Gesicht in den Wind und zeigte dabei eine so friedliche Miene, dass Bruder Wolf ihr die Füße und andere Stellen ihres Körpers küssen wollte– wenn er sich nur nicht in dem Moment, in dem er sich vorbeugte, übergeben hätte.
    » Mich erwischt es auch«, sagte Isaac, der

Weitere Kostenlose Bücher