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Fluch des Wolfes: Alpha & Omega 3 - Roman (German Edition)

Fluch des Wolfes: Alpha & Omega 3 - Roman (German Edition)

Titel: Fluch des Wolfes: Alpha & Omega 3 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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in ihm erkennen. Er wünschte, er hätte in Wolfsgestalt bleiben können, aber es war so unglaublich schwierig, mit Anna zu reden, ohne ihre Verbindung zu öffnen. Und das durfte er nicht, da er fürchtete, dass die Geister sie benutzen würden, um Anna zu schaden. Es gab Geschichten darüber – über Geister, die alle Menschen in der Umgebung des Mannes getötet hatten, den sie heimsuchten.
    Es war einfacher, ein Wolf zu sein und kein Mensch, da die Bösartigkeit der Geister Bruder Wolf nicht berührte. Der Wolf spürte keine Schuld, denn Schuld war eine menschliche Empfindung.
    Anna berührte seine Schulter. Charles drehte sich nicht zu seiner Gefährtin um, weil er sie nicht ansehen durfte, während er an das Böse dachte, das er in sich trug. Stattdessen schaute er über die Steuerbordseite des Bootes auf das Wasser, in dem die untergehende Sonne sich in einem Farbtaumel aus Blau, Silber und schwachem Gold spiegelte. » Es wird dunkel sein, bevor wir den Hafen verlassen.«
    Anna gab ein zustimmendes Geräusch von sich. » Ich weiß, dass es gerade nicht der richtige Zeitpunkt ist, aber nachdem ich beobachtet habe, wie du hier vor dich hin brütest, ist mir aufgefallen, dass du anscheinend etwas vergessen hast und es wahrscheinlich besser ist, wenn ich dich daran erinnere. Das hätte ich schon heute Morgen tun sollen.«
    Da drehte er sich zu ihr um. Wie er starrte sie in die Ferne, während ihre Schulter ihn leicht berührte.
    » Und das wäre?«
    » Du gehörst mir.« Sie sah ihn immer noch nicht an, aber ihre Hand legte sich auf der Reling besitzergreifend über seine. Ihre Stimme klang leise und gleichmäßig; nicht einmal Werwolf-Ohren hätten sie drei Meter entfernt noch gehört. » Deine Geister können dich nicht bekommen, Charles. Also treib sie aus, bevor ich es tun muss!« Der letzte Satz war ein klarer Befehl, so kühl und scharf wie eine Scherbe aus Eis.
    Bruder Wolf grunzte befriedigt. Er mochte es, wenn ihre Gefährtin besitzergreifend wurde und ihrer Macht über ihn Geltung verschaffte. Charles ging es genauso.
    » Los, grins schon!«, verlangte sie ernsthaft, obwohl sie sich gleichzeitig entspannt gegen ihn lehnte. » Aber denk immer daran: Vielleicht musst du nicht all deine Kämpfe alleine austragen.«
    » Ich werde an deine Worte denken«, gab er ebenso ernsthaft zurück, obwohl vor seinem inneren Auge das Bild aufstieg, wie Anna seine Geister mit dem Nudelholz ihrer Großmutter jagte. Und ja, er wollte… wieder einmal grinsen.
    » So ist es besser«, erklärte sie selbstgefällig. » Keine Grübeleien mehr.«
    Und sie hatte recht.
    Das Boot schwankte ein wenig, als Isaac und Malcolm sich gleichzeitig bewegten. Plötzlich lag Erwartung in der Luft.
    Überrascht sah Charles auf und entdeckte, dass eine Frau den Kai entlangkam, an dem ihr Boot lag. Sie war groß für eine Frau, größer als Isaac, der aus dem Boot gesprungen war, um ihr entgegenzulaufen und sie zu begrüßen. Er küsste sie lange auf den Mund.
    » Er schläft mit der Hexe, von der er uns erzählt hat, sie wäre zu verschlagen, um uns Informationen über Jacobs Leiche zu geben?«, fragte Anna und klang dabei missmutig.
    Charles lachte und zog sie näher an sich, um sein Kinn auf ihren Kopf zu legen. » Mutig«, sagte er. » Aber er hat eine wichtige Regel vergessen.«
    » Und die wäre?«
    » Steck deinen…« Es war unnötig, vulgär zu werden, also korrigierte er sich. » Schlaf nicht mit den Irren, egal wie gut sie aussehen!«
    Anna schnaubte. » Du kennst sie doch gar nicht.«
    » Ich kenne Hexen«, widersprach er. » Sie sind alle verrückt.«
    » Was ist mit Moira?«
    Moira war die weiße Hexe, die auf der Gehaltsliste des Emerald-City-Rudels stand. Anna hatte sie vor ein paar Jahren getroffen, und sie waren sofort enge Freundinnen geworden.
    » Blinde Hexen sind etwas anderes«, räumte Charles ein.
    Sie beobachteten, wie Isaac den FBI -Agenten die Hexe als Hally Smith vorstellte. Sie war nicht im klassischen Sinne schön, aber mit ihren dunklen Haaren, der langen eleganten Nase und ihrem breiten sinnlichen Mund war sie sehr attraktiv.
    Isaac half ihr auf das Boot. Als sie näher kam, stieg Charles der Gestank von schwarzer Magie in die Nase. Er fragte sich, wie Isaac das aushielt. Moira, Annas Freundin, war eine weiße Hexe. Sie roch gewöhnlich nach Kräutern, Gewürzen und der Magie ihrer Gabe. Hally stank nach Tod, altem Blut und Geistern.
    Die Hexe sah Charles an, als könnte sie seine Gedanken lesen, obwohl er

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