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Flucht aus Oxford

Titel: Flucht aus Oxford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Stallwood
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allein zurücklaufen kann«, sagte er.
    »Aber vielleicht ist sie auch auf das gestoßen, was Donna versehentlich herausgefunden hat, und wird genau in diesem Moment ermordet.«
    »Wollen Sie bei Gatts Farm mit der Suche beginnen?«
    »Am liebsten würde ich mit einer Bande Muskelprotze dort einfallen und den Laden zu Kleinholz verarbeiten. Da mir die starken Männer jedoch nicht vergönnt sind, werde ich wohl oder übel mit einem mittelgroßen Pfarrer vorliebnehmen«, versetzte sie bissig.
    »Schon in Ordnung, ich werde mein Bestes tun.« Diese Ivory-Damen sind nicht gerade leicht zu handhaben, dachte er bei sich. Vielleicht war es gar nicht so schlecht, dass Kate seinen Avancen am Vorabend eine gewisse Zurückhaltung entgegengebracht hatte.
    »Wir hätten auf sie hören sollen«, lamentierte Roz. »Sie war überzeugt, dass die Antwort in Gatts Farm zu finden ist. Und vielleicht hatte sie ja auch recht, was Tony Fuller angeht. Beeilen Sie sich, sonst kommen wir zu spät.«
    »Nur ruhig Blut«, versuchte Tim, sie zu beschwichtigen. »Wir wissen doch noch nicht einmal, ob ihr überhaupt etwas zugestoßen ist. Vielleicht hat sie Emma oder Alison getroffen und ist auf eine Tasse Kaffee eingeladen worden. Möglicherweise sitzt sie gerade in einer warmen Küche, isst Toast mit Marmelade und denkt überhaupt nicht an uns.«
    »Glauben Sie das wirklich?«
    »Nein.« In Wirklichkeit war er ebenso besorgt wie Roz.
    Sie drückten sich an den Straßenrand, um das Postauto vorbeizulassen, das den Hügel hinauf in Richtung Cottage fuhr, dann eilten sie hastig weiter.
    »Sie hat die unglückselige Gabe, in die Geheimnisse anderer Leute hineinzustolpern und Aufruhr zu verursachen. Sie hat mir davon erzählt, aber ich habe ihr nie wirklich Glauben geschenkt. Aber jetzt weiß ich es besser und habe Angst, dass sie in Gefahr ist«, sagte Roz.
    Schweigend setzten sie ihren Weg fort.
    Hinter ihnen jaulte ein Automotor auf. Sie flüchteten auf den Seitenstreifen, um nicht überfahren zu werden. Ein langer, niedriger feuerroter Flitzer brauste an ihnen vorüber und verschwand hinter der nächsten Kurve.
    »Wer war denn das?«, fragte Roz.
    »Keine Ahnung«, antwortete Tim. »Den Wagen habe ich noch nie gesehen.«
    »Konnten Sie den Fahrer erkennen?«
    »Nein. Die Windschutzscheibe hat zu stark gespiegelt. Ich konnte nur sehen, dass er eine Sonnenbrille trug.«
    Beide dachten an den Raben und seinen tollen Flitzer, doch weder Roz noch Tim sprachen ihre Gedanken aus. Schließlich erreichten sie Gatts Farm. Nirgends war jemand zu sehen. Auch aus dem Haus drang nicht das geringste Lebenszeichen.
    »Und jetzt?«, fragte Tim.
    Das Tor war geschlossen. Sie probierten die Klinke, doch nichts bewegte sich. Roz fand eine Klingel und drückte auf den Knopf. Nichts geschah.
    »Können Sie irgendetwas sehen?«, fragte Roz und versuchte, durch die Eisenstreben zu spähen. Die Streben standen so dicht, dass man kaum hindurchschauen konnte. Auch das Schild mit der Aufschrift Ausstellung geöffnet hing nicht an seinem Platz.
    »Ich glaube, im Hof steht einer dieser gelben Lieferwagen. Sonst sehe ich nichts«, sagte Tim.
    »Können Sie über das Tor klettern?«
    Tim sah nach oben. Das Tor war mindestens zwei Meter fünfzig hoch und oben mit Eisenspitzen und gefährlich aussehendem Stacheldraht bewehrt.
    »Nein«, erwiderte er.
    »Ich dachte, Sie wären so verdammt mutig«, fauchte Roz. »Bringen Sie uns irgendwie in diesen Hof! Meine Tochter ist da drin, und ich weiß, dass etwas Schreckliches geschieht, wenn wir sie nicht rechtzeitig herausholen.«
     
    »Ich kann Ihren Ärger absolut nicht verstehen«, sagte Kate mit dem vernünftigsten Tonfall, den sie zustande brachte. »Was habe ich denn verbrochen?«
    »Bis jetzt noch nichts. Es geht darum, was Sie gesehen und gehört haben«, gab Derek Fuller zurück. »Wir wissen alle, dass Sie recht redselig sind und kleine Geheimnisse nicht für sich behalten können, doch das können wir leider nicht zulassen.«
    »Was soll ich denn gesehen haben?«, fragte Kate. »Vermutlich schmuggeln Sie in Ihren Lieferwagen etwas ins Land. Was mag das sein? Drogen vielleicht? Jedenfalls habe ich bestimmt nichts gesehen.«
    »Dann sind Sie weniger clever, als ich vermutet habe«, höhnte Derek.
    Kate saß in der äußersten Ecke des Knole-Sofas, das ihr bei ihrem ersten Besuch mit Tim bereits aufgefallen war. Einer der schweigenden Hünen bewachte sie. Falls sie es gewagt hätte, das elegante Sitzmöbel zu verlassen, hätte

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