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Flucht aus Oxford

Titel: Flucht aus Oxford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Stallwood
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zu schicken. Das wäre doch amüsant!«
    Jemand klopfte an die Tür.
    »Ja?«, fragte Derek.
    »In einer Viertelstunde sind wir abfahrbereit«, war die Antwort.
    »Dann sollten wir Sie jetzt für Ihre Reise vorbereiten«, sagte Tony mit einer Stimme, die nach ehrlichem Bedauern klang.
    »Was ist mit den beiden Schnüfflern draußen am Tor?«, erkundigte sich Derek. »Könntest du nachsehen, ob wir freie Bahn haben, Tony?«
    Wenige Minuten später kehrte Tony zurück. »Sie sind weg«, verkündete er. »Entweder sind sie wieder ins Cottage zurückgekehrt oder sie sind zum Pfarrhaus gegangen, um zu beten.«
    »Ihre Mutter und der Pfarrer standen vorhin vor dem Tor«, klärte Derek Kate auf. »Aber sie haben weder etwas gesehen noch etwas gefunden. Und das wird auch so bleiben.«
    Roz gibt bestimmt nicht auf, dachte Kate. Sie mochte vielleicht jahrelang eine miserable Mutter gewesen sein, aber sie war ein zäher Brocken und würde ihre Tochter sicher nicht im Stich lassen.
    »Reich mir mal eine Spritze«, sagte Derek.
    »Warte! Was ist denn das?« Tony schien beunruhigt.
    Das Fenster der Ausstellungshalle, das zu hoch lag, als dass Kate hinausblicken konnte, ging auf die Straße hinaus, die Gatt’s Hill mit Gatt’s House verband. Draußen röhrte ein Motor.
    Mit einem Satz war Tony am Fenster und spähte hinaus.
    »Da steht ein verdammt großer Range Rover mit einem soliden Kuhfänger aus Stahl«, berichtete er.
    Von draußen war ein metallisches Krachen zu hören. »Das Weib hält auf unser Tor zu!«
    Roz!, jubelte Kate innerlich. Wo mag sie den Range Rover gestohlen haben?
    In diesem Moment flog ein Ziegelstein durch das Fenster. Millionen Glassplitter regneten auf die geschmackvoll arrangierten Möbel. Eine Frauenstimme, die nach oberer Gesellschaftsschicht klang, stieß wüste Beschimpfungen und grobe Beleidigungen aus.
    Doch nicht Roz, stellte Kate fest. Emma Hope-Stanhope. Aber was wollte sie hier?
    Ein lauter Knall folgte. Wieder splitterte Glas.
    Emma hatte ihr Gewehr mitgebracht.

26
    »Das kommt eben davon, wenn man geizig ist«, trumpfte Roz auf. »Hätte Derek Emma Hope-Stanhope einen fairen Preis für ihre Möbel bezahlt, befändest du dich wahrscheinlich jetzt hilflos und mit Drogen vollgepumpt auf dem Weg nach Bukarest.«
    »Danke für deine überaus tröstlichen Worte«, entgegnete Kate.
    Gemeinsam mit Tim und Roz saß sie im Wohnzimmer von Crossways Cottage. Alle drei genehmigten sich einen starken Kaffee und warfen ab und zu einen begehrlichen Blick auf die Whiskyflasche.
    »Ein Brief, der heute Morgen von ihrer Bank kam, war wohl der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte«, fuhr Roz fort. »Emma schien tatsächlich nicht gewusst zu haben, wie viel Geld Jon beim Poker verspielt hatte.«
    »Eigentlich hätte sie den Brief nicht öffnen dürfen«, warf Tim ein. »Schließlich war er an Jon adressiert.«
    »Es gibt Leute, die sehr glücklich darüber sind, dass sie in seiner Post herumgeschnüffelt hat«, konterte Kate, die der Meinung war, dass die beiden sich durchaus ein wenig mehr über ihre Rettung vor dem sicheren Tod freuen dürften.
    »Was war überhaupt mit euch los?«, bohrte sie. »Ich habe mich felsenfest darauf verlassen, dass ihr mich rettet. Und was war? Nichts! Null! Niente!«
    »Immerhin haben wir die Polizei gerufen«, erwiderte Tim. »Die Beamten haben meiner Meinung nach alles hervorragend geregelt.«
    »Wie habt ihr es überhaupt fertiggebracht, sie davon zu überzeugen, einzuschreiten?«, erkundigte sich Kate.
    »Erinnerst du dich, dass du mir vor einigen Tagen den Namen deines Polizisten-Freundes verraten hast?«, sagte Roz. »Jedenfalls habe ich die Zentrale in Oxford angerufen und ihn ziemlich schnell ausfindig machen können.«
    »Wahrscheinlich hast du wieder einmal ordentlich geflunkert, um bis zu ihm vorzudringen«, argwöhnte Kate.
    »Aber als ich ihn schließlich an der Strippe hatte, brauchte ich nur wenige Sekunden, um ihn zu überzeugen, dass du dich in tödlicher Gefahr befindest. Er machte übrigens den Eindruck, als hielte er diese Situation für relativ normal.«
    »Und was hat er gesagt?«
    »Ich glaube, ›Verdammte Scheiße‹ dürfte es ziemlich genau wiedergeben«, erwiderte Roz. »Jedenfalls brauchte ich keine langen Erklärungen abzugeben. Er versprach, ein paar Leute zusammenzutrommeln und sofort zu kommen.«
    »Sie waren gerade rechtzeitig da, um Emma das Gewehr abzunehmen, ehe sie ernsthaften Schaden anrichtete«, fügte Tim hinzu.
    »Manchmal

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